Keine Sorge, weder Optik noch die Geschichte vom langerwarteten Biomutant, dass vom schwedischen Entwickler Experiment 1o1 und Publisher THQ Nordic für PlayStation 4, Xbox One und PC erscheint, haben etwas mit dem im Titel genannten B-Movie zu tun. Doch welche Rollen Atommüll, Strahlung und daraus entstehenden Mutationen in diesem flauschigen post-apokalyptischen Open-World-Rollenspiel mit Kung-Fu Setting spielen, verrät unser Test. Dabei verrate ich euch auch, warum schon der Charaktereditor zum Spielstart begeistert.
Flauschig, flauschiger, Biomutant!
Das ist aber ein süßer Waschbär! So erging es vermutlich nicht nur mir sondern auch zahlreichen anderen beim Reveal von Biomutant auf der Gamescom 2017. Denn das Coverart des Spiels ziert ein an Rocket Racoon aus Guardians of the Galaxy erinnerndes, waschbärartiges, Augenklappen und Waffen tragendes Tierchen. Das übergroße Schwert und die Pistole im Anschlag, während das Gesicht rings um die Augenklappe von einer Narbe geziert wird, treten erst bei näherer Betrachtung in den Vordergrund. Nach einigen Verschiebungen dürfen wir nun endlich alle in den Charaktereditor und damit ins Abenteuer starten. Dabei können wir uns unseren persönlichen Biomutant zusammenbasteln und den daraus entstehenden und am unteren Bildschirmrand angezeigten Code auch mit anderen Teilen. Ich bin mir sicher, dass die Community hier schnell diverse Codes austauschen wird und sich daran versucht, bestimmte Tiere oder Charaktere nachzubauen. Dafür fehlt mir das Geschick. Klar ist aber schon: je größer die Ohren, umso höher der Intellekt. Was wiederum mehr Boni für Psi-Kräfte, also im Grunde das Magiesystem im Spiel, ermöglicht. Wer beweglicher sein möchte, bekommt schlankere, drahtige Beine. Und wer mit der Faust und mehr auf den Tisch hauen möchte braucht wohl einen starken Rücken. Haben wir uns zu Beginn nämlich für eine der verschiedenen Spezies entschieden, die über die Ausgangswerte unseres Charakters und die Optik entscheiden, können wir auf der Xbox One bzw. Series X mit dem linken Stick zwischen den Punkten Stärke, Vitalität, Agilität, Charisma und Intellekt navigieren und direkt sehen, wie sich sowohl das Erscheinungsbild als auch die Charakterwerte verändern. Toll! Mein Charaktercode lautet übrigens K1QU9ZV53N. Anschließend legen wir noch die Resistenzen nach dem gleichen Prinzip fest und können uns, nach ausufernden Versuchen die Fellfarbe meinen beiden Katern anzupassen, für eine von fünf Klassen entscheiden. Übrigens gibt es bisher keine Fassung für die Xbox Series X oder die PlayStation 5, so dass Biomutant auf beiden Konsolen im Rahmen der Abwärtskompatibilität für die letzte Konsolengeneration läuft.
Durch die Klassenauswahl bestimmen wir die Startausrüstung und Perks. Aber, ähnlich wie schon in Dark Souls, erlaubt uns das weitere Progressionssystem im Zuge unseres Abenteuers unseren Charakter frei und jede Richtung zu entwickeln. Egal ob es nach dem Min/Max-Prinzip ablaufen soll oder wir uns einen Allrounder heranzüchten wollen. Trotzdem bleiben uns Talente anderer Klassen verwehrt. Dennoch können auch Haudraufs oder Schießdraufs auch das Zaubern durch Psi-Kräfte noch lernen.
