E3 Pressekonferenzen 2016 – Recap Tag 2: Sony, Nintendo und was wir sonst so aufgeschnappt haben

Nachdem wir gestern schon mit den Pressekonferenzen von Electronic Arts, Bethesda, Microsoft und Ubisoft gestartet haben geht es heute mit dem Treehouse-Event von Nintendo und der Sony-Pressekonferenz aus den frühen Morgenstunden vom Dienstag weiter.

Sony:

  • Start der Konferenz:00:27:45
  • God of War: 00:34:42
  • Days Gone Trailer: 00:48:00
  • The Last Guardian Trailer: 00:50:15
  • Horizon Zero Dawn Gameplay: 00:52:10
  • Detroit – Become Human Trailer: 01:00:28
  • Resident Evil 7 Trailer: 01:04:25
  • PlayStation VR: 01:08:47
  • Farpoint: 01:11:10
  • Star Wars Battlefron X-Wing VR: 01:12:55
  • Final Fantasy XV: 01:15:00
  • Call of Duty Infinity Warfare: 01:17:24
  • Crash Bandicoot Remaster Ankündigung und Skylanders Imaginators – 1:25:19
  • Lego Star Wars The Force Awakens – 01:27:15
  • Death Stranding 01:31:47
  • Spider-Man 01:35:20
  • Days Gone Gameplay: 01:38:34

Christoph Köckerling
AvatarIch muss sagen, dass mir die gezeigten Spiele von Sony durchaus gefallen haben. Zwar gab es weniger Show, trotz imposanten Orchester, dafür aber umso mehr Spiele und Gameplay-Material. Zwischenzeitlich dachte man aber schon, die ganzen Trailer hätte ich mir auch so im Netz angucken können. Aber nun mal zu den Spielen. Kratos is back, aber mal so richtig. Auch wenn es ein Reboot der Reihe ist, spielt es zeitlich nach dem dritten Teil. Kratos ist gealtert und bringt seinem Sohn das Jagen und kämpfen bei. Wenn man sagt, dass Männer im Alter attraktiver werden, kann man auch von Kratos behaupten, dass er nie so scharf und detailliert auf den Bildschirm gezaubert wurde. Grafisch als auch vom Gameplay sah das schon sehr gut aus. Nicht ganz so gut fand ich „The Last Guardian“. Grafisch sah es in meinen Augen ziemlich gruselig aus und man sieht, dass es eine sehr lange Historie hat. Auch kann ich mir immer noch nicht so richtig vorstellen, was man in dem Spiel überhaupt machen soll. Seinen ersten guten Eindruck vom letzten Jahr hat dagegen aber Horizon: Zero Dawn bestätigt. Auf das Spiel habe ich schon richtig bock und ich spiele schon fast mit dem Gedanken, mir doch wieder eine PS4 zuzulegen. Das Setting hat irgendwie was und grafisch, wie man es immer mal wieder bei anderen Spielen erlebt, konnte ich keine Downgrades feststellen.

Bei einem anderen Spiel kann man sich mittlerweile besser vorstellen, was es werden möchte. Detroid Become Human scheint großen Wert auf eine variable und starke Storyline zu legen. Es mutet an, dass das Spiel einem vielen Freiraum in der Gestaltung der Story geben möchte. Je nach Entscheidung entwickelt sich die Geschichte in viele Richtungen. Wie gut das letztendlich umgesetzt wird, sei mal dahingestellt. Es ist ein sehr ambitioniertes Vorhaben, was schon andere versucht, dann aber mehr versprochen als gehalten haben. Gute erste Eindrücke haben außerdem Days Gone und Death Stranding abgeliefert, auch wenn man bei beiden Spielen noch nicht so recht weiß, wohin die Reise geht. Zumindest um Death Stranding, dem neuen Hideo Kojima Spiel mit nackten Norman Reedus, wird sich sicherlich ein Hype entwickeln. Etwas Neid kam dann noch einmal bei Spiderman auf, das hätte ich doch gerne als Multiplattform-Titel gesehen, kommt aber leider exklusiv auf die PS4.

