Die Tage werden kürzer. Es wird immer kälter draußen. Christstollen, Lebkuchen und Marzipankartoffeln liegen bereit und die Tage bis zu Silvester lassen sich ebenfalls schon zählen. Dies ist nicht nur die traditionelle Weihnachtszeit, sondern auch die Zeit in dem der deutsche Entwicklerpreis verliehen wird.
Aber was ist der deutsche Entwicklerpreis?
Viele verbinden mit Videospielen vor allem die amerikanische oder als Gegenstück die japanische Videospielindustrie. Nur selten denkt man direkt an die lokalen Helden der deutschen, aber auch österreichischen oder schweizer Videospielhersteller. Die Industrie ist aber dennoch vorhanden und in vielen Punkten mit den internationalen Vertretern konkurrenzfähig. Der deutsche Entwicklerpreis soll diese Firmen, die Spiele, aber auch die Entwickler, die hinter diesen Projekten stecken, auszeichnen und als Leuchttürme kennzeichnen. Unterschieden wird dabei in zwölf Kategorien. Vom Innovationspreis, über den besten deutschen Publisher bis hin zum besten deutschen Spiel. Die Auszeichnung ist dabei nicht mit Geld honoriert, wie der deutsche Computerspielpreis, der im Frühjahr durch die Verbände BIU (Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware) und GAME, in Zusammenarbeit mit der deutschen Bundesrepublik, veranstaltet wird, sondern stellt eine wichtige Auszeichnung für herausragende Leistungen dar.
Ein Highlight des Abends sind dabei die beiden Newcomer-Preise. Diese werden speziell von Ubisoft Blue Byte gefördert und enthalten, neben dem ersehnten Award, auch verschiedene Förderungen, wie die Aufnahme in das Acceleration-Programm von SpielFabrique (wir berichteten auch im Rahmen der Cologne Game Conference von diesem Programm), verschiedene Workshops und Mentoring direkt durch Ubisoft, aber auch die Finanzierungs eines ersten eigenen Standes in der Indie Arena auf der Gamescom. Dieser Newcomer Award ist dabei erstmals unterteilt auf Gründer, Teams, die ein eigenes Projekt als eigenes Studio realisieren wollen, und Studierende, die im Rahmen des Studiums ein Projekt realisiert haben, unterteilt.
Rückblick auf 2016
Seit 2004 wird der deutsche Entwicklerpreis jährlich verliehen und wenn man sich insbesondere das letzte Jahr anguckt, dann wird man einige Preisträger entdecken, die auch bei uns gut abgeschnitten haben.
Am meisten dürfte es sich dabei für Daedalic gelohnt haben. Der Hamburger Publisher sicherte sich, in Zusammenarbeit mit Mimimi Productions, 8 der 24 Auszeichnungen.
Beste Grafik:
Silence – The Wispered World 2
Blue Byte Newcomer Award:
Elena
Blue Byte Newcomer Award:
Cubiverse
Blue Byte Newcomer Award:
Super Dashmatch
Bestes Game Design:
Shadow Tactics – Blades of Shogun
Beste Technische Leistung:
The Climb
Bestes PC-/Konsolenspiel:
Shadow Tactics – Blades of Shogun
Beste PR-Einzelaktion:
Safety First! – personalisierte Spezialversionen
WTF des Jahres:
Daedalic: Covermount einer Vollpreisnovität
Beste VR/AR Experience:
The Climb
Beste Story:
Silence – The Wispered World 2
Bester Sound:
Silence – The Wispered World 2
Bestes Mobile Game:
Skyhill
Bestes Deutsches Spiel:
Shadow Tactics – Blades of Shogun
Innovationspreis:
AirConsole
Bester Publisher:
Tivola
Bestes Online Game:
Portal Knights
Händler des Jahres:
Media Markt
Bestes Studio – präsentiert von BIU.Dev:
Mimimi Productions (Entwickler von Shadow Tactics – Blades of Shogun)
Sonderpreis für soziales Engagement präsentiert von Gaming-Aid e.V.:
Stefan Marcinek für das Engagement im Rahmen des German Dev Days für die Familie des verstorbenen Frank Fitzner
Bestes Indie Game – präsentiert von InnoGames:
The Lion’s Song
Hall of Fame – Lebensleitung:
Ingo Horn
VR/AR-Sonderpreis:
Accounting
Was macht dieses Jahr das Rennen?
2017 sind aktuell 52 Spiele, Studios, Publisher oder Projekte in 18 Kategorien nominiert. Unter anderem The Surge, mit sagenhaften sieben Nominierungen, The Inner World – Der Letzte Windmönch, mit vier Nominierungen, Elex, mit drei Nominierungen, oder auch Everspace, mit einer Nominierung.
Besonders hervorheben sollte man dabei den Sonderpreis für soziales Engagement. Hier wurden EA Outreach nominiert, ein internationales Programm von Electronic Arts, das sich um Verbesserungen der Lebensbedingungen durch Bildungsprogramme einsetzt, ein Spiel der Universität Trier „Die Blunies in „Rettet die Blunies“, welches zum Tag der Deutschen Einheit entwickelt wurde, und auch Tim Plöger, der Stellvertretend für sein Projekt „Games Jobs Germany“ nominiert wurde. Games Jobs Germany soll Jobsuchenden aus der Videospielindustrie bei der Suche nach Stellen unterstützen und auch Arbeitgebern eine Plattform, speziell für die Branche, anbieten. Eine große Besonderheit ist, dass Tim Plöger kein Geld mit Suchanzeigen generieren möchte, sondern das erwirtschaftete Geld dem Verein Gaming Aid e.V. zugute kommt.
Eine vollständige Liste findet Ihr auf der offiziellen Seite vom deutschen Entwicklerpreis oder auch in einer eigenen Excelliste von uns.
Im Rahmen der Gala am 6. Dezember werden die diesjährigen Gewinner in Köln ausgezeichnet und wir möchten allen Nominierten viel Glück wünschen.