WWE 2K24 im Test: Mit WrestleMania und neuen Match-Varianten

Viele Wrestling-Fans sind voller Vorfreude, wenn WWE 2K24 am 8. März bzw. am 5. März in der Deluxe Edition erscheint. Im Mittelpunkt des Spiels steht WrestleMania. GAMINGNERD hat das Spiel getestet.

Das Wrestling-Spiel WWE 2K erlebte in der jüngeren Vergangenheit Höhen und Tiefen. Nachdem WWE 2K20 für viele Fans eine große Enttäuschung gewesen ist, nahm sich der Entwickler zweieinhalb Jahre Zeit, um mit WWE 2K22 (es gab also nie ein WWE 2K21) ein runderneuertes Game auf den Markt zu bringen.

Die Arbeit hatte sich gelohnt: Seit WWE 2K22 zählt die Wrestling-Simulation wieder zu den umfangreichsten und besten Sportspielen auf dem Markt. Im März 2023 bewerteten wir von GAMINGNERD das Spiel „WWE 2K23“ mit starken 90 Prozent. Umso mehr stellt sich für den Entwickler 2K Sports die Frage, inwiefern innerhalb eines Jahres eine so große Verbesserung möglich ist, dass die Gamer erneut zugreifen.

Um eines vorwegzunehmen: WWE 2K24 ist gegenüber dem Vorgänger kein Quantensprung, bietet aber dennoch einige interessante Neuerungen.

WrestleMania Showcase

Im Mittelpunkt des Spiels steht das WrestleMania Showcase. Standen in den vergangenen Jahren einzelne Wrestler (zuletzt John Cena) im Zentrum des Geschehens, ist es diesmal das größte Wrestling-Event der Welt. Dies bot sich an, weil WrestleMania am 6 und 7. April bereits zum 40. Mal stattfindet.

Der Spieler kann 21 Matches nachspielen, die in den vergangenen 39 Ausgaben von WrestleMania stattgefunden haben. Den Anfang macht WrestleMania III im Jahre 1987, als sich Ricky Steamboat und „Macho Man“ Randy Savages einen der größten Klassiker der WrestleMania-Geschichte lieferten.

Die Präsentation ist wie im Showcase-Modus üblich sehr gelungen. Ringsprecher Corey Graves führt durch die Matches, indem er mit Video-Sequenzen auf die jeweiligen „Ringschlachten“ einstimmt. In den Kämpfen kommt die sogenannte Slingshot-Technologie zum Einsatz, sodass Archivaufnahmen und erstellte Cutscenes nahtlos ineinander übergehen.

In den Kämpfen wird vorgegeben, welche Moves man als Etappenziele ausführen muss. Diese Vorgabe mag nicht jedem gefallen, machen in diesem Fall allerdings Sinn, weil man Kämpfe aus der Wrestling-Historie nachspielt. Einziger kleiner Wermutstropfen: Manchmal sind die Moves kompliziert auszuführen. Im Pausenmenü gibt es zwar Erklärungen, mit welchen Tasten die Moves funktionieren. Trotzdem sind diese für Einsteiger nicht immer ausreichend.

Die weiteren Showcase-Matches reichen unter anderem von Rick Rude gegen Ultimate Warrior von WrestleMania 5 bis hin zu Roman Reign gegen Cody Rhodes von WrestleMania 39. Insgesamt gefällt diese Spielvariante sehr gut und dürfte vor allem Wrestling-Nostalgiker ansprechen.

Zwei neue Karriere-Geschichten für MyRISE

Ein weiterer altbekannter Spielmodus ist „MyRISE“, in dem man einen eigenen Wrestler erstellt und eine Karriere nachspielt. Für einen weiblichen und einen männlichen Protagonisten gibt es zwei unterschiedliche Varianten.

In „MyRise Undisputed“ gibt der Superstar Roman Reign unerwartet seinen Titel ab, beendet damit seine Rekordserie und räumt den Platz an der Spitze der WWE. Nun kann der Spieler versuchen, in dessen Fußstapfen zu treten. In „Unleashed“, der Geschichte der Frauen-Division, schlüpft der Spieler in die Haut einer Wrestlerin, die sich über ein WWE-Tryout empfehlen und nach oben kämpfen muss.