Ach ja, bevor ich es noch vergesse. VR war natürlich ein großes Thema bei Sony Präsentation. Kein Wunder, immerhin kommt im Oktober die lang erwartete PlayStation VR Brille auf den Markt. Insgesamt 50 Spiele sollen dann dafür zur Verfügung stehen und einige sahen tatsächlich ganz gut aus. Aber ich bin trotzdem noch ein wenig skeptisch wie gut das letztendlich funktionieren wird. Teilweise sahen diese relativ schnell und hektisch aus, was schnell in Punkto Motion Sickness zu einem Problem für viele Spieler werden kann.

Jenny
AvatarWäre ich gezwungen die beste Pressekonferenz der diesjährigen E3 zu wählen, würde ich mit großer Wahrscheinlichkeit Sony nennen. Nicht unbedingt aufgrund der Aufmachung der Show – das Orchester sowie die stupide Aneinanderreihung von Trailern und Gameplay-Szenen waren fast schon unspektakulär – sondern hauptsächlich wegen den Spielen selbst.  In den ersten Minuten treffen wir Kratos – sichtlich, aber gut gealtert und mit Vollbart – in einem neuen God of War-Teil wieder. Als großer Freund der nordischen Mythologie bin ich gespannt gegen welche Krieger und Götter wir kämpfen müssen. Grafisch überzeugt God of War allemal. Ob die nahe Third-Person-Sicht das für God of War typische Hack’n’Slay-Spielprinzip positiv oder negativ beeinflusst, müssen wir zu Release selbst testen.

Außerdem gibt es endlich einen Releasetermin für The Last Guardian – der 25. Oktober 2016. Ganze 9 Jahren mussten wir auf diesen Moment warten und hoffentlich bestätigt sich das Sprichwort „Was lange währt, wird endlich gut“.  Die neuen Gameplay-Szenen von Horizon: Zero Dawn haben mich nicht nur durch die bombastische Grafik überzeugt. Auch das intelligent wirkende Kampfsystem – durch Analyse der Gegner und deren Schwachstellen – machen dieses Spiel zu einem der Pflichtkäufe im nächsten Jahr. Neben der Ankündigung der Playstation VR inklusive erster Trailer zu VR-Titeln wie beispielsweise Resident Evil VII, die mich bisher aber noch nicht vom Kauf der neuen Hardware überzeugt haben, gab es eine frohe Botschaft für alle, die spätestens seit Uncharted 4 wieder in Nostalgie schwelgen: Crash Bandicoot 1-3 wird es als HD-Update für die Playstation 4 geben. Days Gone war für mich bei dieser Pressekonferenz die klare Enttäuschung. Ich habe mich mittlerweile an Zombies satt gesehen. Außerdem wirkte die KI in den ersten Gameplay Szenen eher wie eine Masse an Partikeln als wirklich bedrohliche Zombies.

Michael
AvatarSony weiß wie man eine gute Show macht. Geht es um die Präsentation als Ganzes, dann kann gerade Microsoft noch viel von den Japanern lernen. Vor allem das Live-Orchester war hier, auch für E³ Verhältnisse, tatsächlich herausragend.

Weniger herausragend fand ich persönlich God of War. Klar, es sieht verdammt schick aus und hat jetzt ein wenig von Last of Us und Dark Souls wenn man nach dem Trailer geht. Irgendwie packt das Ganze aber noch so überhaupt nicht. Das selbe gilt auch für Days Gone. Den Cinematic Trailer fand ich gelungen, das Szenario wird aber momentan doch recht häufig strapaziert.

