Diese Woche war es soweit. Die MicroSD-Karte meiner Switch ist voll. Randvoll. Nicht mal mehr Platz fürs Doom Update war frei. Beträchtlichen Anteil daran hatte so ganz nebenbei der Wolfenstein 2 Download. Aber warum spiele ich solche Sachen auch auf der Switch? Vielleicht um auch im Urlaubsdomizil Abends auf dem Balkon entspannt Nazis und Dämonen zu killen. Jedenfalls, wenn die Karte voll ist, dann schieben wir doch einfach mal ein paar Sachen in den internen Speicher. Da sind ja noch 20GB frei. Gesagt, im Menü gesucht, weiter gesucht und ziemlich ungläubig festgestellt, dass das schlicht und ergreifend nicht geht. Ich darf meine Software löschen, ‘archivieren‘ (d.h. Spielstand und Co. bleiben) oder schlicht gar nix machen. Aber von der MicroSD auf den internen Speicher verschieben? Wo kommen wir denn da hin? Ich meine gut, auf der Wii U ging das ohne Probleme, aber warum sollte das auf der Switch gehen?
Nicht dass das das einzige Feature wäre, welches meine Switch vermissen lässt. Browser? Pfff, du brauchst doch keinen Browser. Erst Recht nicht wenn du den irgendwann mal auf Wii U benutzt hattest. Ist egal, dass sich die Switch viel besser als Tabletersatz eignen würde, du sollst nicht surfen! Immerhin, auf der Switch gibt es vielleicht Chatfunktionen. Per Smartphone App. Weil man ja auf jeden Fall entweder Spielton oder Chat will… Ordner? Braucht auch niemand. Selber Schuld wenn man mehr als fünf Spiele hat.
Versteht mich nicht falsch, ich mag die Switch. Sonst hätte ich ja auch nicht so viele Spiele dafür. Aber bei den weggestrichenen Features und dummen Ideen sitzt sie aktuell ganz gemütlich auf dem Thron. Klar, auch die anderen treffen doofe Entscheidungen. PlayStation Fans ärgern sich seit dem Generationswechsel über gestrichene Features. Und damit meine ich nicht mal so antiquierte Dinge wie Audio-CD Wiedergabe. Deren Lizenzkosten vermutlich im einstelligen Cent-Bereich pro Konsole gewesen wären. Das ein oder andere wird dabei schon seit Jahren kritisiert. Generell scheint Sony aber teilweise einfach keinen Bedarf zu haben, an solchen Dingen was zu ändern. Manche Verbesserungen kamen auch schlicht sehr spät, Unterstützung externer Festplatten beispielsweise.
Wenig überraschend, bei Microsoft ist das ganz anders. Auch wenn manche, heute vielleicht antiquierten, Features der Xbox 360 einfach nicht mehr aus der Versenkung aufgetaucht sind, die Redmonder haben in den vergangenen Jahren einfach sehr viel mehr getan. Klar, das lag sicher auch daran, dass sie weit abgeschlagen hinter Sony liegen, als Spieler profitiert man aber von vielen dieser Features massiv. So geht mittlerweile, zumindest auf Umwegen, alternative Hintergrundmusik, es gibt mit Windows Sonic eine ‘eingebaute‘ Variante von Kopfhörer Surround und Legionen an Detailverbesserungen in Funktionen und Menüführung. Und nein, natürlich baut MS auch schon mal Mist. Seit dem letzten großen Update lässt sich der Edge Broswer per Controller tatsächlich deutlich schlechter bedienen, um nur mal ein kleines Beispiel zu nennen. Bei Microsoft hab ich aber schon seit längerem immer das Gefühl, dass man was für mich als Kunden tut. Und nicht, dass man an mir vorbei oder sogar gegen mich arbeitet.
Vielleicht haben Nintendo und Sony aktuell einfach nicht genug Druck, Dinge zu ändern. Auch wenn man als Konsument gerade beim Mario-Konzern manchmal das Gefühl hat, die ziehen so oder so stur ihr Ding durch. Immerhin, Microsofts aktuelle Feature-Freundlichkeit liegt sicher auch an grundlegenden Fehlern zu Anbeginn der Xbox One Ära, wie TV, TV, TV, Onlinezwang und Kinect für alle. Aus Schaden wird man also tatsächlich klug.