Und dann beginnt auch schon das Abenteuer, bei dem wir nach wenigen Schritten schon entscheiden müssen, welchem Pfad wir folgen wollen. Dabei lernen wir Engelchen und Teufelchen können, die uns erklären, dass wir uns anhand unserer Taten eher auf der hellen oder der dunklen Seite bewegen. Die Veränderungen unserer Aura in die eine oder andere Richtung, beeinflusst durch u. a. durch Entscheidungen in Dialogen, bestimmt später darüber, welche besonderen Psi-Fähigkeiten wir nutzen können. Im Grunde gilt dabei folgende Regel: je netter, selbstloser, vergebender und hilfreicher wir uns verhalten, umso mehr Punkte für die helle Seite der Aura erhalten wir und schalten damit die Möglichkeit frei, entsprechende Psi-Fähigkeiten mit an Schreinen in der Spielwelt erhaltenen Punkte für die Anwendung freizuschalten. Andere Psi-Fähigkeiten benötigen dagegen Punkte auf der dunklen Seite. Man kann Punkte auf beiden Seiten im Wechsel aufbauen, wenn man das denn möchte.
Von Mamus, Hufschnaubern und Glibber
Und das bringt uns auch schon zum Kernthema des Spiels, nämlich den Kampf des Guten gegen das Böse. Dabei setzt das Spiel buddhistische Akzente und Philosophien die man durch das gewählte Kung-Fu Setting durchaus dem asiatischen Raum zuordnen könnten. Denn es geht gar nicht so sehr darum, den einen großen Bösewicht aus dem Weg zu räumen und die Welt zu retten, auch wenn dies durchaus Teil der Handlung ist. Sondern es geht auch um den Konflikt in unserem Biomutant selbst. Der hat nämlich schon einiges hinter sich und es wäre durchaus nachvollziehbar, wenn er sich für den Pfad der Rache entscheidet. Dabei wissen wir zu Beginn gar nicht, wo wir herkommen, warum wir hier sind und wieso manchen Figuren der Spielwelt glauben uns zu kennen. Ohne zu viel verraten zu wollen, erfahren wir immer wieder in spielbaren Rückblenden mehr über unsere Vergangenheit und dabei auch, was uns mit Lupa-Lupin, dem Fleischfresser und Aggressor aus dem Renderintro, verbindet.
Die Geschichte wird dabei durch Dialoge, bei denen die Tierwesen der Spielwelt nur Kauderwelsch sprechen, erzählt. Und doch sind alle Dialoge vollvertont und das sogar mehrsprachig! Denn es gibt einen Erzähler, der das Kauderwelsch ins wahlweise Deutsche übersetzt und uns auch bei der Erkundung der offenen Welt immer wieder mit Kommentaren Gesellschaft leistet. Diese sind mal informativ, mal lustig und nur selten repetitiv. Trotzdem kann man die Intensität seiner Kommentare im Menü beeinflussen. Sind euch Kleidernässer, Längstvorbeizeit oder das Untermdrüber etwa kein Begriff? Wie wäre es denn stattdessen mit Waschmaschine, Vergangenheit und Untergrund? Denn nachdem die Welt aufgrund massiver Umweltverschmutzung untergegangen ist, sind von den Menschen nur Ruinen und Wracks geblieben, während humanoide Tierwesen die Welt in verschiedenen Biomen bevölkern und ihre eigene Sprache von der unseren abgeleitet haben. Diese Tiere sind entweder NPCs, potentielle Reittiere oder stellen viele verschieden Feinde dar. Alle haben gemein, dass sie irgendeine Art von Fell tragen, dass stets toll animiert ist und zum Anfassen und Durchwuscheln einlädt. Entstanden sind diese Wesen durch aufgrund von Verstrahlung durch Atommüll hervorgerufene Mutationen. Wer seinen eigenen Biomutant weiter verstärken will, kann die Augen nach entsprechenden giftiger Biogefahr aufhalten. Dort erhalten wir nämlich nach Psi-Punkten und Talentpunkten durch Levelaufstiege weitere Verbesserungspunkte für unseren Charakter. Damit können wir Resistenzen erhöhen oder bestimmte Perks der Biogenetik freischalten. Das alles hilft uns im Kampf um das Schicksal der Welt. Wollen wir die verschiedenen Stämme einen und die vier Weltenfresser besiegen, die den mit allem Leben verbunden Weltenbaum angreifen? Dann setzen wir in den schnellen Actionkämpfen, in denen wir uns per Nah- und Fernkampf sowie mit Psi-Kräften zur Wehr setzen, besser unser ganzes Arsenal ein.
