Egal wo ich mich umhöre, die Meinungen gehen genau in zwei Richtungen, links oder rechts. Beachtet man, dass mittlerweile knapp die Hälfte der Gamer weiblich sind, einer Studie des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware nach, in Deutschland immerhin 47%, ist diese Diskussion doch etwas müßig zu führen. Als weibliches Mitglied der Gaming Community, kenne ich diverse unangebrachte Kommentare und Vorurteile in- und auswendig. Mein Nagellack passt natürlich immer zur Farbe des Controllers, mit dem ich gerade zocke. Und ich zocke auch nur Spiele, in denen ich nicht soviel Schießen muss. Mein Lieblingsspiel ist „Die Sims“. Klar, doch! Ich habe mich zum Thema Gamergate auch mal bei Frauen in der Gaming Branche umgehört, und den Damen einige Fragen gestellt.
Was ist denn dieses Gamergate?
Angefangen hat alles mit einem beleidigten Ex-Freund, der seiner Ex Zoe Quinn (amerikanische Spieleentwicklerin) vorwarf, ihn mit mehreren Spiele-Journalisten betrogen zu haben. Das hätte hier und dort gewisse Vorteile für sie gehabt. Stichwort sexuelle Gefälligkeit. Und so wurde unter dem Hashtag Gamergate fleißig diskutiert und gedisst. Es geht aber nicht nur um Zoe und ihren Ex, sondern im allgemeinen um Frauen in der Gamingbranche und -szene. Denn, man mag es kaum glauben, noch immer werden Frauen dort angefeindet, beleidigt und oftmals leider schlichtweg nicht ernst genommen. Beleidigungen gehen dabei gern auch bis unter die Gürtellinie. Das reicht bis hin zur Entwicklerin, der Angeboten wird, ihr Projekt pitchen zu dürfen, wenn sie, naja …, eine gewisse Gegenleistung erbringt. Bei Männern dürfte so etwas ganz einfach zwischen zwei Bieren geregelt werden. Gerne lassen auch wir Frauen uns mal auf ein Bier einladen, um uns über Projekte und Ideen auszutauschen.
Stichwort nicht ernst genommen werden. Die Antworten meiner Interviewpartnerinnen waren durchaus unterschiedlich. Maxi Gräff Xbox and Games Communications Managerin bei Microsoft Deutschland beispielsweise wurde, man mag es heute kaum glauben, zu Beginn ihrer Karriere immer wieder auf die Probe gestellt. So musste sie sich mit Wissen über Halo, eines ihrer Lieblingsgames, durch Beantwortung von Testfragen beweisen und kam sich vor wie in einer Quizshow. Hier zeigt sich aber eine deutliche Entwicklung. So habe es vor zehn Jahren noch viel weniger Frauen in der Branche gegeben. Inzwischen seien die Männer, Frauen gegenüber, ein wenig offener. Dies bestätigen auch Caroline Flesch, die gerade als Game Producerin für „Cubiverse“ am Werk ist und PR-Freelancerin Sophia Henning. Innerhalb der Branche gehören Frauen inzwischen ein Stück weit dazu. Der Anteil wächst langsam, aber er wächst.
Keule und Kochtopf
Fühlen sich Männer etwa bedroht und haben Angst, dass sie in dem was sie tut vielleicht besser ist als er? Dieses Mann/Frau-Ding ist wohl eine Never Ending Story. Dass auch Frauen wissen wie das so läuft, kann man auf diversen Spielemessen beobachten. Da wird gezockt was das Zeug hält. Und zwar kein Tetris. Schaut man sich auf den Messen genauer um, findet man dort durchaus viele Frauen, die mitmischen. Ob nun vor oder hinter der Konsole. Da trifft man Streamerinnen, Entwicklerinnen oder einfach nur Frauen und Mädels, die auf Videospiele stehen. Frauen stehen nicht weniger freudig in der Schlange, um ein Spiel zu Spielen. Die Frauen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind nicht viel weniger fanatisch als Männer. Auch wir Frauen fiebern Release Dates entgegen. Ich zum Beispiel, fertige jedes Jahr eine Liste an und freue mir ein Loch in den Bauch, je näher der Erscheinungstag eines Spiels rückt. Und genau wie meine männlichen Freunde, habe auch ich dann erst mal keine Zeit, weil ich zocken muss. Geht man mal weg von den normalen Branchenevents und hin zu den Consumerevents, wie der Gamescom, oder zu Caro’s Liebling der Penny Arcade Expo kurz PAX, sieht man hier einen kleinen Unterschied. Man trifft dort auf viele Familien, Frauen und Männer die zeigen, wie vielfältig die Spielerschaft ist. Aber Aufgrund dessen, dass es in der Branche mehr Männer als Frauen gibt, werden demnach natürlich auch mehr Männer zu den Veranstaltungen geschickt. Es sei zu teuer, mehrere Mitarbeiter zu den Veranstaltungen zu schicken. Man würde zu viel Arbeitszeit verlieren. Auf der Gamescom und der weniger kommerzialisierten und etwas leiseren PAX steht die Leidenschaft für Videospiele im Vordergrund. Nicht das Geschlecht, Alter oder sexuelle Orientierung. Es geht darum, Spaß zu haben.