Zwischen den Kämpfen gibt es einen Social-Media-Verlauf und Gespräche mit anderen Wrestlern, in denen die jeweilige Geschichte erzählt wird. Hier wäre etwas mehr spielerische Freiheit wünschenswert. Allerdings kann der Spieler im Verlaufe der Karriere eigene Entscheidungen treffen. So stellt sich in der „Undisputed“ Geschichte unter anderem die Frage, ob sich der Spieler dem SmackDown-GM The Miz anschließen möchte, wodurch ein Abschnitt mit Geschichten freigeschaltet wird, in dem man seine schurkische Seite zeigen kann.

Auch in den Kämpfen der Karriere gibt es vielfach Etappenziele bzw. bestimmte Moves, die ein Kämpfer ausführen muss. Das passt einerseits zum Sport, weil Wrestling nun einmal durchchoreographierte Kämpfe sind. Andererseits sind diese Vorgaben teilweise auch etwas nervig, wenn man den Kampf lieber auf eigene Art und Weise gewinnen möchte. Immerhin sind die Vorgaben nicht bei allen Kämpfen in dem Karriere-Modus eng. Manchmal heißt die Vorgabe auch nur: “Besiege deinen Gegner XY!”

Neue Matches: Ambulance Match und Casket Match  

Wer Einzelkämpfe bestreiten möchte, findet erneut eine gefühlt unendlich große Auswahl an Matchvarianten vor, die bei WWE 2K24 noch einmal erweitert wurde. Neu dabei ist zum Beispiel das Ambulance Match. Hier befindet sich neben dem Ring ein Krankenwagen. Das Ziel besteht darin, den gegnerischen Wrestler in den Krankenwagen zu befördern und die Türen zu schließen. Letzteres geschieht in Form von einem Minispiel, bei dem man ordentlich auf die Tasten hämmern muss.

Zudem gibt es das Casket Match. Hier besteht das Ziel darin, den Gegner in einen Sarg zu verfrachten. Die vielen weiteren Spielvarianten – vom Royal Rumble bis zu den im vergangenen Jahr eingeführten War Games – sind ebenfalls weiterhin im Spiel enthalten.

Schlagabtausch als neues Mini-Spiel

Grafisch und steuerungstechnisch hat sich das Spiel gegenüber WWE 2K23 nicht großartig verändert. Es gibt aber kleine Neuerungen, zum Beispiel ein neues Minispiel innerhalb des Matches, in dem man sich mit Fäusten und Brustklatschern einen Schlagabtausch liefert. Zudem kann man mit verschiedenen Gegenständen nicht nur zuschlagen, sondern diese auch werfen.

Anders als bei WWE 2K23 sind einige Wrestling-Stars – zum Beispiel Bret „The Hitman“ Hart oder Diesel – nicht gleich spielbar, sondern müssen freigeschaltet werden. Dies mag einerseits motivierend sein, ist aber für Gelegenheitsspieler eher bedauerlich.

Die weiteren altbekannten Spielvarianten sind weiterhin im Spiel enthalten. Es gibt den GM-Modus, in dem man sich als General Manager eines Wrestling-Stalls ausprobieren darf, oder den Universe-Modus, in dem sich das gesamte WWE-Universum nach eigenen Vorstellungen gestalten lässt. In dem Modus “My Faction” geht es erneut darum, sich mit Spielkarten eine eigene Gruppierung zusammenzustellen.

WWE 2K24 im Test: Mit WrestleMania und neuen Match-Varianten
Starke Wrestling-Action mit Vielfalt
WWE 2K24 ist für Wrestling-Fans erneut ein Volltreffer. Der WrestleMania Showcase ist sehr gelungen und bietet mehr Abwechslung als die vorherigen Varianten. Die Vielzahl an Machtes wurde mit dem Ambulance Match und dem Casket Match sinnvoll erweitert. Allerdings hatte bereits WWE 2K23 die Messlatte so hochgelegt, dass vielleicht nicht jeder Wrestling-Fan dazu bereit sein wird, erneut ein Vollpreis-Spiel zu kaufen. Empfehlen kann man das Spiel trotzdem.
Leserwertung7 Bewertungen
55
Pros
WrestleMania Showcase ist sehr gelungen
Neues Ambulance Match und Casket Match
Sehr viele Spielvarianten
Tolle Wrestling-Atmosphäre (Einmärsche, Zwischensequenzen etc.)
Steuerung wird (meist) gut erklärt
Cons
Teilweise zu enge Vorgaben in den Matches im MyRise Modus
Grafik hat sich kaum verbessert
Einige Wrestling-Stars müssen freigeschaltet werden
89