Digimon Story: Cyber Sleuth – Hacker’s Memory im Test

Bandai Namco Entertainment ist den meisten von uns bekannt. In dem seit kurzem für die PlayStation 4 und PlayStation Vita erhältlichem Rollenspielabenteuer der Macher von Tales of, Tekken und Pacman schlüpfen wir in die Rolle des jungen Hackers Keisuke Amazawa und tauchen ab in die digitalen Welten von EDEN. Ich habe mir das Ganze mal etwas genauer angeschaut, und mich durch EDEN gehackt.

Haltet den Dieb!

Aber erst mal zum Anfang. Stellt euch vor, jemand stiehlt eure Identität, begeht damit Verbrechen und ihr werdet dafür beschuldigt. Genau das passierte Keisuke, der nun fortan versucht seine Unschuld zu beweisen. Um das zu schaffen, begibt sich Keisuke quer durch Tokyo und das Cyberspace EDEN auf die Suche, nach dem Hacker der ihn bestohlen hat. Dabei stößt er auf das Hackerkollektiv Hudie, dem er sich notgedrungen anschließt. Dabei erhält er auch immer wieder Informationen von einem mysteriösen Unbekannten. In 20 Kapiteln lösen wir als Hacker mit Hilfe von Hudie und unseren KI-basierten Computerviren, genannt Digimon, kleinere und größere Fälle. Das Kollektiv versteckt sich, wie sollte es anders sein, im Hinterzimmer eines Internetcafes. Dort findet ihr auch den Computer, von dem aus ihr Zugriff auf die Nebenmissionen (ATL), das Digi-Lab und natürlich EDEN habt. Zum Digi-Lab gelangt ihr aber auch über die einzelnen Stationen in Tokyo und EDEN selbst. Hier könnt ihr eure Digimon trainieren, sammeln, umwandeln und so weiter. Es besteht außerdem die Möglichkeit, Daten aus dem Vorgänger Digimon Cyber Sleuth zu importieren und dadurch einige Boni zu erhalten.

What the hack

Beim Lösen der Fälle hacken wir uns durch den Cyberspace und erledigen Aufgaben, die uns manchmal doch etwas komisch erscheinen. Wer lässt schon seine verschwundene Freundin im Internet suchen, mit der er dort gerade ein romantisches Date hatte? Nun denn. Auf dem Weg durch den Cyberspace stoßen wir immer wieder auf Digimons, die uns daran hindern wollen, weiter in das Cyberspace vorzudringen. Auch Firewalls blockieren hier und dort mal den Weg. Die Firewalls zu hacken erfordert etwas Fingerspitzengefühl und zieht sich, gerade zu Anfang, auch mal etwas in die Länge. In den rundenbasierten Kämpfen quer durch die Kapitel treten wir gegen andere Digimons an. Hierfür stehen uns sowohl unsere Digimons mit ihren verschiedenen Fähigkeiten zur Verfügung, als auch verschiedene Kapseln und Programme, die wir unter anderem in Kisten finden können. Die Kapseln dienen dabei als Boost für unsere Digimon im Kampf und beim Hacken. Sind wir in Tokyo unterwegs lohnt es sich auch mal Ausschau zu halten, und in den Gebäuden die Stockwerke abzugehen. Hier findet man ebenfalls für die Kämpfe Nützliches. Unterwegs im Cyberspace gibt es, neben den immer wieder zu bestreitenden Zufallskämpfen, die größeren Kämpfe innerhalb der Kapitel. Die Zufallskämpfe halten sich aber in Grenzen, so dass man nicht allzu oft aus seinen Missionen gerissen wird.

Es ist zudem ratsam, nicht aus den Zufallskämpfen zu flüchten, da man hier durch die Scans der Digimons wertvolle Prozente sammelt und seine Digimons trainiert. Es empfiehlt sich also nach einiger im Cyberspace verbrachter Zeit, das Digi-Lab aufzusuchen. Durch EDEN selbst bewegen wir uns, trotz des Genres, eher starr. So kann man sich nicht, wie vielleicht gewohnt, per Joystick und Kamera umschauen. Das war für mich anfangs doch etwas befremdlich, jedoch gewöhnt man sich relativ schnell daran. Die verschiedenen Ebenen im Cyberspace sind liebevoll detailliert und man fühlt sich teilweise als wäre man direkt in einer Matrix. Auch Tokyo und die Menschen darin, sehen richtig gut aus. Musikalisch dachte ich, zumindest wenn ich in EDEN war, ich sei auf einem Rave. Da es aber genug Möglichkeiten gibt, den Sound an die eigenen Wünsche anzupassen, war der Rave dann Gott sei Dank etwas leiser.

