Der Police Commissioner ist ein Fall für sich. Er ist der Polizeichef und damit die oberste Person der ausführenden Gerechtigkeit und jeder Kriminelle in der Stadt sollte vor seiner Macht erzittern. So wird die Rolle in den meisten Filmen und Serien dargestellt. Sei es von Tom Selleck in Blue Bloods oder auch die Figur von Commissioner James Gordon aus Batman. In This is the Police übernehmen wir ebenfalls ebenjene Rolle und sind ab sofort für die Sicherheit in Freeburg verantwortlich.
ICH BIN DAS GESETZ!
Um für die Sicherheit zu sorgen, haben wir Zugriff auf eine vollausgebildete Polizeieinheit, die auf zwei Schichten aufgeteilt ist. Hierzu gehören Straßenpolizisten und auch Detectives, die mit Beamten der deutschen Kriminalpolizei vergleichbar sind. Diese entsenden wir um Verbrechen zu verhindern oder um Kriminalfälle aufzuklären. Dabei hat jeder Polizist verschiedene Eigenschaften wie zum Beispiel einen Wert, der seine Zuverlässigkeit darstellt. Dieser reicht von 5 bis 1000 und 150 stellt den anfänglichen Durchschnittswert da. Je höher der Wert, desto besser der Polizist. Zusätzlich kommen noch Alter dazu und auch Schwächen, zum Beispiel wie Alkoholismus. Das Polizeileben ist auch kein Ponyhof. Jeder Einsatz könnte der letzte sein, zum Beispiel kann ein verrückter Bankräuber auf die Idee kommen, wild um sich zu schießen, dann können gerne mal ein paar Polizisten sterben. Dies ist aber nicht das einzige Problem, auch die schlechte Bezahlung im öffentlichen Bereich kann gegen uns spielen und so kann es passieren, dass wir eine Einheit zu einer Disco schicken, um dort vorsorglich zu helfen, diese Disco aber den Beamten abwerben und wir einen guten Polizisten weniger im Team haben.
Das Ganze würde eigentlich mit einem zufälligen Auftreten von den Einsätzen schon ein super Spiel darstellen, mit dem man viele Stunden Spaß haben und bei dem man verschiedene Aspekte eines Polizeichefs entdecken könnte: Von der Persönlichkeit, die wir aus Blue Bloods kennen, bis hin zu einer korrupten Version aus dem Spiegeluniversum.
Hätte – Hätte – Fahrradkette
Leider haben sich die Entwickler Weappy Studio aber anders entschieden. This is the Police hat keine prozeduralen Levels und wir können nicht der Polizeichef sein, der wir wollen, sondern wir sind Jack Boyd, der noch 180 Tage hat, bis er vorzeitig in den Ruhestand geschickt wird. Diese letzten 180 Tage müssen wir ausfüllen und Freeburg beschützen. Dabei dürfen wir dem Bürgermeister nicht ans Bein pinkeln, der sonst dafür sorgt, dass wir vor dem Ende der 180 Tage-Frist vor die Tür gesetzt werden. Aber auf der anderen Seite mischt sich auch die Mafia ein, denen wir auch keine zu harte Front entgegensetzen dürfen, weil sonst führt dies auch zum Game Over durch das Ableben unserer Figur. Somit stehen wir vor der Wahl: Pest oder Cholera.
Low Poly fürs Auge – Jazz fürs Ohr
Die Geschichte wird dabei in Form von Comicstrips erzählt, bei denen wir auch kleinere Entscheidungen treffen können. Diese werden, wie das komplette Spiel, in einer Low-Poly-Grafik dargestellt. Low-Poly-Grafik ist ein Grafikeffekt aus den 90ern, der damals, aufgrund der vergleichbar niedrigen Rechenleistung, gewählt wurde. Hier haben Figuren größere und vor allem dreieckige Flächen. Durch die großen Bereiche sind kleinere Details nicht möglich und man muss zum Beispiel bei einer Person mit dem ganzen Körper arbeiten, um Emotionen darzustellen.
Der Grafikstil besitzt eine eigene Schönheit, die aber nicht jedem gefällt, weil sie nicht mit der von Forza Horizon 3 oder Horizon: Zero Dawn vergleichbar ist.
Musikalisch folgt man ebenfalls einem „Low-Style“-Prinzip und zwar ist die Musik sehr Jazz geprägt, welche sehr gut klingt. Hier kann man während des Spiels auch frei die Lieder wählen, sobald wir diese mit dem Geld, welches wir erspielt, freigekauft haben. Dafür legen wir den Song einfach als Schallplatte im Spiel auf.
Fazit
Das Managementsystem von This is the Police ist sehr interessant und hat das Potential, um mit Plaque Inc Evolved oder anderen Spielen der Art mithalten zu können. Leider trifft hier wiedermal Wunsch auf Realität und ich bekomme nicht das Spiel, welches ich erwarte. Kern von This is the Police sind die letzten 180 Tage und der Spagat zwischen Mafia und Bürgermeister und es ist mehr Adventure als die erhoffte Simulation. Dies macht aus „This is the Police“ kein schlechtes Spiel, weil die Geschichte, die erzählt wird, mit dem einen oder anderen Polizeifilm mithalten kann. Wer mit dieser Erwartungshaltung auch an das Spiel geht, der wird nicht enttäuscht, da sowohl die Mechanik als auch die Grafik sehr sauber ist. Die musikalische Jazz-Untermalung bildet dabei das i-Tüpfelchen bei dem Spiel. Leider spielt sich aber das Spiel immer gleich, weil die Tage nicht zufällig generiert werden, sondern vorgefertigt sind.