Ganz anders sieht es da mit Horizon: Zero Dawn aus, welches mir letztes Jahr schon verdammt gut gefallen hat. Dieses Jahr wusste es noch besser, wie mein Interesse zu wecken ist. Design-technisch ist Horizon eine Wucht und spielerisch scheint genug dahinter zu stecken, wenn nun die Story rundum zündet, kann es eigentlich nur richtig gut werden. Das Interesse an The Last Guardian ist mittlerweile leider komplett verflogen. Vielleicht ändert sich das noch, aber nach unzähligen Verschiebungen ist der Reiz aktuell dahin.

Das Gleiche kann ich weitgehend über die vorgestellten VR Spiele sagen. Farpoint etwa könnte ganz nett werden, sieht aber momentan schrecklich generisch aus. Bei Final Fantasy XV VR Experience dürften mir kurzfristig die Gesichtszüge entglitten sein und das nicht weil ich es toll fand. Viel mehr überzeugt da ausgerechnet Resident Evil, also ein Multititel der sich auch konventionell spielen lässt und ganz nebenbei anscheinend völlig Richtung Horror geht. Da muss wesentlich mehr kommen um mich von VR auf Konsolen zu begeistern. Aktuell schaffen das weder Sony noch Ubisoft.

Überraschung des Tages ist denn wohl Death Stranded. Ich bin eher ein Kojima Kritiker als ein Fan. Sonderlich begeistern konnte mich auch schon lange kein Titel mit mindestens 20 ‘…by Kojima’ im Intro. Der Trailer mit einem digitalen Norman Reedus ist allerdings verstörend-faszinierend und schon fast ein kleines Stückchen Videokunst. Ob Videospielkunst draus wird, bleibt ab zu warten. Zumindest mein Interesse ist nach langer Zeit mal wieder geweckt.

Christoph Engels
Avatar

Die Präsentation von Sony war von den Spielen her wohl die interessanteste Pressekonferenz. Grade Days Gone, Detroit: Become Human und Horizon Zero Dawn haben mich sehr überzeugt da diese auch voll in mein Spieleprofil passen. Überraschenderweise hat mich hier auch der Trailer zum neuesten Call of Duty Infinity Warfare angesprochen. Da die gezeigte Weltraum Kampfszene mich an den James Bond Klassiker Moonraker sowie andere Sci-Fi-Filme erinnert hat. Vielleicht gebe ich sogar Activision dieses Jahr eine neue Chance und werde mir das kommen CoD mal anschauen.

Das wohl wichtigste dürften aber wohl die VR-Spiele gewesen sein und das X-Wing-Spiel könnte richtig geil werden. So habe ich mir in den 90ern die Zukunft der Wing Commander Reihe vorgestellt und ich hoffe, dass das auch irgendwann einmal die Realität wird.

Abseits davon hat mich der Trailer von Resident Evil 7 am meisten verstört. Ich fand zwar die Entwicklung die Resident Evil 6 mitgebracht hat, spielerisch nicht toll, aber der Trailer von Resident Evil 7 und die Demo sehen nicht wie ein Resident Evil aus. Es wirkt viel mehr so, als das man auf den Silent Hill / P.T.-Zug aufspringen will und man den Namen Resident Evil nur als Zugpferd nimmt. Natürlich wünschen sich viele Fans der Reihe eine Entwicklung zu mehr Horror, dies aber in Verbindung mit der Geschichte und den Personen die es gibt. Ich habe das Gefühl das man dem Kind besser einen eigenen Namen gegeben hätte, als dass man nun den Namen ausnutzen sollte.