Eine völlig neue Ebene

Die Fälle und Nebenmissionen weisen durchaus lustige Dialoge auf. Was? Die Freundin hat sich einfach ausgeloggt, ohne Bescheid zu sagen? Nee, das würde sie nie tun! Wir selbst bleiben während des Spiels leider völlig stumm. Schade! Die Gespräche finden via Untertitel statt und enthalten oft wichtige Informationen, die wir benötigen um uns weiter durch den Cyberspace, und dem Dieb näher zu bringen. Drückt man diese einfach weg und passt nicht auf, weitet sich die Suche nach dem nächsten Hinweis gern auf alle Ebenen aus. Damit ist man dann auch erst mal eine Weile beschäftigt. Also lieber aufpassen! Wo sich der nächste Hinweis befindet, oder mit wem wir vielleicht Sprechen müssen, wird einem deutlich mit einem Ausrufezeichen angezeigt. Einige der NPC’s wollen die benötigten Informationen nicht rausrücken. Dies wird einem per Schloss über dem Kopf des NPC’S angezeigt. Die Informationen lassen sich aber dennoch entlocken. Und zwar mit den sogenannten Stichwörtern die wir im Laufe des Falls erhalten. Haben wir uns dann durchgefragt, Dialoge geführt und uns eine Ebene weiter gehackt, bekommen unsere Digimons es am Ende des Kapitels mit einem Fight zu tun, der oft nicht gleich beim ersten Mal siegreich für uns endet. Ich habe mir relativ schnell angewöhnt, vor Kämpfen nochmal zu Speichern. Es gibt zwar einige automatische Speicherpunkte, jedoch nicht unmittelbar vor den Kämpfen. Und die ganze Mission dann nochmal zu machen lehrt einen, öfter mal zwischen zu speichern.

Kralle der Vernichtung!

Während des Spiels tauchen auch die anderen Hudiemitglieder immer wieder auf, und begleiten uns durch EDEN sowie, mit ihren Digimons, auch durch die Kämpfe. Diese sind dann dank der Untersützung mehr oder weniger schnell Geschichte. Auch aufgrund der neu eingeführten Kombos der Digimons geht man hier manchmal schnell als Sieger hervor. Manchmal war ich aber auch total überrascht, wie viel Damage mein Digimon da gerade kassiert hat. Da habe ich das Trainieren etwas unterschätzt. Ich kann mich nur wiederholen, bitte geht regelmäßig in das Digi-Lab! Hat man mehr Digimons gesammelt, die einen begleiten und gegen feindliche Digimons Kämpfen, bringt das Spiel richtig Spaß. Selbst für mich als Digimon-Neuling war es relativ leicht in das Spiel zu finden. Zumal sich in einigen Dialogen auf den Vorgänger bezogen wird und man auch die Möglichkeit hat, nachzufragen und eine Erklärung zu diesem und jenem zu erhalten. Auch das Kampfsystem kann man sich erklären lassen. In EDEN gibt es NPC’s die man Ansprechen kann. Hier hat man dann verschiedene Auswahlmöglichkeiten, sich alles rund um die Digimons erklären zu lassen. Insbesondere der Einsatz diverser Kapseln die beispielweise, die Lebensenergie oder SP zum Ausführen der speziellen Fähigkeiten, wieder herstellen wird hier gut erklärt. Hat man, wie ich, den Vorgänger nicht gespielt ist es auf jeden Fall ratsam sich einiges erklären zu lassen. Auch wenn vieles selbsterklärend ist, und keine Raketenwissenschaft, gerade das Einsetzen der richtigen Boots ist manchmal Kampfentscheidend.

Fazit

Auch Digimon-Neulinge können mit Digimon Story: Cyber Sleuth – Hacker’s Memory Spaß haben. Die Story rund um den Hauptprotagonisten und das Hackerkollektiv ist nicht langweilig, und wird sogar spannender, je weiter man im Spiel kommt. Die vielen Charaktere die immer wieder unseren Weg kreuzen und uns mit Informationen füttern, haben jeder für sich ihre eigenen Charakterzüge und tragen mit ihrer Art erheblich zum Spielspaß bei. Denn trotz der Abwechslung durch hinzugewonnene Digimons, bleibt der Ablauf der Kapitel immer gleich. Hier hin, dort hin, Hacken, Kämpfen. Und auch wenn die Dialoge leider nur via Untertitel stattfinden, sind sie mit ihrem Witz ein Faktor der dem Spiel absolut zuträglich ist.

 

Digimon Story: Cyber Sleuth
Grafik/Präsentation
71
Story/Atmosphäre
75
Gameplay
70
Spielspaß
75
Leserwertung0 Bewertungen
0
73