Xbox erwog, PlayStation außer Gefecht zu setzen

Xbox erwog, PlayStation außer Gefecht zu setzen Titel

Die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft könnte der Gaming-Branche schaden, heißt es unter anderem bei Sony. Das ist laut Microsoft nicht so schlimm und auch nicht beabsichtigt. Doch die Anhörungen im Rechtsstreit zwischen der US-amerikanischen FTC und Microsoft zeigen nun, dass Xbox einst darüber nachgedacht hat, PlayStation quasi ins Abseits zu drängen.

Xbox-Position jetzt veraltet

Wird Microsoft zu mächtig, wenn die Übernahme von Activision Blizzard zustande kommt? Das Unternehmen selbst glaubt nicht daran und auch diverse Aufsichtsbehörden, darunter die EU, sehen keine große Gefahr. Laut einer E-Mail, die im Fall der FTC gegen Microsoft diskutiert wurde, vertrat Microsoft jedoch noch vor nicht allzu langer Zeit eine ganz andere Ansicht.

In der E-Mail sagt Matt Booty, der Leiter der Xbox Game Studios, dass Microsoft in der einzigartigen Position sei, Geld auszugeben, bis Sony aus dem Geschäft scheide. Booty bedeutet, dass Microsoft viele Studios und Inhalte kaufen kann, um der größte Player in der Spielebranche zu werden. Es wird ein Vergleich mit Disney gezogen, das über so viele Inhalte verfügt, dass es keinen Sinn macht, einen weiteren Streaming-Dienst zu starten, da die meisten Spieler nirgendwo an die Inhalte gelangen können, um diesen Dienst groß zu machen.

Booty glaubt, dass Microsoft durch große Ausgaben für Inhalte zum Disney der Spiele werden kann, und was noch wichtiger ist: Es lohnt sich, dies zu tun, bevor ein anderes großes Unternehmen wie Google, Tencent oder Amazon das werden kann. Sony gilt als einziger Konkurrent mit Inhalten, die einen ernstzunehmenden Game Pass-Konkurrenten darstellen. Da Xbox bei diesem Modell jedoch einen großen Vorsprung hat, ist es wichtig, sicherzustellen, dass das Unternehmen einen inhaltlichen Vorsprung behält.

Xbox sagt übrigens, dass diese Position nicht mehr mit dem übereinstimmt, was Microsoft jetzt denkt. David Cuddy, CEO von Microsoft, erklärt gegenüber The Verge, dass die E-Mail mehr als drei Jahre alt sei und lange vor dem Deal mit Activision Blizzard verschickt worden sei. Darüber hinaus würden in der E-Mail „Branchentrends“ thematisiert, die Microsoft nie verfolgt habe. Bootys Äußerungen können daher nicht als etwas angesehen werden, was Microsoft ernsthaft beabsichtigt hatte.