Ein Nerd wünscht sich Features für die NextGen – Immersion 2021!

Es ist soweit! Die NextGen der Konsolen ist endlich da! Zumindest aus weltweiter Perspektive. Denn während ein Großteil der Welt sich bereits mit der neuen Xbox Series X/S amüsiert und auch mit der PlayStation 5 nicht weniger Spaß hat, müssen wir in Europa noch warten. Wenn alles klappt wird meine Xbox Series X sich ab dem 19.11. über Konsolen-WG-Zuwachs in der Form der Playstation 5 freuen. Bisher habe ich vor allem das neue Assassins Creed Valhalla auf der Xbox Series X gespielt, wobei mir ganz konkret drei Wünsche an die NextGen (oder schon fast currentgen?) in den Kopf kamen.

Wenn der Zopf durch den Körper glitcht – NextGen-Kollisonsabfragen?

Ich hasse es! Ich hasse es abgrundtief! Fehler in der Kollisionsabfrage sind für mich ein absoluter Immersionskiller! Natürlich war es früher lustig am PC verschiedene Cheats auszuprobieren und mit aktiviertem „NoClip“ plötzlich wie ein Geist durch eigentlich feste und undurchdringliche Wände, Böden, Figuren und alle anderen Dinge eines Levels zu fliegen. Hier konnte man oftmals Eastereggs der Entwickler außerhalb der regulären Levelgrenzen entdecken oder sogar ganze versteckte Spielabschnitte, die nicht fertigentwickelt wurden. Oder nervige Passagen im Einzelspielerpart einfach durch hindurchfliegen überspringen.

Tatsächlich ist die Kollisionsabfrage, also wann ein Gegenstand oder eine Wand durchdrungen werden kann oder nicht, aus Entwicklersicht durchaus eine Herausforderung. Früher war es oftmals üblich, dass man in Egoshootern annähernd an eine Wand irgendwann die eigene Waffe nicht mehr sehen konnte. Die steckte dann nämlich einfach in der Wand drin. Warum? Weil die eigenen Waffen keine Kollisionsabfrage hatte und somit, wie ein Geist, überall durchreichen konnte. Moderne Shooter lösen das heute ganz anders: kommt man zu Nahe an eine Wand oder an andere Gegenstände, drückt die Spielfigur in einer Animation automatisch die Waffe eng an den eigenen Oberkörper, so dass sie nicht mehr nach vorne irgendwo durchragen kann. Schlau geschummelt! Denn die Kollisionsabfrage wird so umgangen.

Bleibt die Frage: warum ist das für mich ein Immersionskiller? Na weil selbst die großen AAA-Titel voll von dieser Art Fehler sind. In Assassins Creed Odyssey verschwindet Kassandras Zopf immer wieder in ihrer Schulter, ihrer Rüstung oder in ihrem Hals. Waffen und Rüstungsteile passen auch oft nicht zueinander. Auch in The Witcher 3 tauchen diese Probleme mit Geralts Schwertern auf. Und auch im neuen Assassins Creed Valhalla glitcht Eivors Zopf mal gerne durch Rüstung und Schultern, ebenso die Waffen.

Doch selbst im bisher gesehenen Bildmaterial von Demon`s Souls tritt das Problem auf! Achtet mal darauf was mit dem Schal und dem Schild passiert, wenn der Ritter das Schwert zweihändig führt. Jup, Schild und Schal glitchen wild durcheinander. Warum nur? Immerhin schaue ich doch hier zig Spielstunden auf den Rücken meines Spielcharakters.

Wie kann die NextGen das lösen? Natürlich durch Verwendung der zusätzlichen Rechenpower, nicht nur mit dem Fokus auf Ray-Tracing und Co., sondern durch mehr Entwicklungsaufwand. Denn wenn die Entwickler mehr Rechenpower zur Verfügung haben, kann vielleicht auch mehr Aufwand in die Kollisionsabfrage gesteckt werden. Vielleicht haben kommende Grafikengines auch die Möglichkeit, Dinge hier besser zu optimieren oder zu automatisieren?

Sag meinen Namen!

Fallout 4 hatte zu Release ein für mich persönlich nicht nur NextGen, sondern UberMonsterKillMegaNextGen Feature. Erinnert ihr euch noch daran, wie ihr das erste Mal in eurer späteren Siedlung eurem schwebenden Roboter-Butler Codsworth begegnet seid? Der kann euren Namen aussprechen! Zumindest fast. Denn zu Release konnte er bereits über 1.000 Namen aussprechen und später sind per Patches weitere Namen dazugekommen. Leider klappte das aber nur dann, wenn ihr das Spiel im englischen Originalton gespielt habt. Der deutsche Synchronsprecher durfte leider nicht so viele Namen einsprechen. Ihr habt euren Spielcharakter Assface, Scully, Mulder oder Heisenberg genannt? Perfekt! Denn dann spricht Codsworth euch immer wieder mit diesem Namen an, sowohl in normalen Dialogen als auch bei seinen Ausrufen im Kampf! Herrlich! Das schafft Atmosphäre!

