Gamescom 2017 – Indie Arena Booth

Jahr für Jahr wächst die Indie Arena Booth, vielleicht nicht immer an Fläche, aber an Ausstellern. Auf einen kleinen Bereich quetschen sich hier Entwickler aus aller Herren Länder. Der ein oder andere Titel, den man in der Indie Arena Booth begutachten konnte und von dem man dort vielleicht das erste Mal gehört hatte, lag schon bei uns auf den Schreibtischen. Sei es ein Shift Happens, In BetweenRIVE oder The Inner World. Es ist allerhöchste Zeit einmal über diese mittlerweile große Perle der Gamescom zu berichten.

Was ist die Indie Arena Booth überhaupt?

Gerade im Indie Bereich ist Geld häufig Mangelware und trotzdem muss das Werk, in welches man Tag und Nacht all sein Herzblut hineingeschüttet hat doch irgendwie eine öffentliche Aufmerksamkeit bekommen. Hat man nicht gerade einen Publisher zur Seite (Christoph erklärt: Entwickler entwickelt – was macht eigentlich ein Publisher) muss man häufig jeden Euro zweimal umdrehen. Hier kommt das Team der Indie Arena ins Spiel. Die Indie Arena ist eine Community aus unabhängigen Spielentwicklern, welche sich voll und ganz den Videospielen für die sie brennen verschrieben haben und sich gegenseitig tatkräftig unterstützten. Aber auch Supporter die gerade im öffentlichen Bereich unterstützen können sind dort gern gesehen . Initiiert wurde die Indie Arena Booth von Oliver Eberlei, welcher gemeinsam mit Leuten aus der deutschen Community 2013 notgedrungen innerhalb von acht Wochen einen Stand für die Gamescom organisierte und selbst baute. Man hatte sich mit mehreren Entwicklern zusammengeschlossen um einen gemeinsamen Stand auf die Beine zu stellen und um Kosten zu sparen. Die Rechnung ist einfach: Schließlich fällt ein 30 m² großer Stand deutlich schneller auf als ein 3 m² Stand. Zwar dürften die 3 m² nicht jedem der zehn Entwickler zur Verfügung gestanden haben, der Anziehungsmagnet freier Spielstationen ohne Stunden in einer Warteschlange stehen zu müssen, dürfte allerdings sein übriges getan haben.

Aber das sind die Zahlen von vor 4 Jahren und gerade seit dem Fernbleiben der Indie Mega Booth 2015 und der Hilfe des BIU (Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware), erfreut sich das Team der Indie Arena Booth immer größer werdender Beliebtheit und macht immer größere Sprünge. In diesem Jahr lädt euch die Indie Arena Booth auf eine Fläche mit 1000 m² und über 80 verschiedenen Indie Entwicklern aus 24 Ländern ein, ihre frischen und häufig auch experimentellen Ideen anzuspielen. Jeder Indie Entwickler kann sich bei der Indie Arena Jury mit seinem Spiel um einen Platz bewerben. Einschränkungen gibt es dabei kaum. Der Entwicklungsstand kann von anspielbar bis bereits veröffentlicht reichen. So ist in diesem Jahr zum Beispiel das im April für den PC und im August für die Nintendo Switch veröffentlichte Slime-San mit einem Stand dabei. Sollte man grünes Licht für einen Platz bekommen kostet der Stand laut Gameswirtschaft.de zwischen 1500 € und 3500 €. Dabei bekommen die Entwickler jede Menge Support vom Indie Arena Team. Das fängt bei einer Spielstation an, reicht über den Standaufbau und hört bei einer rechtzeitigen USK-Freigabe auf. So helfen Indie Entwickler anderen Indie Entwicklern, denn gemeinsam ist man stark.

La Familia

Die Indie Arena Booth ist nicht nur für Entwickler selbst eine tolle Sache. Betritt man den blauen Teppich der Indie Arena Booth verspürt man direkt den familiären Flair der auf dem kompletten Stand mitschwingt. Es gibt hier kein fünf Stunden anstehen um für 10 Minuten ein Call of Duty spielen zu können. Ganz im Gegenteil. Häufig stellt man sich einfach an die nächste freie Station und daddelt drauf los. Wenn sich dann einer der Entwickler noch höchst selbst um einen kümmert, weiß man, dass man hier gut aufgehoben ist. Ich scheue mich ein Spiel dort mit einer der großen Triple-A Produktionen von EA, Ubisoft und Konsorten zu vergleichen aber hier kann man häufig im Vorfeld innovative Spielideen finden, die von eben genannten Großkonzernen auch gerne aufgegriffen werden. Außerdem ist es doch ziemlich cool, mal einen Entwickler persönlich kennen zu lernen und gegebenenfalls sogar direkt Feedback zu einem Spiel geben zu können. Vor allem dann, wenn man das Spiel zuhause spielt und seinen Namen über Bildschirm flimmern sieht und sagen kann: „Ha! Den kenn ich!“