Weiblicher Touch? Mehr als man glauben mag.
Aber nicht nur vor den Konsolen sind Frauen aktiv, sondern auch hinter den Kulissen. Zwar wird die Branche nach wie vor von Männern beherrscht, allerdings sind Frauen immer mehr aktiv an der Entwicklung und Vermarktung von Videospielen beteiligt. Als Entwickler muss man eben auch beide Geschlechter bedienen. So ist eine nur auf das männliche Publikum abgestimmte Kampagne, oder ein entsprechendes Spiel, einfach nicht mehr zeitgemäß. Männer und Frauen gehen Probleme unterschiedlich an. Und so ist die Diversität eines Teams doch eigentlich auch das, was ein Team ausmacht, finden auch Caro und Maxi. Die die Vielfältigkeit eines Teams, auch unabhängig vom Geschlecht, zu schätzen wissen „Je vielfältiger ein Team, desto besser die Ergebnisse.“ Bei Google beispielsweise wird große Mühe betrieben, um die Diversität eines Teams zu erhöhen. Wer mehr dazu erfahren möchte, kann sich unter rework.withgoogle.com ein Paar Forschungsergebnisse ansehen. Wer sich intensiver mit Gleichberechtigung auseinander setzen möchte, schaue bitte nach „unconscious bias“.
Dass mehr Frauen Videospiele spielen, hat durchaus auch Einfluss auf das Design der Figuren. Die Spieler sind mit der Zeit etwas anspruchsvoller geworden, wenn es um Designs geht. Technisch gibt es heute ja auch viel mehr Möglichkeiten als noch vor zehn, 20 oder 30 Jahren. Mein Lieblingsbeispiel für eine gute Entwicklung ist Lara Croft. So kann man in Rise of the Tomb Raide, zwischen zehn verschiedenen Outfits wechseln die einem, beim Tragen eben dieser, einige Vorteile und Boni im Spiel bringen. Im Tank-Top durch die Schneelandschaft zu Wandern ist also nicht angesagt. Dem Spieler wird auf nette Art und Weise nahegelegt, sich doch bitte etwas anzuziehen, weil es kalt ist. Allgemein ist die Möglichkeit sich zwischen beiden Geschlechtern zu entscheiden gestiegen. Der Blizzard-Shooter Overwatch beispielsweise, stellt doppelt so viele weibliche Charaktere zur Verfügung wie seine Konkurrenten. Auch wenn bei den weiblichen Charakteren trotzdem ab und zu danebengegriffen wird. Im Fall der Popo-Pose von Overwatch’s „Tracer“ hat Blizzard, nach Beschwerden, nachgebessert. Der Popo war in der Over-The-Shoulder-Pose etwas zu präsent. Die Pose wurde inzwischen entfernt.
