Der Multiplattform Games Ausblick 2018 – Gamescom 2017

Die Gamescom ist nun schon eine Weile her und ihr fragt euch sicherlich, was das nun soll? Nicht alle Spiele, die auf der Gamescom 2017 zu bestaunen waren, standen unmittelbar vor einem Release. Die Messe in den Kölner Hallen gibt uns auch immer einen guten Ausblick auf das kommende Jahr. Wir haben für euch ein paar Spiele rausgesucht, für die sich das Warten lohnen könnte.

Kingdom Come: Deliverance

Release: 13.02.2018 · Xbox One, PlayStation 4 · Bei Amazon.de vorbestellbar

Warhorse Studios ambitioniertes Rollenspiel gehört momentan zu den ambitioniertesten Titeln eines unabhängigen Entwicklers. Anders als so ziemlich alle anderen Rollenspiele ist Kingdom Come: Deliverance in einem realistischen Mittelalter-Setting gehalten, präzise im Böhmen des Jahres 1403. Entsprechend sind wir kein auserwählter Held, sondern Henry, der Sohn eines Schmieds. Kein echter Spoileralarm, aber ziemlich früh im Abenteuer muss Papa Schmied dran glauben und wir müssen natürlich seinen Tod rächen. Die Besonderheit liegt hier vor allem im Realismus. So gibt es 16 Bekleidungsschichten für Kleidung und Rüstung statt sturer Zahlenwerte, ein realistisches aber durchaus spannendes Kampfsystem, keine Monster oder Magier und teils recht alltägliche Quests. Die gute Nachricht: Das funktioniert nicht nur wirklich prima, es bietet sogar erstaunlich viel Abwechslung zum Fantasy-Einerlei. Technisch hinterlässt Kingdom Come, von manchen Animationen vielleicht abgesehen, auch eine ziemlich gute Figur. In Verbindung mit natürlichen Landschaften und naturgetreuen Gebäuden kann man sich hier voll und ganz im Mittelalter verlieren, auch dank voll animierter Egosicht. Offene Fragen bleiben letztlich noch bei der Handlung, das waschechte Mittelalter bietet aber auch Platz für Intrigen und Ränkespiele irgendwo zwischen Vikings und Game of Thrones. Bereits überzeugen kann dagegen die Steuerung per Controller, die jetzt schon einen ziemlich runden Eindruck macht.

The Crew 2

Release: 16.03.2018 · Xbox One, PlayStation 4 · Bei Amazon.de vorbestellbar

Was The Crew 2 anscheinend immer noch nicht bietet? Einen gescheiten Rückspiegel. Sieht man davon mal ab, sah die Gamescom Demo schon sehr lecker aus. Ob die Optik auf den Standardversionen von Xbox One und PlayStation 4 ebenso schick wird? Gerade die Wasserdarstellung mit Powerboat konnte jedenfalls überzeugen, gleichzeitig skaliert The Crew gut, wenn man auf das Flugzeug umsteigt. Natürlich steht und fällt ein Rennspiel mit dem Fahrverhalten. Genau hier kann der zweite Teil aber nach erstem Anspielen punkten. Eher arcadig, aber immer gut kontrollier- und vor allem nachvollziehbar fühlen sich Boote gleichzeitig ausreichend nach Wasser an und Flugzeuge haben natürlich die passende Steuerung über die einzelnen Ruder. Hier liegt auch ein gewisser Anspruch, nicht weil irgendwas besonders kompliziert wäre, einfach weil man blitzschnell auf das gerade passende Fahrzeug umschalten kann und damit natürlich am besten sofort klarkommen sollte. Momentan ist noch offen, wie die genaue Karriere von The Crew 2 am Ende aussehen soll, anscheinend ist aber geplant, dass die Online-Komponente wieder ein grundlegendes Element des Spiels wird. Mitsamt freiem Erkundungsmodus, der zum Ausprobieren reizen dürfte und dem momentan ziemlich einmaligen Wechselfeature, hat The Crew 2 jedenfalls tatsächlich beste Aussichten, frischen Wind in den Bereich der Open-World-Rennspiele zu bringen.

