The Last of Us Review – Spannende und emotionale Fernsehserie

Sie müssen schon in einer internetfreien Höhle leben, wenn Sie nicht wissen, dass die HBO-Serie The Last of Us auf WOW derzeit nicht “in aller Munde” ist. Die postapokalyptische Serie, die auf dem gleichnamigen PlayStation-Spiel basiert, erfreut sich bereits nach drei Episoden großer Beliebtheit und schafft etwas, was heutzutage nur noch wenige Serien schaffen: die Menschen wöchentlich in ihren Bann zu ziehen und sie dazu zu bringen, darüber zu sprechen, wie zu den Glanzzeiten von Lost und Game of Thrones.

In der Zwischenzeit hatten wir bereits die Gelegenheit, die komplette Staffel und damit alle 9 Episoden zu sehen, und zu sagen, dass wir schwärmen, ist eine Untertreibung. Wir haben zwar einen kleinen Kritikpunkt, aber das kommt später. Zunächst wollen wir mit wunderbaren Superlativen um uns werfen, um eine der besten Serien der letzten Jahre zu würdigen.

Eine Pilzpandemie mit Tiefgang

In The Last of Us folgen wir hauptsächlich dem 55-jährigen Joel und der 14-jährigen Ellie, deren Wege sich zufällig kreuzen. Sie leben im Jahr 2023, aber die Welt ist seit 20 Jahren dem Untergang geweiht, nachdem eine Art Pilzpandemie ausgebrochen ist, die die Menschen bei Kontakt oder Biss in eine Art Pilzzombie verwandelt. Glücklicherweise ist The Last of Us keine reine Kopie von The Walking Dead oder einer anderen Zombie-Serie und versucht zur Abwechslung mal etwas anderes mit dem Genre zu machen. Von der Tiefe her erinnert es an die ersten Staffeln von The Walking Dead, nur viel besser.

Wie bereits erwähnt, basiert die Serie auf dem PlayStation 3-Spiel The Last of Us, das ursprünglich im Jahr 2013 veröffentlicht wurde. Eine Serie oder ein Film, der auf einem erfolgreichen Spiel basiert, hat schon oft in einem Flop geendet. Es ist sogar schon die Rede vom “Fluch der Videospiele”. Um das zu vermeiden, haben sich Craig Mazin (Produzent und Schöpfer der HBO-Serie Tschernobyl) und Neil Druckmann (kreativer Kopf hinter dem Spiel The Last of Us) zusammengetan.

Eine der besten Serien des letzten Jahrzehnts

Das Ergebnis ist phänomenales und eindringliches Fernsehen, das der Vorlage in vielerlei Hinsicht treu bleibt, sich aber auch traut, bestimmte Momente auf respektvolle Weise zu verändern und zu vertiefen, was für ein Spiel schwierig war. Das beste Beispiel dafür ist Folge 3, die inzwischen jeder auf WoW sehen kann. In dem Spiel lernen wir auch Bill kennen, mit dem wesentlichen Unterschied, dass sein Partner Frank in diesem Moment nicht mit von der Partie ist.

An diesem Punkt unterscheidet sich das Spiel völlig von der Serie, obwohl die Szene mit Bill einer der besten Momente in The Last of Us ist. Die Macher hatten den Mut, dies komplett zu ändern und sich dem TV-Medium anzupassen, in dem wir in einer Episode die gesamte Lebensgeschichte des schwulen Paares Bill und Frank über 20 Jahre in einer zerstörten Welt verfolgen. Das Ergebnis ist inzwischen bekannt: eine der schönsten, emotionalsten und spannendsten Fernsehserien des letzten Jahrzehnts.

Dieses wahnsinnig hohe Niveau wird in den folgenden Episoden noch um ein Vielfaches übertroffen, was vor allem an der Chemie liegt, die die Hauptdarsteller Pedro Pascal und Bella Ramsey als Joel und Ellie miteinander haben. Man kann stundenlang dabei zusehen, wie dieses Duo eine wunderbare Vater-Tochter-Bindung entwickelt, während es gleichzeitig um sein Leben kämpfen muss, sowohl gegen ausgeflippte Klicker als auch gegen Menschen, die ihren eigenen Platz um jeden Preis schützen wollen in einer Welt, in der es nur sehr wenig zum Leben gibt.

 

 

Ein (fast) perfektes Ende
Es ist schade, dass ich nicht näher auf die Geschichte eingehe, denn einer der Gründe, warum die Geschichte des Spiels so sehr gelobt wurde, ist nicht nur wegen der spannenden Überraschungen, sondern vor allem wegen des gesamten Aufbaus auf das Ende. Und wenn wir schon über das Ende sprechen, kommen wir noch zu einem kleinen Kritikpunkt. Meine Wenigkeit hat das Spiel auch gespielt und ich setze es immer noch auf die Liste der "besten Spiele aller Zeiten". Das gesamte Spiel ist phänomenal, aber es ist vor allem das Ende, für das das Spiel seit Jahren gepriesen wird. Auch das Ende der ersten Staffel von The Last of Us ist eines, über das noch stundenlang unter dem Deckmantel "Was würdest du tun?" gesprochen werden wird. In dieser Hinsicht bleibt die Serie dem Original zum Glück sehr treu. Allerdings geht es diesmal rasend schnell, was das phänomenale Ende des Spiels etwas weniger einprägsam macht. Ich hatte das Gefühl: "Das hätte wie im Spiel ausgefeilter sein sollen". Der Vergleich mag nicht fair sein, aber viele werden zustimmen, dass die Wirkung viel größer gewesen wäre, wenn dies in einer zehnten Folge etwas länger und breiter ausgearbeitet worden wäre. Das ist ein kleiner Schönheitsfehler in einer ansonsten wahnsinnigen Serie, die zu Recht viele Preise gewinnen wird. The Last of Us auf WOW ist daher ein absolutes Muss und einfach eine der besten Fernsehserien des letzten Jahrzehnts. Die Wartezeit auf die zweite Staffel wird sich bereits sehr lang anfühlen.
Leserwertung0 Bewertungen
0
Pros
Cons
95