Ein ebenso gutes Beispiel brachte Sophia ein. Und zwar die Figur der Juliet Starling, die ihren Rock runterzieht, um ihren Po zu verdecken, wenn man den Kamerawinkel so einstellt, dass man ihr unter selbigen gucken könnte. Ein Beispiel für, wie ich finde, übertriebene Darstellung ist Quiet aus Metal Gear Solid V. Ein besonderer Parasit der Quiet zwingt halbnackt zu sein, weil sie Wasser und Sauerstoff nur durch die Haut aufnehmen kann, ist für mich ganz miese Argumentation. Wenn man unbedingt eine halbnackte Darstellung haben muss, dann könnte man das doch bitte auch ein wenig exklusiver in die Story einarbeiten. Auch wenn die Metal Gear Solid-Reihe für überspitzte Darstellung durchaus bekannt ist, finde ich das irgendwie daneben. Auf den erhältlichen Nude-Patch gehe ich jetzt auch nicht weiter ein. Ich bin grundsätzlich kein Fan von Nude-Patches. Ein weiteres Beispiel von Sophia ist auch Cidney aus Final Fantasy XV. Die als Mechanikerin arbeitende Dame trägt, obwohl in der Wüste bei hohen Temperaturen arbeitend, eine dicke Lederjacke zum Bikinioberteil und den knappen Hot-Pants, aus dem dann noch der String schaut. Passend dazu, aber auch nicht zu den Temperaturen, trägt sie dann noch dicke Lederboots die bis über die Knie gehen. Hier sollte die Figur definitiv einfach nur sexy aussehen. Ein anderes Outfit, hätte der Story und der Figur nicht geschadet.
Prinzessin oder Heldentum – Prinzessin rettet Troll
Wie zeitgemäß die Darstellung von weiblichen Charakteren ist, sorgt hier und dort für Diskussionen. Muss das sein, dass sie so wenig Stoff am Körper hat? Sie maximal sexy und maximal dumm, er ihr Held mit dicker Wumme? Leidet die Story darunter, wenn sie mehr Stoff am Körper hat? Liebste Grüße von Lara Croft. Und obwohl Lara sexy aussieht, tritt sie trotzdem den Kerlen mit Wumme mächtig in den Allerwertesten. Und das auch, wenn sie eine dicke Expeditionsjacke trägt. Das man nicht zwingend jedes Klischee bedienen muss, sollte den Entwicklern bereits bewusst geworden sein. So gibt es bereits einige weibliche Helden, die durchaus beiden Geschlechtern Spaß bringen. Ich finde, ReCore ist da ein gutes Beispiel. Hier spielen das Storytelling und die Hauptfigur “Jules” gut zusammen. Funfact: Ursprünglich sollte das Spiel einen männlichen Helden haben. Keiji Inafune hat nicht verraten, warum es nun doch eine Frau wurde, aber man munkelt er fühlte, dass sie ein besserer Held sei. Ich jedenfalls finde, das tut der Story durchaus gut.
Bei mir kam auch die Frage auf, ob wir mehr weibliche Helden brauchen oder nicht, und ob es der Story schadet, wenn wir einen weiblichen Heldencharakter haben. Ich persönlich spiele, wenn ich wählen kann, aber auch eher eine Frau als einen Mann. In Forza Horizon beispielsweise, kann man auch zwischen einem weiblichen und männlichen Charakter wählen. Und wer jetzt sagt, Frauen und Autos herrje, was soll’n das, der darf mich gern mal in einer Party herausfordern. Das Geschlecht sagt nichts darüber aus, ob man gut in etwas ist. Ein weiblicher Held hat auch nicht weniger gute Fähigkeiten, schlechtere Waffen, Rüstung oder ähnliches. Es ist eben eine Frau, die am Ende des Games aber trotzdem dem Endboss erfolgreich gegenüber getreten ist. Es muss nicht immer zwingend jedes Klischee erfüllt werden, aber manchmal gibt die Story es eben einfach so her. Und das ist in Maßen auch absolut in Ordnung. Darüber bin ich mir mit all meinen Gesprächspartnerinnen einig. Sophia beispielsweise findet, dass, wenn der Kontext stimmt, und es dem Storytelling hilft, die Figur ruhig auch mal ein paar Klischees erfüllen darf. Gern auch mal über die lustigen Sidekick‘s und Mauerblümchen hinaus. Und auch für männliche Figuren hat Maxi das mit Duke Nukem gut auf den Punkt gebracht. Wenn er in Wollpullover ernste Beziehungstipps geben würde, während er Aliens niedermetzelt, wäre das Spiel nur halb so lustig. Und da hat sie absolut recht. Manche Figuren brauchen diese Darstellung. Egal ob männlich oder weiblich.