Ace Combat 7: Skies Unknown

Release: 2018 · Xbox One, PlayStation 4

Die gute Nachricht für Serienfans vorweg: Anders als Assault Horizon spielt Skies Unkown nicht mehr in der realen Welt. Die klassische, fiktive Ace Combat Welt darf wieder herhalten. Dieses Mal kommt es zum Krieg zwischen Oseanischer Föderation und Erusea. Auslöser dafür ist ein Weltraumaufzug, den die Oseaner trotz offiziellen Protest auf eruseanischem Gebiet bauen. Das kann das Königreich Erusea natürlich nicht auf sich sitzen lassen und entführt unter anderem einen Arsenal Bird. Dahinter verbirgt sich nix anderes als das serientypische, fliegende Schlachtschiff, welches dieses Mal mit 80 unbemannten Drohnen und einer Armada von Raketen aufwarten kann. Kurzum, Ace Combat 7 bietet wieder genau die gleiche Mischung aus fantastischen Bauwerken und Fluggeräten einerseits und spannenden Dogfights andererseits, die die Serie groß gemacht haben. Spielerisch knüpft Skies Unknown dabei nahezu direkt an den sechsten Teil an. Nach automatisiertem Start vom Träger dürfen wir uns in ein hitziges Luftgefecht mit dutzenden Beteiligten wagen. Technisch wird hier der Fokus auf Licht und Schatten gesetzt. So ist der Boden im Tiefflug dicht begrünt wie nie zuvor, Wolken wirken ungemein realistisch und bei Wendemanövern bilden sich Kondenseffekte an den Flügelkanten. Demgegenüber stehen teils detailärmere Elemente und pixelige Schatten. Bis zum Release ist aber auch noch Tuningpotenzial und natürlich sehen die Jets auch jetzt schon gut aus. Die Anzahl an Gegnern liegt vom Start weg recht hoch, zumindest die feindlichen Standardpiloten stellten in der Gamescom Demo aber kein großes Problem dar. Erst recht nicht, weil unser eigener Jet serientypisch mit Unmengen von Raketen bewaffnet ist. Detail am Rande, zwei provozierte Kollisionen mit dem Boden führten nicht zum Verlust der F/A18E, das könnte sich beim finalen Spiel allerdings ändern.

Nachdem die gegnerischen Jets fast alle erledigt waren, tauchte dann auch der gigantische Arsenal Bird auf, welcher auch direkt einen waren Sturm an Raketen auf uns regnen lies, bevor er seine extrem wendigen MQ-101 Drohnen auf uns hetzte. Nach kurzem Luftgefecht blieb nichts anderes als der Rückzug. Leider muss der Gegenangriff nun bis 2018 warten. Ace Combat 7: Skies Unknown machte jedenfalls definitiv Spaß und bringt ganz klassisches Ace Combat Feeling zurück. Serienfans und Hobbypiloten dürfen sich freuen.

Metal Gear Survive

Release: Anfang 2018 · Xbox One, PlayStation 4

Als Metal Gear Survive letztes Jahr auf der Gamescom vorgestellt wurde, waren zumindest wir in der Redaktion etwas ratlos, was man von diesem Spin-Off zu Metal Gear Solid V halten soll. Mittlerweile ist etwas Licht ins Dunkel gekommen und auf der diesjährigen Messe präsentierte sich ein interessanter Genre-Mix, der durchaus das Zeug hat, die Spieler auf längere Sicht zu motivieren. Gezeigt wurde das Spiel auf einer Xbox One X, was schon für den ersten WOW-Effekt sorgte. Das Spiel präsentierte sich in gestochen scharfer Grafik, so suchte man matschige Texturen vergebens und auch Ruckler habe ich keine wahrnehmen können.

