Die Karrieren japanischer YouTuber sind durch ein Gerichtsurteil ernsthaft gefährdet. Nun wurde ein YouTuber wegen des Hochladens eines Playthroughs zu einer Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe verurteilt.
Harte Strafe für den YouTuber
Viele YouTuber gelangten anfangs groß raus, indem sie Spieldurchläufe hochluden. Denken Sie zum Beispiel an Content-Ersteller wie PewDiePie, Markiplier und Jacksepticeye.
YouTuber Shinobu Yoshida was found guilty posting a let's play of Steins;Gate: My Darling's Embrace, sentenced to 2 years prison (suspended for 5 years) and a 1 mil yen fine.
It's the first time someone has been found guilty of copyright infringement by posting gameplay videos. pic.twitter.com/JWsMN1uEJM
— Kars (@KaroshiMyriad) September 7, 2023
Dieser Karriereweg ist in Japan einfach nicht mehr so attraktiv. Ein Richter hat den 53-jährigen YouTuber Shinodu Yoshida des Verstoßes gegen das Urheberrechtsgesetz für schuldig befunden, indem er zwischen September 2019 und Mai 2022 mehrere Gameplay-Videos hochgeladen hat, berichtet die japanische Veröffentlichung Asahi.
In den Videos geht es nicht um durchgesickertes Gameplay, sondern um Bilder eines Spiels, das Yoshida selbst gekauft hat, der Visual Novel Steins;Gate: My Darling’s Embrace. Da es sich um einen visuellen Roman handelt, unterscheidet sich das Erlebnis beim Spielen des Spiels nicht wesentlich vom Ansehen des Gameplays.
Nach Angaben des Klägers hat der Herausgeber Spike Chunsoft Umsatzeinbußen erlitten, weil potenzielle Käufer einfach das Filmmaterial des Spiels auf YouTube ansehen konnten, einschließlich des von Yoshida hochgeladenen Endes. Der Staatsanwalt selbst ging sogar so weit, Yoshidas Vorgehen als „einen böswilligen Akt, der den Aufwand für die Erstellung von Inhalten zunichte macht“ zu bezeichnen.
Die Verteidigung argumentiert, dass Yoshidas Handlungen überhaupt nicht böswillig seien und hat den Richter um eine Bewährungsstrafe gebeten. Der Richter stimmte zu. Yoshida erhält eine Geldstrafe von 1 Million Yen (ca. 6.334 Euro) und eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren.
Das Urteil bedeutet, dass Yoshida nicht ins Gefängnis muss, es sei denn, er begeht innerhalb der nächsten fünf Jahre eine weitere Straftat.