Was man bei der Darstellung der Spielcharaktere auch beachten muss, ist der kulturelle Hintergrund. Spiele aus dem asiatischen Raum werden ganz anders dargestellt als im Westen. Ich persönlich, komme mit der Darstellung der Figuren dort nicht so gut klar. Mir ist die Darstellung einfach zu überspitzt. Was nicht heißt, dass der weibliche Charakter eines Spiels nicht auch mal einen kurzen Rock tragen darf. Aber die gesamte Darstellung von beispielsweise einem kecken Schulmädchen in Uniform mit großen Brüsten und ca. 3 Meter langen Beinen, die jeden Satz einfach nur haucht, anstatt ihn zu deutlich auszusprechen mag ich einfach nicht.
Ganz frei von Klischees werden Videospiele wohl nie sein. Und das sollen sie auch nicht. Aber nur durch den Einsatz von Stereotypen, und deren Eigenschaften die wir damit verknüpfen, verkauft man kein Spiel. Eine gute Story lebt durch die Hintergründe der einzelnen Charaktere und deren Entwicklung. Darüber sind wir uns alle einig. Wir wünschen uns mehr Diversität in Videospielen & gern mehr weibliche Helden. Die gern ein bis zwei Klischees erfüllen, aber auch mit der Story wachsen dürfen.
Hallo, mein Name ist “Anonym”
Und online? Im Internet sind wir alle anonym, und können sein wer wir wollen. Und das verleitet so manchen männlichen Spieler, mal ordentlich verbal auszuholen. Forscher haben herausgefunden, dass schlechte männliche Spieler eher feindselig ihren weiblichen Mitspielerinnen gegenüber sind, als ihren männlichen. Im Gegenzug dazu, verhielten sich Spieler mit geringerem Talent im selben Szenario, Spielern mit männlicher Stimme eher unterwürfig, als einem Mitspieler mit weiblicher Stimme. Die Feindseligkeit gegenüber weiblichen Mitspielerinnen erhöhte sich, je schlechter die Spielerleistung wurde. Faszinierend! Wenn doch auch wenig überraschend. Würde man mich nach meiner Meinung fragen würde ich sagen, dass es keinen besseren Weg gibt, als sich im Game zu messen. Wenn wir Frauen darin so schlecht sind wie behauptet wird, dann muss sich ja keiner der Herren Sorgen machen, oder? Diverse Streamerinnen mit großer Fanbase gibt es zur Genüge und die bestätigen durchaus, dass auch Frauen gut sind in Videospielen. Diese Fanbase besteht übrigens auch nicht nur ausschließlich aus Frauen. Es besteht also noch Hoffnung.
Apropos besser oder schlechter sein. Onlinegames – mögen wir alle, Spielen wir alle. Egal ob Männlein oder Weiblein, im Netz wird sich regelmäßig gemessen -an den Gegnern. Gemessen werden sollte sich allerdings im Spiel, um des Games willen, nicht um der Kills willen die er oder sie vielleicht mehr erzielt hat. Im online Multiplayergame, schön gemütlich Raiden gehen. Denn auch Frauen spielen gerne mal online, und hauen in Instanzen auf ihre Gegner ein. Es bringt ja auch Spaß, wenn man gemeinsam mit seinen Raidkumpanen einen Sieg erringt. Nicht soviel Spaß bringt es, wenn man im Voice-Chat permanent dumm angemacht wird. So richtig anonym ist man dort nämlich nicht. Außer Frau ist extrem gut darin, ihre Stimme zu verstellen. Würde mir im Game jemand “Heil mich du Schlampe”, “geh lieber wieder in die Küche” und andere ‘Nettigkeiten’ in das Headset brüllen, würde ich vermutlich auch eher schweigen. Denn das tun noch immer die meisten Frauen. Caro, die sich auch mal etwas umgehört hat, bestätigt mir aus ihrem Umfeld, dass, je mehr man online unterwegs ist, die Diskussionen rund um Women in Games, und alles in Verbindung mit Sexismus und Gamergate, deutlich krasser werden. Es würden sich noch immer viele auf den Schlips getreten fühlen, egal ob in Branchengruppen oder offenen Videospielkulturgruppen. Obwohl es fast nie um persönliche Angriffe gegen Männer im allgemeinen geht, sondern um spezielle Fälle und Beispiele, in denen es gegen Frauen geht. Verstärkt wird dies durch die Online-Diskussionskultur. Man merkt den Teilnehmern doch recht deutlich an, wie da der Wind weht. Caro und ich haben die steile These aufgestellt, dass eine Diskussion in der Mann und Frau physisch anwesend sind, ganz anders, und vermutlich auch weniger ausfallend, aussehen würde. Auch wenn hier die Grundmeinung zu gewissen Themen die gleiche sein dürfte. An offenen Diskussionen nehmen in der Regel nur die Teil, die dem Thema gegenüber eh schon aufgeschlossen sind. Die, mit denen man eigentlich reden müsste, klinken sich leider gar nicht erst ein.
