Square Enix, der Herausgeber der Final Fantasy-Reihe, gibt seine Absicht bekannt, “aggressiv KI und andere neue Technologien zu verfolgen”. “Wir glauben, dass technologische Innovationen Geschäftsmöglichkeiten schaffen”
Das berichtet CEO Takashi Kiryu im Neujahrsbrief des Unternehmens. In früheren Ausgaben dieses mitunter kontroversen Briefes hat das Unternehmen bereits über sein Engagement für Blockchain-Spiele und Nfts berichtet, und in diesem Jahr erwähnt es ausdrücklich KI.
“Wir wollen die Anwendung von KI und anderen neuen Technologien bei der Entwicklung und Veröffentlichung von Inhalten aggressiv vorantreiben. Kurzfristig ist es unser Ziel, die Produktivität unserer Entwicklung zu verbessern und ein besseres Marketing zu erreichen. Langfristig hoffen wir, diese Technologien zu nutzen, um neue Formen von Inhalten für die Verbraucher zu schaffen, und wir glauben, dass technologische Innovationen Geschäftsmöglichkeiten schaffen.”
Umstritten aber effektiv
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Spieleentwicklung ist umstritten. Immer mehr Entwickler und Publisher setzen sie ein, aber gleichzeitig fürchten die in der Branche Tätigen um ihre Arbeitsplatzsicherheit. Auch der Einsatz von KI in Werbematerialien ist umstritten, wie Microsoft kürzlich feststellen musste. Die Angst um Arbeitsplätze ist zwar nachvollziehbar, aber hart und ehrlich, war das auch zur Industriellen Revolution schon der Fall und als Computer massentauglich wurden. Trotzdem ist die Welt (zumindest nicht wegen Arbeitsplatzmangel) untergegangen. Man kann auch sagen, dass wenn eine Tätigkeit jetzt schon von einer KI übernommen werden kann, ist sie wahrscheinlich nicht komplex genug und Künstliche Intelligenzen benötigen auch weiterhin noch den “Menschlichen”-Faktor, der sie mit Inputs füttert, überprüft und weiterentwickelt.
Woran sich viele KI Gegner stoßen, ist, dass die derzeit eingesetzten KIs meistens mit “gestohlenen” Daten gefüttert werden und daher das Fundament der KIs auf urheberrechtlich problematischen Grundsätzen beruht. Falls Square Enix KI bei der Analyse und Veranschaulichung von Daten und zur Erstellung von Code benutzen will, sollten sie damit aber nicht unbedingt große Probleme bekommen. Für solche Aufgaben eignen sich KIs heute schon sehr gut. Artistische und Kreative Prozesse sind da schon etwas schwieriger und man erkennt oft, dass eine KI dahinter steckt.
Turbulente Zeit
Square Enix will natürlich ihre Produktivität und den Gewinn maximieren, also wollen sie mehr Produkte in kürzerer Zeit mit weniger menschlichem Aufwand umsetzen, daher ist die Furcht der Angestellten entlassen zu werden garnicht so abwegig, also schnell unentbehrlich machen! Für neue Mitarbeiter ist das natürlich sehr schwer zu erreichen, aber bis Square Enix KIs so weitreichend einsetzt wird es wahrscheinlich noch etwas dauern, außer sie riskieren damit auf die Nase zu fallen und übertreiben es komplett. Wir leben in einer spannenden Zeit, in der sich nicht nur bei Square Enix vieles noch sehr schnell ändern wird, so viel steht fest.