Dazu gehören nicht nur an Max Payne erinnernde Sprung- und Rollmanöver, während wir aus allen Rohren feuern und bei Bedarf auch im Nahkampf zuschlagen oder den Boden mittels Psi-Kraft in Flammenwände verwandeln. Das Spiel schaltet auch bei besonders knappen Ausweichmanövern, die an unserer Ausdauerleiste zehren, in eine kurze Zeitlupe. Schade nur, dass es keine Lockon-Funktion gibt. Zwar dockt das Zielkreuz per Zielhilfe an feindliche Ziele an, aber das manuelle Herauspicken von Gegner hätte so manches Treffen auf Gegnergruppen etwas vereinfacht. Wobei die Kämpfe selbst auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad ohnehin recht einfach sind. Zumindest dann, wenn man entsprechend starke Waffen und Rüstungen gefunden, und beides immer aufgerüstet hat. Denn gefundene Ausrüstung können wir entweder verkaufen oder zerlegen und erhalten so Material zur Verbesserung unserer Ausrüstung. An entsprechenden Werkbänken können wir die Stufe unserer Waffen und Rüstungen verbessern oder ihre Materialqualität. Wenn wir sie dann noch erweitern und z. B. unser Schwert um ein Sägeblatt erweitern oder die Hose um metallene Knieschoner, gibt es bereits früh im Spiel kaum noch Gegner, die uns gefährlich werden können. Wobei Kleidung nicht nur den Rüstungswert verbessert, sondern auch Boni z. B. auf Gesundheit gibt. Da ist es durchaus legitim mal auf eine Steigerung der Rüstung im Austausch für deutliche mehr Lebenspunkte zu verzichten. Wenn man sich dann noch die verschiedenen freischaltbaren Spezialangriffe, sowohl für Fern- als auch Nahkampf einprägt und regelmäßig anwendet, pflügt man geradezu durch die Gegner hindurch. Dabei dürfen natürlich auch, wenn einmal aufgeladen, spezielle Wung-Fu Manöver nicht fehlen.
Loot tut gut!
Auf den Wegen zwischen den Hauptmissionen erkunden wir die Welt und durchqueren dabei verschiedene Biome. Von Dschungel ähnlichen Pflanzen, über Wälder und weite Grasflächen bis hin zu einem kleinen Inselparadies und bergigen Schluchten ist alles dabei. Dabei nehmen wir mal mehr mal weniger ausufernde Nebenaufgaben an und finden vor allem zahlreiche Kisten, Spinde und Co. mit Loot aber unterwegs auch immer wieder Ressourcentotems. Diese turmähnlichen Gebilde lassen bei Zerstörung Holz, Elektronikteile oder Gummi als Herstellungsmaterialien in die Taschen unseres Mutanten wandern. Dabei bekommen wir immer wieder angezeigt, wie viele und welche Art von Gegenständen es in dem jeweiligen Bereich zu finden gibt. Und zusätzlich wird uns Loot auch, sobald wir nah genug sind, durch Wände etc. hindurch anhand kleiner Symbole angezeigt. So entgeht uns nicht und alle Bereiche können in recht kurzer Zeit, ohne langwieriges Suchen, komplett geplündert werden.
Hier finden wir aber nicht nur Loot, sondern auch immer wieder Technik aus der der alten Welt: Toiletten, Radios, Mikrowellen oder auch mal einen Globus. Um an die drin enthaltenen Gegenstände zu kommen, wollen kleine Rätsel gelöst werden. Z. B. muss man verschiedene Schalter so lange drehen, bis sie alle passend zu den Farben weiß und gelb ausgerichtet sind. Doch dürfen wir insgesamt nur 10x Schalter drehen. Versagen wir, bekommen wir einen Elektroschock, der unsere Lebensleiste teilweise leert und dürfen es anschließend direkt noch einmal versuchen. Oftmals wollen so auch Sicherungskästen repariert und dadurch Türen geöffnet werden. Aber es gibt auch noch andere Abwandlungen dieser Rätsel, bei denen man Kabel nach einem bestimmen Schema stecken muss oder mehrere Lampen so lange in unterschiedlicher Reihenfolge aus- und wiedereinschalten muss, bis alle Lampen gleichzeitig grün leuchten. Diese Rätsel lockern das Loot- und Actiongameplay angenehm auf und lassen sich meist in wenigen Versuchen lösen, sobald man einmal den Dreh raushat.