Nintendo:

Christoph Köckerling
AvatarTja, Nintendo. Ich mag dieses japanische Traditionsunternehmen sehr gerne und habe nicht ohne Grund hunderte Spiele von ihnen bei mir Zuhause stehen. Dieses Jahr ist der Auftritt auf der E3 allerdings mehr als dürftig. Klar, alles wartet auf die Nintendo NX und daher ist es auch verständlich, dass man die Bemühungen bezüglich der Wii U auf ein Minimum zurück fährt, allerdings soll die NX auch schon im kommenden März erscheinen und alles wartet eigentlich auf weitere Informationen dazu. Diese sind allerdings weit und breit nicht zu sehen, stattdessen versucht man mit The Legend of Zelda: Breath of the Wild die Fans bei Stange zu halten. Zugegeben, das Spiel sieht wirklich schick aus und vielleicht finde auch ich gefallen am kommenden Abenteuer von Link, insgesamt ist es für eine Firma wie Nintendo trotzdem zu wenig. Da reißt auch das überproportional lang vorgestellte Pokemon Sonne und Mond den Karren nicht aus den Dreck. Hoffen wir mal, dass nächstes Jahr mit der neuen NX Konsole bessere Nintendo-Zeiten auf uns zukommen. Ich würde es mir sehr wünschen.

Und was wir sonst so aufgeschnappt haben…

Jenny
AvatarAbseits der großen Pressekonferenzen wurde außerdem ein neuer Trailer zum wahrscheinlich nächsten Meisterwerk von Supergiant Games veröffentlicht: Pyre. Durch das momentan noch anhaltende Bastion-Fieber – das Debut der Entwickler von 2011 – freue ich mich umso mehr auf das teambasierte Rollenspiel, welches 2017 veröffentlicht werden soll.

Mit dem Launch-Trailer von ABZÛ kommt ein weiteres Indie-Spiel auf meine Wunschliste. Ab dem 2. August gilt es den Ozean, seine Geheimnisse und Kreaturen zu erforschen. Der detaillierte und zugleich minimalistische Grafikstil versprechen ein atmosphärisches Spiel, in welchem man seinen Entdeckerdrang voll und ganz ausleben kann.

 

Christoph Engels
Avatar

Abseits der großen Pressekonferenzen bin ich schon auf viele Trailer gestoßen und ich sehe jetzt schon, dass meine Pile of Shame-Liste länger und länger wird. Die 3 Highlights auf die ich warte stelle ich in aller Kürze vor.

Ich liebe Vampire – The Masquerade. Egal ob als Pen&Paper oder als Videospiel. Die Idee, das es neben der unseren Welt eine verdeckte Gesellschaft von Vampiren gibt, ist unheimlich interessant. In diesem Universum sind Vampiere aber nicht per se böse und blutrünstig sind, sondern sind zivilisierte Lebewesen mit ganz eigener Geschichte, welche in der Unwissenheit der Menschheit existiert. Manch ein Vampir zieht dabei die Fäden auch in der Welt der normalen Menschen. Vampyr von Dotnod, den Entwicklern des Überraschungshits Life is Strange, soll ein Action-RPG genau in so einer Welt sein.

Was viele gar nicht wissen: Auch Deutschland kann gute Spiele hervorbringen. Egal ob es nun die Anno-Serie oder Crysis ist, Deutschland ist nicht komplett ab vom Schuss. Genau so einen Blockbuster plant Deck 13, der Entwickler von Lords of the Fallen, aus Frankfurt auch gerade. The Surge soll auf dem selben Fundament aufbauen, auf dem schon „Lords of the Fallen“ entwickelt wurde, wobei das Setting ein ganz eigenes ist. Hier bewegen wir uns, in einer nicht ganz so weit entfernten Zukunft, in einem Exosuite und Kämpfen mit anderen Menschen und Maschinen. Wichtig ist dabei das das Spiel kein Third-Person-Shooter werden soll und es dort keine Fernkampfwaffen geben wird.

Besonders angetan war ich vom State of Mind Trailer, welches aus dem Hamburger Entwicklerstudio Daedalic, die schon mit Deponia mehrmalig überzeugen konnten, stammt. Zwar erfährt man relativ wenig vom Gameplay – Der Trailer erinnert aber sehr stark an den Klassiker Blade Runner und hat mich dank des Songs von Faada Freddy voll in seinen Bann gezogen.