Am vergangenen Montag konnten wir alle die erste Folge von The Last of Us sehen, der Serie, die auf dem gleichnamigen Videospiel basiert und bei Rotten Tomatoes eine noch nie dagewesene hohe Punktzahl erreicht hat. Doch nach dieser ersten Episode stellt sich für viele Menschen eine erschreckende Frage: Ist das wirklich möglich?
Zunächst einmal gibt es den Cordyceps-Pilz wirklich. Das Bild, das der weltbekannte Biologe David Attenborough in der BBC-Serie Planeth Earth zeichnet, ist nicht gerade schön. Darin wird unter anderem beschrieben, wie der Pilz in den Körper und den Geist der Ameisen eindringen kann. Befallene Ameisen werden so schnell wie möglich aus der Kolonie entfernt. Und das tun die Ameisen nicht leichtfertig, denn der Fruchtkörper des Corydceps platzt aus dem Kopf des Insekts, und ganze Kolonien können ausgelöscht werden.
Wow! Das macht uns nachdenklich, nicht wahr? Frank Pasmans, Experte für Veterinärmykologie an der UGent, beruhigt uns jedoch (ein wenig). Gegenüber nieuwsblad.be sagt er: “In der Wissenschaft ist nichts unmöglich, aber es ist, gelinde ausgedrückt, extrem unwahrscheinlich. Diese Pilze infizieren spezifisch ein sehr enges Spektrum von Wirten: Wirbellose und Pilze”. Ameisen zum Beispiel verlieren die Kontrolle über sich selbst, indem sie Infektionen mit Abwehrmechanismen bekämpfen. Darauf reagieren die Pilze mit der Produktion von Stoffwechselprodukten, die sie lähmen oder umgehen.
“Schöne Fiktion”
Diese Metaboliten haben auch eine neurotoxische Wirkung, d. h. sie beeinflussen das Verhalten der “Opfer”. Professor Pasmans fand jedoch keinen Hinweis auf Infektionen bei Wirbeltieren, geschweige denn beim Menschen. “Die Infektion ist ein komplexer Prozess, und der Pilz müsste den sehr ausgeklügelten Abwehrmechanismus des Menschen umgehen”, argumentiert er. “Das ist sehr unwahrscheinlich. Die Serie ist eine schöne Fiktion, aber sie wird im wirklichen Leben nicht passieren. Beruhigend, nicht wahr?