Andromeda im Test – Risiko trifft auf Star Trek

Der Weltraum – Unendliche Weiten. Die Menschheit wurde vor Jahrhunderten ausgerottet und ist nur noch eine schwache Erinnerung in den Köpfen der anderen Völker, die den Weltraum durchqueren. Aber auch wenn es keine Menschen mehr gibt, so war das Imperium der Menschen das wohl fortschrittlichste aller Zeiten und es ranken sich immer noch die Legenden um diese Rasse von Raumfahrern und deren Technologie. Dies führt uns auch zum Raumschiff Andromeda. Ein Raumschiff ebenjener menschlicher Rasse, die für den sofortigen Sieg und die Vorherrschaft im Universum sorgen könnte, wenn man den Besitz für das Raumschiff beanspruchen kann.

So ähnlich könnte man in wenigen Zeilen den Storyplot um das strategische Brettspiel Andromeda beschreiben. Mit bis zu drei Freunden übernehmen wir jeweils eine Rasse und versuchen die Kontrolle an uns zu reißen.

Der Countdown läuft

Das Spiel ist auf sieben Runden begrenzt und innerhalb dieser sieben Runden müssen wir, abhängig von der Spielerzahl, bis zu acht Kontrollpunkte erreichen (bei 2 Spielern: 8 Punkte; bei 3 Spielern: 7 Punkte; bei 4 Spielern: 6 Punkte). Dies können wir, in dem wir die Übermacht an Forschern in einem Raum stellen oder in dem wir Aufträge erfüllen.

Die Aufträge haben dabei unterschiedliche Aufgaben und so reichen diese von der Situation, dass wir in der Unterzahl auf dem Raumschiff sein müssen, bis dahin, dass wir bestimmte Räume im Besitz haben müssen. Sollten wir innerhalb der sieben Runden nicht die erforderlichen Siegpunkte bekommen, gewinnt das Team, das die meisten Siegpunkte bis dahin erreicht hat.

Technologien und Gameplay

Um die Ziele zu erreichen, stehen uns verschiedene Technologien zur Verfügung. Spezielle Rassentechnologien, Rassenfertigkeiten, Raumtechnologien, die für uns freigeschaltet werden, sobald wir die Mehrzahl an Forschern im Raum haben und allgemeine Technologien, die wir vor dem Spielbeginn auslosen.

Bevor wir aber dazu kommen, wie wir die allgemeine Technologie nutzen, müssen wir erst über das Gameplay sprechen. Mein erster Gedanke war: „Oh, mein Gott wirkt das kompliziert“ und mein zweiter: „Das skaliert doch mega schlecht, wenn man nicht mit drei oder vier Spielern spielt“ und beim ersten Testspiel, das wir nur zu zweit durchgeführt haben, wurde ich eines Besseren belehrt.

Jede Runde würfelt der Spielleiter die Würfel. Aus diesen Würfeln wählt er einen Teil aus und bietet diese Auswahl den Mitspielern reihum an. Sollte keiner der Mitspieler dieses Angebot annehmen, dann muss der Spielleiter die Würfel annehmen. Dies geschieht so lange, bis alle Würfel vergeben wurden. Zusätzlich gibt die Annahme der Angebote vor, wer wann in der Zugphase handeln darf. So darf der, der das erste Angebot angenommen hat, als erstes agieren, der zweite Spieler ist jener, der das zweite Angebot angenommen hat, usw.

In der Zugphase müssen wir dabei als erstes die Kontaminierung durchführen, also der negative Effekt der Würfel und das damit verbundene Entfernen der Figuren vom Spielfeld. Anschließend können wir, je nach Würfel, unsere Forscher trainieren, damit diese auf das Schiff gelangen können oder um Unterstützung bitten, indem wir die ausgebildeten Forscher auf das Schiff holen. Ebenfalls gibt es noch Bewegung mit dem ich bis zu drei Bewegungen durchführen kann oder die Würfeloption: „Technologie nutzen“, wodurch ich die allgemeine Technologie nutzen kann, die nach einer Nutzung für diese Spielrunde deaktiviert ist.

Ganz alternativ kann ich auch jeden Würfel, mit Ausnahme einer Kontaminierung, in eine Bewegung umwandeln, die aber wirklich nur für eine Bewegung gilt und nicht wie bei dem Bewegungswürfel für bis zu drei Bewegungen.

Nach den Zügen wird kontrolliert, ob man einen Auftrag erfüllt hat und geht zur Aufräumphase über. Hier wechselt der Spielleiter, es wird ein neuer allgemeiner Auftrag gezogen und jede Technologie wird freigeschaltet.

Raumschiff Wechsel dich

Um den Wiederspielwert zu erhöhen, gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Aufträge, acht Rassen und acht Technologien, wovon pro Spiel nur vier Stück genutzt werden. Das Spielfeld ist, davon abgesehen, auch modular aufgebaut und wir haben mehr Felder als wir benötigen und deshalb sieht die Andromeda jedes Mal anders aus, bietet neue Möglichkeiten, aber auch neue Gefahren für die Spieler.

Optisch wirkt das Spiel dagegen sehr düster. Die Spielkarten sind sehr dunkel gehalten und erinnern ein wenig an ein typisches Geisterschiff, was die Andromeda auch darstellen soll, dies ist aber bei vielleicht gedämmten Licht doch etwas zu düster. Die Alienfiguren unterscheiden sich auch nur in der Farbe und nicht in der Form und wirken dabei, durch die dünnen Gliedmaßen, sehr zerbrechlich.

Fazit

Andromeda macht mehr Spaß als ursprünglich gedacht. Gerade die Skalierung mit wenigen Spielern funktioniert besser als bei anderen Spielen, da man abschätzen muss, ob das Angebot, welches einem gemacht wird, „Hui oder Pfui“ ist und ob der Spielleiter vielleicht ein Angebot speziell für sich erstellt hat, was für jemanden anderen aber wie eine Falle aussieht. Die Optik ist dabei ein kleiner Streitpunkt. Zwar passt diese zum Spiel, trotzdem empfand ich den Spielplan als zu dunkel gehalten. Die Spielfiguren, die Greys darstellen, dem Archetyp von einem Alien, wirken zudem billig und zerbrechlich. Trotz der Kritik ist für mich Andromeda ein Geheimtipp für Spieler, die ein Sci-Fi-Game, auch ohne großem Franchise dahinter, suchen.

Andromeda
Umfang
72
Optik
70
Einsteigerfreundlich
82
Langzeitmotivation
83
Spielspaß
85
Leserwertung0 Bewertungen
0
78