devcom und RESPAWN 2017 – Zwei Konferenzen vereint, um Entwickler weiterzubilden

Die Gamescom lädt jährlich das Who’s Who der Gamesbranche nach Köln ein, damit Marketeers, PR-Agenturen, Publisher, aber auch Entwickler ihr neuestes Meisterwerk der europäischen Öffentlichkeit präsentieren können. Leider bleiben viele Aspekte, wie der Austausch der Entwickler oder die Wissensweitergabe an den Nachwuchs, auf der Gamescom aus, da diese sehr Termin getaktet ist. Der Entwickler muss von Präsentation zu Präsentation hecheln um Medien und Fachbesuchern seine Spiele zu präsentieren und einen Grund zu geben entweder diese Spiele zu ordern oder aber darüber zu berichten. Um aber diesen Austausch und die Wissensweitergabe zwischen Entwicklern dennoch zu gewährleisten, lud die Game Developer Conference (GDC) bis 2016 zur GDC Europe ein, die traditionell in den Tagen vor der Gamescom stattfand.

Ende 2016 kündigte aber die GDC die Zusammenarbeit und beendete so die GDC Europe. Es entstand kurzfristig ein Loch im europäischen Raum bzgl. einer hochkarätigen internationalen Entwicklerkonferenz. Zwar gab es noch weiterhin die Quo Vadis in Berlin und die Nordic Game in Schweden, um nur zwei von vielen Konferenzen zu nennen, für viele internationale Entwickler, die gerade nicht aus Europa stammen, war und ist die Anreise aber zu solchen Konferenzen nur schwer möglich und so gibt es zwar immer wieder internationale Größen auf dieseteraktive Unterhaltungssoftware (kurz BIU) die devcom zu veranstalten und mit der RESPAWN zu verbandeln. Die RESPAWN ist ebenfalls eine Entwicklerkonferenz, die seit 2013 parallel zur GDC Europe stattfand, aber einen größeren Fokus auf junge Entwickler legte oder jene, die aus dem Indie-Bereich kamen.

Mit diesem Konzept lud nun Aruba Events am Sonntag vor der Gamescom in das Kongress-Center am Ost-Eingang der Kölnmesse ein. Insgesamt 200 Sprecher konnte man gewinnen, wie unter anderem Craig Morrison von Blizzard, Tim Sweeney von Epic Games, Chris Charla von Microsoft oder auch Brendan Greene, Marek Krasowski und Pawel Smolewski von Bluehole, den Entwicklern von Playerunknown’s Battleground. Die devcom nutzte im Kongress-Center dabei die großen Säle in der ersten Etage sowie die Konferenzräume in der zweiten und vierten Etage. Die große Halle in der ersten Etage diente als Ausstellerhalle, wo unter anderem Amazon, Crytek, Wargaming Labs, die Making Games sowie Ubisoft Blue Byte vertreten waren, die nebenher  mit Kaffee und Gesprächen, mit netten HR-Managern, um Bewerbungen buhlten.

In der vierten Etage fand überwiegend die RESPAWN statt. Hier stellten ein gutes Dutzend Indie- und Nachwuchsentwickler ihre Spiele und Konzepte aus und so konnte man The Inner World von Studio Fizbin anspielen oder mit Thomas Rössig, von Flying Sheep Studios, über die Realisierung von Spielen in HTML 5 sprechen, während parallel dazu fünf Vorträge im gleichen Saal liefen. Realisiert werden konnte dies durch ein Kopfhörer-/Mikrofonsystem und so konnte man sich ohne weiteres bei den Entwicklern unterhalten, während nur ein paar Meter daneben Agostino Simonette, der Regional Lead des ID@Xbox-Programms, über die Erfahrungen anderer Indie-Entwickler im Bezug zur eigenen Vermarktung sprach. Eine weitere Besonderheit der RESPAWN wurde ebenfalls wieder eingehalten und zwar gab es ein Motto. 2015 Stand die Konferenz zum Beispiel unter dem Motto Mittelalter und 2016 war es karibische Inseln oder eher, wenn man den Bildern glaubt, MAGNUM P.I.. Dieses Jahr dekorierte man den Ausstellerraum und den Außenbereich im Design eines Jahrmarktes und man bekam Zuckerwatte, konnte Dosen werfen oder sein Können bei „Hau den Lukas“ beweisen.

Aber nicht nur für die Vorträge, dem persönlichen Networking oder um Bewerbungen zu bekommen war die devcom wichtig, es kamen zusätzlich auch bedeutende Geschäftsanbahnungen und -kooperationen zustande, wie Brendan Green in einem Interview für gamesindustry.biz bestätigte. Im Rahmen der Veranstaltung konnten die PUBG-Entwickler einige RARE-Entwickler treffen, die aktuell an Sea of Thieves arbeiten, und so eine Technik bekommen um die Wassereffekte in Playerunknown’s Battlegrounds zu verbessern.

Alles in allem kann das Team rund um Stephan Reichart bzgl. des Auftaktes der devcom sehr wohl Stolz sein, was sich ebenfalls an den Besucherzahlen widerspiegelt, da diese 3.000 Personen gemessen haben, was wiederum die Zahlen der GDC Europe der letzten Jahre bedeutend übersteigt. Unterstrichen wird der Erfolg durch die Tatsache, dass man auch im nächsten Jahr die Konferenzen weiterführen wird.

In unserer Galerie bekommt Ihr einen kleinen Einblick in die beiden Entwicklerkonferenzen.