Girls united
Viele Fälle von Sexismus in Spielen sind auf Unwissenheit und vielleicht auch Bequemlichkeit zurückzuführen, nicht etwa auf böse Absicht. Durch mehr Vielfalt und bunt gemischte Charaktere wird das Spielerlebnis eher besser als schlechter, sagt Caro. Und auch Maxi schätzt Diversität in der Branche und findet, sie kann dadurch nur gewinnen. Durch die steigende Anzahl weiblicher Spielerinnen, und einen mehr und mehr diversifizierten Markt, entsteht ein natürliches Bedürfnis an mehr weiblichen Fachkräften. Durch eine ausgeglichenere Besetzung von Teams wird sich das irgendwann automatisch geben. Von den diversen Denkansätzen kann die Branche, wie jede andere auch, nur profitieren. Die Organisation Women in Games ist ein gutes Beispiel dafür, Frauen für die Videospielbranche zu begeistern und zu fördern. Die zahlreichen Botschafter aus den verschiedensten Ländern setzen sich für Frauen in der Branche ein und unterstützen jene, die bereits im Gamesbusiness arbeiten. Wer mehr darüber erfahren möchte kann sich unter www.womeningames.org informieren. Und auch bei Xbox werden unter dem Namen Women in Gaming die Frauen des #TeamXbox gefördert. Ihr findet die Damen unter anderem auf Twitter und Instagram.
Dass Sexismus auch bei einigen Verantwortlichen angekommen ist, und man auf die Community hört, zeigen unter anderem die Fälle von Nolan Bushnell und den in die Kritik geratenen Chef-Entwickler von Kingdom Come: Deliverence Daniel Vavra. Im Fall von ATARI-Gründer Nolan Bushnell, hat sich das Komitee der Game Developers Conference dazu entschieden, den Pioneer Award dieses Jahr auszusetzen. Auslöser war ein Aufschrei der Games-Community, in dem Sexismusvorwürfe laut wurden. Ganz neu ist das Thema bei Nolan nicht. So steht doch allerhand pikantes in dem Buch The Ultimate History of Video Games von Steven L. Kent. Management-Meeting in a hottub. Puh.. Kann man so machen, aber ist dann halt scheisse. Sowohl damals als auch heute, ist das Bestellen bestimmter Mitarbeiterinnen mit der Erwartung, dass dieses und jenes geschehen wird, unterste Schublade. 70er Jahre hin- oder her. Keine Frau, und im Übrigen auch kein Mann, müssen sich so etwas gefallen lassen. Und auch wenn die Entscheidung des Komitees nicht zu 100% in Stein gemeißelt ist, so kann man doch nur hoffen, dass sich mit der damaligen Firmenkultur Atari’s beschäftigt wird. Den Preis am Ende tatsächlich auszusetzen würde zudem ein Zeichen in der Branche, und hoffentlich darüber hinaus, setzen. Und was wir als Gaming-Community daraus lernen können, und sollten – wir haben eine Stimme!
Schlusswort: Ich möchte mich ganz herzlich bei meinen Gesprächspartnerinnen für ihre Offenheit bedanken. Auch für den Offline-Part, den regen Austausch über Erfahrungen und dieses und jenes. Ihr seid alle großartige Menschen! Wollt ihr Kontakt zu Caro, Maxi, Sophia oder mir aufnehmen, oder uns auch mal bei einer Party herausfordern, ihr wisst wo ihr uns findet.