Und jetzt, in Zeiten von KI, Machine Learning und neuronalen Netzen ganz außerhalb des Themas Gaming, wünsche ich mir dieses Feature für unsere Spiele. Vorbei die von Entwicklern festgelegten Namen! Natürlich ist im ersten Moment der Aufwand für Synchronsprecher enorm. Aber vielleicht kann Hollywood uns Gamern helfen oder auch die Technik, die bereits bei DeepFake-Videos eingesetzt worden ist. Arnold Schwarzenegger als Dirty Harry macht es vor! Oder kennt ihr schon Home Stallone? Wenn die neuen Konsolen doch so viel Power haben und dazu noch das Thema Cloud, bei Microsoft in der Form der XCloud, immer wichtiger werden, warum dann nicht hierfür auch etwas aufwenden? Das könnte die Immersion deutlich verbessern! Dabei muss man eine Lösung finden, dass damit nicht die Arbeit der Synchronsprecherbranche abgewertet wird!

Natürlich könnte das eine oder andere Entwicklerstudio noch auf die Idee kommen den Spieler*innen zu ermöglichen, ihre eigenen Gesichter in die Spiele zu integrieren. Das wäre zwar nichts für mich, technisch aber auch spannend. Andererseits kann das auch nicht schlimmer werden als die Monster, die ich in den Charaktereditoren zahlreicher Rollenspiele schon erschaffen habe. Mein Shepard in Mass Effect war auch dezent gruselig.

Heimkinosetup richtig ausnutzen – Dolby Atmos für alle bitte!

OK, ok! Mir ist bewusst, dass der Trend wohl eher weg geht von Heimkinoanlagen im 5.1 oder 7.1 etc. Setup. Zumindest wenn ich mal so in meinen Freundes- und Kollegenkreis schaue. Auch Hifimöbel sind mittlerweile eher auf Soundbars ausgelegt. Einige aus unserem Redaktionsteam spielen am liebsten mit Kopfhörern. Ich nicht.

Seitdem ich Anfang der 2000er in meine erste eigene Wohnung gezogen und ein Jahr später endlich das Geld für eine Surroundanlage zusammen hatte, hängt mein Herz an vollwertigen Surroundanlagen. Egal ob am PC oder im Wohnzimmer. Vor zwei Jahren konnte ich das Wohnzimmer auf eine 5.1.2 Anlage mit THX-Zertifizierung, einem passenden neuen AV-Receiver und zwei Dolby Atmos Boxen aufrüsten. Letztere sind Reflektoren, die an die Decke strahlen und der Sound dann von der Decke so reflektiert wird, dass man den Regen in einem Film von oben kommen hört. Oder einen Hubschrauber der aus Kamerasicht über den Zuschauer hinwegfliegt. Und die Transformers-Filme geben erst recht das Gefühl, mitten im Kampfgeschehen zu sein und sogar einzelne Geschosse durch den Raum zischen zu hören. Herrlich!

Genau DAS wünsche mir von unseren geliebten Games! Wie cineastisch könnten ein Call of Duty und Co. klingen! Die richtige Ausstattung vorausgesetzt. Aber auch immer mehr Soundbars und Kopfhörer unterstützen Dolby Atmos. Der Mehrwert könnte also doch nicht nur mir und ein paar Enthusiasten zugänglich sein, sondern einer breiten Masse der Spielerschaft. Wichtig dabei ist natürlich, dass hier nicht einfach nur von der Konsole oder dem AV-Receiver etwas auf Dolby Atmos hochgerechnet wird, sondern eine echte vollwertige Dolby Atmos Spur dynamisch erstellt wird und ins Spiel integriert wird. Diese Woche habe ich mir nochmal die normale Blu Ray von Mad Max Fury Road angesehen. Die enthält nämlich sowohl eine englische als auch eine deutsche Dolby Atmos Tonspur. Die Szene mit dem Sandsturm und viele andere: genial!

Also liebe Entwicklerteams: nutzt doch bitte die NextGen nicht nur für den nächsten Grafiksprung, sondern zur Verbesserung der Immersion! Der Ton kann auch bei mittelprächtiger Grafik die Immersion trotzdem spürbar und deutlich erhöhen!