Angespielt: Der F1 Manager 2023 bietet noch mehr Formel-1-Flair

Vor einem Jahr brachte Frontier Development mit dem F1 Manager 2022 eine Alternative zur Rennsimulation F1 auf den Markt. Anstatt selber das Fahrzeug zu steuern, schlüpfte man in die Rolle des Teamchefs. Das Spiel überzeugte vor allem mit der guten Grafik und einem hohen Spielumfang. Ob der F1 Manager 2023, der nun am 31. Juli für die üblichen Plattformen erscheinen wird, eine echte Verbesserung sein wird? GAMINGNERD war in London auf Einladung des Entwicklers Frontier Development vor Ort und hat das Spiel schon einmal angespielt.

Die größte Neuerung im Spiel ist der sogenannte Race Replay Modus. Dieser ist praktisch eine Alternative zum herkömmlichen Manager-Karriere-Modus und soll dafür sorgen, dass das Spiel und die echte Formel 1 miteinander verschmelzen. Der Spieler kann nämlich in die Rolle des Teamchefs hineinschlüpfen und das reale Rennen noch einmal im Spiel erleben.

Dabei gibt es zwei unterschiedliche Varianten: Starting Grid und Race Moments!

Beim Starting Grid beginnt das Spiel mit dem Start des jeweiligen Rennens. Das Spiel übernimmt die Startaufstellung und die Bedingungen (Wetter, Streckentemperatur etc.) aus dem realen Rennen, sodass man dieses nachspielen kann – und möglicherweise ein besseres Ergebnis erzielt als die realen Vorbilder. Hierbei kann der Manager frei entscheiden, welches Team er steuert.

Race-Moment-Szenarien: Mit Fernando Alonso in Monaco

Bei den Race Moments springt der Spieler in ein laufendes Rennen, das ebenfalls aus der Realität übernommen wurde. Ein Beispiel: Beim Großen Preis von Monaco steuern wir ab der 54. Runde Fernando Alonso, der sich auf Position 2 hinter Max Verstappen befindet. Bald setzt der Regen ein, zudem gibt es einige Zeit später eine Safety-Car-Phase. In diesem hitzigen Treiben gilt es, als Teamchef die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Wann hole ich meinen Fahrer in die Box? Welche Reifen wähle ich? In diesem Szenario werden nicht nur die Positionen und die Abstände zwischen den Autos aus der Realität übernommen. Sogar die Reifentemperaturen der Autos sollen mit der Realität zum jeweiligen Zeitpunkt übereinstimmen.

Der Race Reply Modus hat mich tatsächlich überzeugt, weil es einfach Spaß macht, die Rennen aus der Realität auf diese Weise noch einmal neu zu erleben. Außerdem gibt einem das die Möglichkeit, auch zwischendurch einfach einmal eine halbe Stunde zu spielen und nicht immer in den zeitintensiven Karrieremodus eintauchen zu müssen.

Das Selbstvertrauen des Fahrers spielt nun eine große Rolle

Eine weitere Neuerung beim F1 Manager 2023 ist, dass das Selbstvertrauen des Fahrers nun eine große Rolle spielt. Dieses verändert sich im Verlaufe eines Rennens und muss dringend im Auge behalten werden. Ist das Selbstvertrauen hoch, kann man ihm zum Beispiel die Anweisung geben, aggressiv zu überholen oder die Position mit aller Macht zu verteidigen. Gelingt das allerdings nicht, sinkt das Selbstvertrauen.

Dann ist es zu empfehlen, den Fahrer zu einer defensiveren Fahrweise aufzufordern. Fährt er dabei konstant seine Rundenzeiten, steigt das Selbstvertrauen wieder, sodass sich möglicherweise neue Überholversuche anbieten.

Insgesamt hat der Spieler durch diese Neuerung mehr Möglichkeiten, um auf das Rennen Einfluss zu nehmen. Darüber hinaus lässt sich weiterhin angeben, ob der Fahrer möglichst schnell oder lieber reifenschonend sowie benzinsparend fahren soll. All dies bei zwei Fahrern gleichzeitig zu managen, ist sehr herausfordernd.

Grafisch bewegte sich bereits der F1 Manager 2022 auf einem hohen Niveau. Veränderungen sind hier eher im Detail zu finden. Die Streckenübersicht, die beim Schnellvorlauf erscheint, ist schöner und übersichtlicher gestaltet. Zudem gibt es mit der Visor Cam eine neue Kameraperspektive, die bereits von den TV-Übertragungen bekannt ist und spektakulär aussieht. Bei dieser Ansicht kommen die Lichteffekte schön zur Geltung. Auch der Sound wurde noch einmal überarbeitet. Die Motorengeräusche hören sich jetzt realistischer an.

Der Sportdirektor ist neu dabei

Am Karrieremodus hat sich eher wenig geändert. Wer den Vorgänger gespielt hat, dürfte sich daher schnell zurechtfinden. Eine Neuerung ist die Funktion des Sportdirektors, der für die Boxen-Crew zuständig ist. Der Spieler kann auch selber in dessen Rolle schlüpfen und festlegen, wie sich die Crew auf die Rennen vorzubereiten hat.

Ähnlich wie im Trainingsmodus eines Fußball-Manager-Spiels lässt sich bestimmen, an welchen Tagen die Mitarbeiter ein Pit-Stop-Training oder ein Fitness-Training einlegen sollen oder aber lieber am Auto arbeiten.

Es lohnt sich jedenfalls, seine Crew im Blick zu haben. Beim F1 Manager 2023 ereignen sich Fehler beim Boxenstopp nämlich häufiger als im Vorgänger. Dies war auch bei unserem Anspielen festzustellen.

Misslingt ein Boxenstopp, beschwert sich der Fahrer lautstark per Boxenfunk. Super: Die Boxenfunk-Nachrichten wurden aus der Realität übernommen, sodass man wirklich die Stimme von Max Verstappen & Co. hört. Dies war zwar auch bereits beim Vorgänger der Fall. Allerdings sind neue Funksprüche hinzugekommen.

Neu im Spiel sind zudem die Sprintrennen, die beim F1 Manager 2022 noch nicht enthalten waren. Auch dies sorgt für noch mehr Formel-1-Flair. Zudem kann der Manager von seinem Team neuerdings auch gefeuert werden oder aber das Team von sich aus wechseln. Insgesamt hinterlässt der F1 Manager 2023 einen guten Eindruck.

Unser Test Anfang August wird verraten, wie gut der F1 Manager 2023 tatsächlich ist.