Werden Lootboxen in Deutschland verboten?

Die Frage – Werden Lootboxen in Deutschland verboten – wird derzeit heiß diskutiert. Es gibt immer wieder neue Meldungen von Experten oder „selbsternannten“ Fachleuten. Die Überschriften der Veröffentlichungen deuten tatsächlich daraufhin, dass die Lootboxen in Deutschland über kurz oder lang Geschichte sind. Doch ist dies tatsächlich so? Macht der Gesetzgeber den Lootboxen in den Videospielen den Gar aus? Wir haben uns näher mit der Thematik beschäftigt und wollen die Frage – werden Lootboxen in Deutschland verboten – direkt klar und vorab beantworten. Nein, es ist nicht geplant die Lootboxen zu verbieten.

Richtig ist, dass es zu den Lootboxen in den Videospielen unterschiedliche Ansichten gibt. Selbst in der Video-Gamer Szene sind die Module umstritten.

Die Forderungen der Verbraucherschützer

Die Forderungen nach einem Verbot der Lootboxen kommt von den Verbraucherschützern und zwar europaweit. Entsprechende Wortmeldungen hat es in den zurückliegenden Monaten quasi von jeder nationalen Verbraucherschutz-Organisation gegeben, auch aus Deutschland. Selbst auf Ebene der EU-Kommission wurde bereits empfohlen, die Lootboxen zu verbieten bzw. diese zumindest maximal zu regulieren. Da die Kommission jedoch keine Gesetzes-Initiativen ergreifen darf, ist auch diese Wortmeldung wieder im Sande verlaufen.

Deutscher Gesetzgeber absolut entspannt

Der deutsche Gesetzgeber ist bekannt für seine Regulierungswut, vor allem dann, wenn es im entfernteren oder direkten Sinne um Glücksspiel geht. Die Casinos wie https://casino.netbet.com/de/ und die Sportwettenanbieter können ein Lied davon. Die deutsche Regierung hat in den zurückliegenden Monaten und Jahren die absonderlichsten Regeln und Vorschriften geschaffen. Umso überraschender ist jetzt das Verhalten in Sachsen Lootboxen. Der Gesetzesgeber könnte entspannter kaum sein. Es wird kein Verbot von Lootboxen geben, nicht heute, nicht morgen und nicht in den nächsten Monaten.

Der Grund für die Gelassenheit ist, dass die deutschen Glücksspielbehörden der Länder in ihren Gutachten eindeutig festgestellt haben, dass es sich bei den Lootboxen nicht um eine Form von Glücksspiel handelt. Es besteht also kein Grund zum Eingreifen. Die Analyse der Glücksspielbehörde deckt sich mit zahlreichen Fachveröffentlichungen in der juristischen Literatur.

Lootboxen: Lukratives Geschäft für die Videospielanbieter

Die Lootboxen, die heutzutage in zahlreichen Videospielen integriert sind, sind durchaus ein lukratives Geschäft für die Videospiele-Anbieter. 2020 haben die Unternehmen mit den Lootboxen 15 Milliarden User Dollar erwirtschaftet. Die Spieler können sich während des Gamings aus den Lootboxen bedienen. Sie erhalten neue Item, Fähigkeiten, Waffen oder andere Gegenstände, die für das Fortkommen im Spiel oder für das Erreichen eines neuen Levels nötig sind. Normalerweise kann man sich diese Fortschritte in den Games erspielen. Wem es nicht schnell genug geht, der greift in der Lootboxen und bezahlt dafür.

Das Problem an dieser Stelle ist das tatsächlich, dass in einigen Games die Anbieter nicht ganz fair sind. Die Lootboxen werden als „Muss“ für das Vorankommen dargestellt. Die User werden indirekt zum Kauf geführt. Das Pay-to-win System von Star Wars: Battlefront II hat 2017 zu einem echten Shitstrom in der Video-Gamer Szene geführt.

Der Aktienwert vom Spiele-Herausgeber Electronic Arts ist damals innerhalb von kürzester Zeit um 3,1 Milliarden US-Dollar gesunken. Der Punkt belegt für uns, dass es in der Video-Player Szene eine sehr gute Selbstkontrolle gibt. Die Unternehmen können die Pay-to-win Systeme nicht nach Belieben gestalten. Sind die Lootboxen auf Abzocke auslegt, gibt’s Widerstand aus der Spieler-Welt, der ein ganz Unternehmen ins Wanken bringen kann. Genau deshalb fordert der Verband der Video-Game Hersteller in Deutschland lediglich das richtige Augenmaß in Sachen Selbstkontrolle, wobei die Eltern bei der Kontrolle ihres Nachwuchses gefordert sind. Die identische Tonanlage schlägt die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) an. Die Hinweise auf der Verpackungen der Spiele sollen klarer werden. Wichtig sei es, die minderjährigen Spieler auf die Gefahren der Lootboxen hinzuweisen, aber dann aber auch nicht.

Fazit zur Frage – Werden Lootboxen in Deutschland verboten?

Im Fazit wollen wir die Frage – Werden Lootboxen in Deutschland verboten – nochmals klar und deutlich beantworten. Nein. Es ist kein Verbot von Lootboxen geplant. Es besteht keine rechtliche Möglichkeit, derartige Forderungen umzusetzen, die von den Verbraucherzentralen immer wieder aufgestellt werden. Lootboxen sind nachweislich kein Glückspiel. Die Fachliteratur ist an dieser Stelle eindeutig. Es gibt auch keine zwei Meinungen. Wer die Lootboxen mit dem Online Glücksspiel in Verbindung bringt, verkennt die Realität.

Richtig ist, und dies wollen wir an dieser Stelle auch nicht abstreiten, dass die Lootboxen ein gewisses Gefahrenpotential haben, vor allem für die jüngeren Spieler. Wer sich erst einmal in einem „Rausch“ (im positiven Sinne) gespielt hat, kann schon einmal den Überblick verlieren und ungewollt zu viel Geld für neue Items ausgeben. Denkbar ist aus unserer Sicht, dass es irgendwann in Deutschland eine Nachschärfung der Gesetze gibt. Möglich ist zum Beispiel, dass die Nutzung von Lootboxen an eine Altersgrenze von 18 Jahren gebunden wird.