Metal Gear Survive wird ein kooperativer Team-Shooter, in dem ihr als Weltenbummler in einer anderen Dimension ums Überleben kämpft. So wirken jedenfalls die ersten bewegten Bilder. Durch eine Art Dimensionsstrudel werden einige dutzend Teilnehmer eines Feuergefechts in eine mit Monstern bewohnte Parallelwelt gezogen. Nun begrabt ihr besser das Kriegsbeil, um nicht als Snack für skurril aussehende Kristall-Zombies zu enden. Die eigentlich verfeindeten Parteien schließen sich also zusammen, um gemeinsam einen Weg nach Hause zu finden. Dabei müsst ihr verschiedene Missionen bestehen und Ressourcen für den Ausbau eurer Basis sammeln, in der ihr eure Rückkehr vorantreiben lassen und eure Waffen verbessern könnt. Die spielbare Mission während der Gamescom erinnerte an einen Mix aus Horde-Modus und einem Tower-Defence-Spiel. So kommen die Monster in Wellen über einen vorbestimmten Weg, der euch mittels Pfeile auf dem Boden angezeigt wird und ihr mit verschiedenen Hindernissen und Abwehrmaßnahmen versperren könnt. Der Teamgedanke steht hier absolut im Vordergrund, ohne wird man nur wenig Erfolg haben. Wenn es Konami schafft hier abwechslungsreiche Aufgaben zu kreieren, dann kann das Spiel durchaus überzeugen.

Biomutant

Release: Anfang 2018 · Xbox One, PlayStation 4 · Bei Amazon.de vorbestellbar

Biomutant war ein kleiner Überraschungshit auf der der diesjährigen Gamescom. Im Vorfeld zur Messe war dieser Titel gar nicht großartig bekannt und wurde erst durch einen kleinen Leak im Rahmen einer Zeitschriftenwerbung veröffentlicht. Dementsprechend war das Spiel noch in einem frühen Stadium und man sollte, wenn man es sich anguckt oder im Rahmen der Gamescom anspielen durfte, noch nicht viel auf die technische Darstellung bzw. auf das Gameplay geben. Was man aber sagen kann, ist, dass Biomutant sich spielerisch an Titeln wie Devil May Cry orientiert. Deutlich wird das insbesondere bei der Waffenwahl, da wir sowohl eine Fernkampf- als auch eine Nahkampfwaffe tragen und diese je nach Situation schnell wechseln können. Aber anders als bei DMC will man sich dabei nicht nur an festgelegte Passagen orientieren, sondern in Form einer offenen Spielewelt. Die Spielewelt ist dabei eine Mischung aus einer Postapocalypse, mit der wir das Ende der Menschheit eingeläutet haben und einer Fabelwelt, da hier nicht mehr die Menschen über den Planeten herrschen, sondern mutierte Tiere. Trotzdem finden wir an jeder Ecke noch Überbleibsel aus der Zeit der Menschen und dürfen so Mechs und Maschinen nutzen und treffen auch auf alte Bauten und Städte der längst verstorbenen Menschen.

Ein kleines Highlight für mich war zum einen die Charaktererstellung. Hier durften wir, ähnlich wie in vielen anderen Action-RPG-Spielen, unseren Helden anpassen. Dabei veränderte er sich je nachdem auf welche Werte ich meinen Fokus legte. Er wurde etwas massiger und dicker als ich mehr auf Durchhaltevermögen und Rüstung ging und wurde etwas gewiefter als ich mehr auf Beweglichkeit wechselte. Dies soll sich, dank eines Mutationssystems, auch noch im Spiel ändern und wir sind nicht fest auf die Werte vom Anfang festgelegt. Zum anderen gibt es ein Karmasystem. Hier können wir uns zwischen guten und bösen Antworten entscheiden und so die Gesinnung unseres Protagonisten wählen und entscheiden, ob er der Held ist, den dieser Planet braucht oder ob er einfach nur ein weiterer Schurke ist, der nur auf sein Leben acht gibt.

Aquanox

Release: Anfang 2018 · Xbox One, PlayStation 4

Das 22. Jahrhundert: Der Mensch hat die letzte unerforschte Region unserer Erde kolonisiert, den Ozean. Als Besatzung eines Unterseebootes sind wir für den Schutz der Meere verantwortlich, denn unter der Wasseroberfläche liegt die Zukunft. Ok, wir sind nicht pauschal für den Schutz der Meere im neuen Aquanox von Digital Arrow zuständig, sondern wir können hier mehrere Aufgaben übernehmen, so wie auch schon in den Vorgängern der Spiele, aber wir können auch, wenn wir wollen, durch und durch gut sein und wie die Seaquest die Unterwasserpolizei spielen. Um unsere Rolle wahrzunehmen, schlüpfen wir wieder in ein U-Boot, welches wir dann entweder aus der Cockpit- oder der Third-Person-Ansicht spielen. Spielerisch läuft das Ganze im Anschluss ähnlich ab wie bei Everspace. Je nach Ausrüstung tragen wir unsere Scharmützel in schnelle Dogfights aus oder können, falls wir schwerer gepanzert sind, uns auch einigeln und die Gegner mehr oder weniger stationär auf die Schippe nehmen. Der große Unterschied zu Everspace wird dabei nicht nur die Story und die Open-World sein, in der wir nicht von System zu System springen, sondern auch der Unterschied zwischen Weltraum und Meer und somit auch der Punkt, dass es unterirdische Katakomben und Höhlen gibt und generell die Physik auch eine ganz andere sein wird.

