E3 2018: Nintendo Direct – Reaktionen aus der Redaktion

Nintendo Fans sind ja meistens eher gemäßigt und verzeihen dem japanischen Konzern aus Kyoto ziemlich viel, dennoch ist die Stimmung nach der E3 2018 Präsentation nicht gerade die Beste. Denn neben Super Smash Bros. Ultimate wurde wenig neues und fast nur altbekannte Spiele gezeigt. Wir haben uns mal in der Redaktion umgehört, Koecki und Michael geben ihre Gedanken zu Nintendos E3 Auftritt wieder.

Das sagt Koecki:

Nintendo hatte für mich dieses Jahr gleich mehrere Überraschungen parat. Zum einen war da Super Mario Party, welches doch etwas überraschend kam. In der Community kamen immer mal wieder Stimmen, dass man sich doch einen neuen Party-Teil wünscht, “aber bitte nicht so wie Mario Party 10” kam es dann meist aus der anderen Ecke. Was man bisher gesehen hat, sieht tatsächlich anders aus als die anderen Teile und lässt hoffen, dass man der Serie wieder neues Leben einhauchen kann. Das scheint auch Nintendo zu wollen, da man nicht von einem elften Teil spricht.

Eine weitere Überraschung war, dass Nintendo Spiele, die man noch im letzten Jahr anteaserte und dadurch den Fans den Mund wässrig gemacht hat, völlig verschwiegen hat. Ich hätte gerne Fortschritte oder überhaupt erste bewegte Bilder zu Yoshi, Bayonetta 3 und natürlich Metroid Prime 4 gesehen. Zwar gab es unter anderem auch ein neues Fire Emblem, Octopath Traveler, Starlink mit Star Fox, die bereits ausführlich vorgestellten Pokémon-Spiele und  DLCs zu Xenoblade Chronicles 2 und Splatoon 2 zu sehen, aber die richtig große Neuerung fehlte.

Und da kommen wir auch schon zur dritten Überraschung. Nintendo hat sich während der Präsentation fast eine halbe Stunde auf Super Smash Bros. Ultimate konzentriert. Ich verstehe ja, dass das Spiel viele Fans hat und ein wichtiges Franchise für Nintendo darstellt, aber die Länge und das Ungleichgewicht zu den anderen gezeigten Spielen war mir zu viel. Dazu kommt noch, dass mich persönlich das Spiel als auch die Anzahl der Kämpfer überhaupt nicht interessiert und die dann auch noch einzeln in einer nicht nachvollziehbaren Reihenfolge mit ihren Fähigkeiten, Helfern und Stages vorgestellt werden. Diese Detailtiefe hätte man gerne in einer der nachfolgenden Treehouse-Sendungen unterbringen können, aber doch nicht in der Nintendo Direct, wo alle Fans nach gieren und nun nicht wenige enttäuscht sind. Selbst ausgewiesenen Smash Bros.-Fans war dies zu einseitig.

Nintendo, das war einfach viel zu viel und am Ende habe ich mich fast veräppelt gefühlt. Wenn ich nach der E3 Präsentation gehe, dann kommt für mich nach Super Tennis Aces kein Nintendo eigener Titel mehr auf den Markt, der sich lohnt gekauft zu werden. Schade, weil ich glaube, dass Nintendo mehr zu bieten hätte, als Smash Bros. Andere bekommen es doch auch hin Spiele zu zeigen, die erst in ein oder zwei Jahren auf den Markt kommen. Wenigstens ein Cinematic Trailer zu Metroid oder Bayonetta muss doch möglich sein. Muss ich wohl voll auf die Karte Thirdparty setzen und schauen, was Nintendo 2019 so bietet. Pokémon mag ich nämlich auch nicht.


Das sagt Michael:

Was zur Hölle? Mal ganz ohne böse Wörter versucht, war das meine Reaktion auf die komplette zweite Hälfte der E3 Direct von Nintendo. Deutlich über 20 Minuten und die Hälfte der Direct zeigte man so ziemlich alles rund um Super Smash Bros. Ultimate: alle Kämpfer von jeher, Änderungen am Moveset bis ins Detail, Controllersupport und weiß der Geier was. Für extreme Smash Bros. Fans mag das interessant sein, für den Rest aber nicht. Erst recht nicht, wenn das erste Spiel im Treehouse dann sowieso Smash Bros. ist.

Dabei fing alles ganz ordentlich an. Mit Daemon X Machina bekommen Switch-Spieler nächstes Jahr schnelle, japanische Mech-Action. Fire Emblem: The Three Houses wird uns unter anderem ganze Armeen bescheren und auch wenn es technisch nicht gerade umhaut, sieht es ungemein vielversprechend aus. Es gibt einen großen und irgendwie erwachsener wirkenden Fire Emblem DLC. Super Mario Party, auch wenn mich die Reihe nie besonders reizte, einiges sieht schon cool aus, nicht zuletzt der Multi-Screen-Aspekt, wenn man mehrere Switch als Bildschirm für ein Spiel nutzen kann. Gerade durch die Mobilität der Switch könnte Super Mario Party das ultimative Partyspiel sein.
Ganz vieles ist aber dummerweise auch nur im Sekundentakt zu sehen. Dragon Ball FighterZ, Dark Souls Remastered, Wolfenstein: The New Colossus, altbekannte und noch gar nicht so bekannte Titel blitzen nur kurz auf und sind schon wieder vergessen. Es wäre wohl ganz sicher kein Problem gewesen, Zeit bei Super Smash Bros. abzuzweigen und den versammelten Spielen des Schnelldurchlaufs ein ordentliches Zeitfenster einzuräumen.

Natürlich gab es auch Pokémon Let’s Go Evoli/Pikachu noch mal zu sehen. Dessen erste Vorstellung sich neulich nicht so endlos hinzog wie die von Super Smah Bros. Ultimate. Was es dafür nicht gab waren das neue Yoshi, Metroid Prime 4, Luigis Mansion für 3DS und viele andere Spiele, aber immerhin 22 Minuten Smash Bros.! Was zur Hölle???