Manchmal finden wir im Keller eines Hauses auch ein Laufband oder Kurzhanteln und können in einem kurzen und nett animierten Quick-Time-Event permanente Attributs Steigerungen bekommen. So steigert das Laufband die Vitalität und die Kurzhanteln unsere Stärke. Trotzdem müssen wir uns auf unseren Reisen nicht nur auf unsere Pfoten verlassen. Man kann Reittiere, den richtigen Köder vorausgesetzt, in der Wildnis einfangen und zähmen oder aber in Siedlungen kaufen. Auch in einigen Hauptmissionen bekommen wir besondere, manchmal auch die aus den Trailern bekannten mechanischen, Fortbewegungsmittel spendiert. Genretypisch können wir jederzeit zwischen allen freigeschalteten Transportmitteln wählen und diese per Tastendruck herbeirufen. Und ansonsten nutzen wir die zahlreichen Schnellreisepunkte, die wir vor der ersten Nutzung lediglich einmal öhm… markieren müssen. Also, so, wie Tiere das halt tun.
Das Reisen ist auch für die Eroberung der Außenposten wichtig. Recht früh im Spiel erhalten wir die Aufgabe, die verschiedenen zerstrittenen Stämme zu vereinen und schließen uns dazu einem Stamm an, ehe wir die Außenposten der anderen Stämme besuchen. Und ich ahnt böses, fühlte mich an Far Cry und Co. erinnert, wo man immer gleiche Außenposten erobern muss. Doch weit gefehlt: zwar sind die Außenposten optisch oft identisch, jedoch gibt es durchaus verschiedene Möglichkeiten sie zu übernehmen. Kämpfe können meist ganz oder in Teilen vermieden werden, in dem man Gespräche mit den Verbündeten vor Ort sucht. So werden Aufträge freigeschaltet, die bis auf wenige seltene Ausnahmen die Übernahme der Außenposten abwechslungsreich und durchaus lustig gestalten lassen. Und wenn man es dann noch schafft die feindlichen Anführer im Gespräch zur Aufgabe zu überreden, kann ein Außenposten auch mal in wenigen Minuten erobert sein, ohne einen einzigen Kampf versucht zu haben.
Die dunkle Seite der Macht
Biomutant basiert auf der Unreal Engine 4 und hat zwar hier und da mit nervigen Popups am Horizont zu kämpfen, dass wird aber eigentlich nur an wenigen Stellen in der Welt sichtbar. Man merkt aber durchaus, dass es sich um ein noch kleines Entwicklerstudio handelt. So wiederholen sich Stammes-Außenposten, Häuserruinen, Wracks und andere markante Stellen in der Landschaft sehr schnell, weil die Anzahl der Grafikassests recht gering ist. Und irgendwie hat die Gegner-KI eine Ignoranz gegenüber Höhenunterschieden. Liegt eine Treppenstufe zwischen Gegnern und unserem Charakter, laufen sie aufgeregt vor der Stufe hin und her, schaffen es aber nicht ihre Fernkampfwaffen zu nutzen. Dafür sind sie so leichtes Frühstück für unsere Pistolen und Gewehre. Das Gleiche passiert, wenn man auf Gegner vor Gebäuden trifft: gehen wir rein und feuern durch die Türrahmen nach draußen, laufen die Gegner nur hin und her. Diese KI-Aussetzer lassen sich dann auch gewinnbringend einsetzen, in dem man deutliche höherlevelige Gegner so trotzdem auch früh schon aus der Welt schaffen kann. Leider gab es auch fast schon eine Art Gegenteil davon, was mir in 15 Stunden aber auch nur einmal passiert ist: ein großer Miniboss hat immer wieder von sich aus den Kampf abgebrochen, mir den Rücken zugedreht und ist zu seinem Liegeplatz zurück. Blöd nur, dass er dabei auch seine Lebenspunkte geheilt hat während ich bis dahin fast meine Heilungsreserven aufgebraucht hatte. Das ist bei diesem einen Gegner leider auch mehrfach hintereinander passiert. Irgendwann konnte ich den Kampf dann doch noch erfolgreich für meinen Biomutant entscheiden.