Wreckfest

Release: Anfang 2018 · Xbox One, PlayStation 4

Destruction Derby war oder ist eines meiner All-Time-Favorit-Game auf der Playstation 1 und der Titel war das Thema. Man nehme ein dutzend Autos und lasse sie so lange auf sich einfahren, bis der Motor versagt, genauso wie bei Stefan Raab’s TV total Stock Car Crash Challenge. 2004 und 2006 folgte dann durch die Entwickler Bugbear Entertainment eine Weiterentwicklung der gleichen Idee mit FlatOut und man erreichte damit einen gewissen Erfolg, da das Spielkonzept „Autos zerstören“ nicht von vielen Entwicklern aufgegriffen wurde. Seit 2014 versucht Bugbear nun an den Erfolgen von damals, in Form eines Early Access Titels: Wreckfest anzuschließen.

In Wreckfest sollen wir mit bis zu 24 Freunden online in neun unterschiedliche Autos steigen können und in vielen verschiedenen Modis und Strecken aufeinander krachen dürfen, von relativ normalen Rundenrennen bis hin zum Deathmatch in Form vom Destruction Derby. Den Entwicklern Bugbear wird dabei von dem Publisher THQ Nordic unter die Arme gegriffen. Nötig ist dies auch, da Wreckfest schon seit 2014 im Early Access auf Steam verfügbar ist und die Entwickler den einen oder anderen Stolperstein mitgenommen hatten und bisher den Early Access-Bereich nicht verlassen konnte. Spielerisch wirkte das Spiel bei dem Termin grundsolide. Die Steuerung und die KI wirkten in den Minuten sehr solide. Wir konnten unser Auto in vielen Bereichen tunen und aufrüsten, so dass wir das nächste Rennen auch überleben sollten und man zeigte uns auch einen „Replay-Modus“, mit dem man hochwertige Screenshots oder Videoaufnahmen aus dem Spiel herauszaubern konnte.

Tropico 6

Release: Anfang 2018 · Xbox One, PlayStation 4

El Presidente ist zurück und das nun zum zweiten Mal auf der Xbox one und der Playstation 4. Tropico 6 erfindet die Tropico-Reihe nicht neu, muss es aber auch nicht, weil man ein gutes Spielprinzip immer weiter verfeinert und verbessert, so wie es sich die Fans der Reihe auch wünschen. Für jene, die sich bislang noch nicht mit der Tropico-Reihe beschäftigt haben, gibt es einen kleinen Abriss der Spielidee. Tropico ist ein fiktiver Inselstaat, den wir beherrschen dürfen, weil wir El Presidente sind. Ähnlich wie bei Cities Skyline bauen wir dabei eine florierende Stadt auf mit Wirtschaftsbereichen und Industrie, mit Import und Export, aber auch immer mit einem Blick auf unser Volk, damit dieses sich nicht gegen uns erhebt. Wir beschließen politische Programme wie eine Wehrpflicht oder setzen diese ab, entscheiden über Arbeitsbedingungen und auch über die Mieten – Alles im Sinne des Volkes oder für unser Bankkonto in der Schweiz. Der große Unterschied zu den Vorgängern soll dabei sein, dass wir nicht nur auf einer Insel herrschen, sondern auf mehreren Inseln und diese unterschiedliche Schwerpunkte besitzen können. Die eine bietet viele Ressourcen wie Gold oder Eisen, während eine andere Insel ein Touristenmagnet ist, durch alte Relikte oder Traumstrände und wiederum eine andere bietet sich perfekt zum Anbau von Feldern an.