Ruiner dev Reikon entlässt mehr als die Hälfte seiner Mitarbeiter

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Die anhaltende Welle von Massenentlassungen bei Spieleentwicklern hat das unabhängige polnische Studio Reikon Games, bekannt für den Cyberpunk-Shooter Ruiner aus dem Jahr 2017, in Mitleidenschaft gezogen. Das Unternehmen hat heute mehr als 50 Prozent seiner Belegschaft entlassen.

In einer aktuellen Zusammenstellung von Entlassungen im Jahr 2024 in der Spielebranche hat Reikon Games laut einem Update von Kotaku am 26. Januar zwischen 60 und 70 Mitarbeiter aus seinem Studio entlassen. Das Unternehmen war vor allem für die Entwicklung des Top-Down-Action-Shooters Ruiner bekannt, ein Titel, der auf dem PC mit fast 10.000 Bewertungen, von denen 90 Prozent positiv ausfielen, sehr erfolgreich war. Reikon hat sein kommendes Spiel Final Form seit etwa zwei Jahren angekündigt, aber der Status des Spiels in dieser schwierigen Situation ist unbekannt.

Viele ehemalige Mitarbeiter von Reikon Games haben in den sozialen Medien gepostet, dass sie von der Firma entlassen wurden und sich nach neuen Jobs umsehen. In den Beiträgen tauchen Entwickler aus allen Bereichen auf, wobei auch diejenigen die im Bereich 3D-Art arbeiten, von der Umstrukturierung des Unternehmens betroffen sind.

Weltweite Entlassungs-Plage bei Spieleentwicklern

Reikon ging 2021 eine Partnerschaft mit Plaion ein, um Final Form zu veröffentlichen, wobei Plaion eine Tochtergesellschaft der Embracer-Gruppe ist. Embracer war einer der schlimmsten Übeltäter in Bezug auf Entlassungen im Jahr 2023, aber es ist unklar, ob es einen Zusammenhang zwischen den aktuellen Problemen und den Entlassungen bei Reikon gibt. Die Verkleinerung des polnischen Studios erfolgt nur wenige Tage, nachdem Microsoft fast 2.000 Mitarbeiter entlassen hat, und weniger als zwei Wochen, nachdem Unity dasselbe getan hat.

Der Gaming-Winter bricht über uns herein und viele Firmen müssen überlegen wie sie diese Zeit überleben. Dass diese Plage weltweit zuschlägt ist nicht verwunderlich, denn sowohl die großen Giganten, wie Activision Blizzard, Microsoft und EA, als auch kleinere Studios operieren dank Plattformen wie Steam mittlerweile global. Deshalb beeinflussen globale Effekte alle Studios gleich. Zudem kommt die jahrelange Boom-Phase im Gaming Bereich, die langsam ihr plateau erreicht. Außerdem haben viele Publisher sich zu lange auf alten Franchises ausgeruht und dadurch herrscht ein Mangel an kreativen Neuansätzen, wenn eine Franchise einfach ausgelutscht ist, wird es schwer diesen Erfolg zu replizieren.

Statistik der Entlassungen bisher erschreckend

Die Zahl der diesjährigen Entlassungen geht bereits in die Tausende, wobei die Gesamtzahl der Entlassungen fast zwei Drittel derjenigen des letzten Jahres beträgt – und das nach nur einem Monat. Von Riot über Twitch bis hin zu Discord verlieren bereits Tausende ihre Arbeitsplätze in Spieleentwicklungsstudios, da die Spiele- und Technologiebranche im weiteren Sinne einen schweren Reset durchmacht. Wenn der Januar ein Hinweis darauf ist, dann steht uns 2024 eine wilde Fahrt bevor.