Beim Tag-Nacht-Zyklus hüllt die Nacht alles in einen dunklen Blauton und manchmal gibt es auch Regen oder Gewitter, unabhängig von der Tageszeit. Dabei wird die sonst so farbenfrohe Optik des Spiels ähnlich zurückgefahren, wie wenn es in den Untergrund geht. Denn unterirdische Bunkeranlagen, Keller und Abwasserkanäle sind immer sehr dunkel, trist und grau. Da hätte mehr optische Abwechslung bzw. Aufhellung nicht geschadet.
Es gibt verschiedene gefährliche Zonen im Spiel, wo z. B. Radioaktivität, Sauerstoffmangel, Hitze oder Kälte uns schnell das Fell über die Ohren ziehen. Entsprechend hohe Resistenzen erhöhen die Zeit, nach der wir Schaden durch diese Umwelteinflüsse an unsere Lebensleiste bemerken. Hier gibt es besonders wertvollen Loot zu entdecken. Man darf sich nur nicht abschrecken lassen, auch weil es immer wieder Bereiche innerhalb der Zonen gibt, in denen sich diese Umweltfaktoren nicht auswirken und die dadurch Zeit zum Verschnaufen bieten. Die eigene Kleidung bietet zusätzlich Schutz vor Radioaktivität und Co. und eines der Komfortfeatures des Spiels ist, das man mehrere Ausrüstungssets zusammenstellen und zum Wechseln zwischen ihnen speichern kann. Warum also nicht bestimmte Sets, je nach Gefahrentyp der Zonen, anlegen?
Fazit
Post-Apokalypse! Kung-Fu! Open-World Rollenspiel! Biomutant macht als Genremix einfach Rundum Spaß und man merkt, dass die schwedischen Entwickler von Experiment 1O1 die lange Wartezeit erfolgreich genutzt haben, um ihr Spiel zu polieren. Das Spiel steckt voller Komfortfunktionen, kommt direkt zum Release mit einem New Game+ und hat in meinem fast 15 Stunden dauernden ersten Durchlauf keinerlei technische Probleme gezeigt. Klar, hier und da gibt es am Bildschirmrand mal etwas Rollrasen oder aufploppende Texturdetails und NPCs und aus irgendeinem Grund glitcht der Regen auch mal durch Decken oder Böden. Es gab aber trotz der großen umfangreichen Welt, zahlreicher Nebenquests, Gegnertypen und des vielschichtigen Progressionssystems abseits dessen keine Technikpatzer. Und vielleicht bekommen Xbox Series X|S und PlayStation 5 ja noch eine eigens angepasste Version im Nachgang, die den Detailreichtum der Weitsicht weiter verbessert. Dabei ist das Spiel insgesamt sehr zugänglich. Wird es einmal eng reicht der Besuch beim nächsten Händler oder des eigenen Herstellungsmenü meist aus, um die eigene Ausrüstung zu verbessern. Trotzdem ist das Spiel selbst auf mittelschwer irgendwie viel zu leicht und lässt besondere Herausforderung vermissen. Auch dann, wenn man die wenigen KI-Aussetzer nicht ausnutzt. Die Kämpfe gegen die Weltenfresser und andere Bosse oder Minibosse haben selten länger als 7 Minuten und einen einzigen Versuch benötigt. Da hätte gerne mehr Anspruch drin sein dürfen. Dafür wird man mit niedlichen Tierwesen, einer interessanten Geschichte und viel Humor und ganz eigenem Charme sowie unterschiedlichen Enden, sprich einem Wiederspielwert, entlohnt. Also am besten direkt auf schwer ins Mutantenabenteuer stürzen! Zur Not kann man die Schwierigkeit ja auch im Spielverlauf noch senken. Biomutant schafft den Spagat zwischen überladender und nach Arbeit anmutender Open-World und enger Führung durch Storymissionen. Hier ist wohl für jeden Spielertyp etwas zu finden. Ich starte nun mal meinen zweiten Durchlauf im New Game+ auf schwer und versuche mich daran, ein anderes Ende zu sehen zu bekommen.