The Flame in the Flood – Die Flutkatastrophe im Test

Das erste Mal bin ich durch Philipp auf das ID@Xbox-Spiel „The Flame in the Flood“ aufmerksam geworden. Ein Spiel von einer Gruppe Triple-A-Flüchtlingen, wie sich das Entwicklerteam von The-Flame-in-the-Flood-28The Molasses Flood selber bezeichnet. Die Präsentation des Spiels ist mehr als außergewöhnlich, im positiven Sinne. Sowohl die Optik des Spiels als auch der Soundtrack von Chuck Ragan, dem ehemaligen Sänger der Post-Hardcore-Band Hot Water Music, der hier einige sehr coole Countrysongs eingespielt hat. Von daher hat das Spiel auch schnell einen sicheren Platz in meiner ersten Indie Gala bekommen. Nun habe ich mir aber das Spiel etwas intensiver angeguckt und muss sagen: “Ich wurde nicht enttäuscht”.

Es gibt nur Wasser, Wasser, Wasser überall.

The-Flame-in-the-Flood-24Storytechnisch befinden wir uns irgendwo in einem fiktiven Landstrich, der an den Westen der Vereinigten Staaten bzw. an Kanada erinnert – Ein Landabschnitt, der den Nationalparks in Wyoming oder in Washington ähnelt. Hier ist eine Flut über einen Landabschnitt gekommen und hat diesen in einen reißenden Fluss verwandelt, als wenn ein riesiger Damm gebrochen wäre. Wieso es aber passiert ist, das bleibt unserer Vorstellung überlassen.

In diesem Nationalpark finden wir uns als die Protagonistin Scout wieder, die im Rahmen des Intros auf den Hund Aesop trifft, der ihr einen der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände bringt: Den Rucksack. Nun gehen wir auf die Reise und versuchen uns entweder im Endlosmode oder im Kampagnenmodus, bei dem wir auf ein paar Storyfetzen treffen und bei denen wir an ein Ende geraten können.

Die perfekte Welle

The-Flame-in-the-Flood-6Spieltechnisch ist The Flame in the Flood ein Rogue-Like-Survival-Game, welches sich grundsätzlich nicht anders spielt als Don’t Starve von Klei Entertainment (Unser Test zu Don’t Starve). Man befindet sich in einer Welt, die bei jedem neuen Start des Spiels immer ein wenig anders aussieht und per Zufall generiert wird. Unser Fortbewegungsmittel auf dem Fluss ist hier ein Floss.

Der Fluss besitzt dabei verschiedene Gefahren – so zum Beispiel mitgerissene Autos, Bäume oder ganze Blockhütten. Zusätzlich gibt es Stromschnellen, Strömungen und Felsen, die unserem Floss auch noch gefährlich werden könnten.

The-Flame-in-the-Flood-4Neben dem Fluss gibt es noch Inseln auf denen wir uns mit Verpflegung und Ausrüstung ausstatten können, da wir nicht nur von Luft und Liebe zu Aesop leben können. Wir brauchen auch Nahrung und Wasser um nicht zu verhungern oder zu verdursten. Diese Inseln werden uns auf dem Fluss mit verschiedenen Symbolen angepriesen. Diese vermitteln uns auch, was wir dort finden können und ob es für uns sinnvoll ist auf ihnen zu landen oder ob wir doch eine andere Insel ansteuern sollten.

Land in Sicht

The-Flame-in-the-Flood-22Wenn wir auf diesen Inseln landen, dann gibt es dort Hütten in denen wir übernachten können. Außerdem können wir nach eben jenen Ressourcen suchen mit denen wir überleben können. Dafür versucht die Fauna unserem Leben ein Ende zu bereiten.
So wollen uns Eber durch Rammattacken die Knochen brechen, Schlangen vergiften, Bären und Wölfe fressen. Zum Glück können wir auf die Tiere auch reagieren. Wölfe fürchten sich vor Fackeln, dagegen werden aber Schlangen von der Wärme angezogen. Alternativ können wir die Tiere auch gegeneinander aufhetzen, Wölfe zu Ebern locken und dann ganz in Ruhe die Insel weiter erforschen.

Die letzte Fahrt

The-Flame-in-the-Flood-11Damit es für uns nicht die letzte Fahrt wird, plündern wir auch ebenjene Inseln auf die wir treffen, denn wir können alles gebrauchen, was dort zu finden ist. Das liegt daran, dass uns nicht nur Durst und Hunger oder der direkte Angriff eines Tieres den Besuch bei Davy Jones sichert. Nein, auch Regen und Kälte könnten unser Tod sein und hierfür brauchen wir isolierte Kleidung, die wir zum Beispiel aus Hasenfell herstellen.

Links Gesund / Rechts mit Erkrankung
Links Gesund / Rechts mit Erkrankung

Sollten wir unsere Wunden nach einem Treffen mit einem Wolf nicht versorgen, dann sorgt dies für das nächste Problem, da solche Verletzungen sich zu einer ausgewachsenen Blutvergiftung entwickeln können. Diese können wir dann nur noch mit Penicillin bekämpfen, was wir aber zum Glück auch herstellen und finden können. Das wird besonders schön dargestellt durch einen “Verschwommenheitseffekt”.
Aber auch Werkzeuge, Fallen und Waffen können wir herstellen und finden, für die wir teilweise ein Lagerfeuer oder eine Werkbank brauchen. Wenn wir unser Floss ausbauen wollen, dann brauchen wir sogar eine Werft, auf die wir aber doch recht häufig treffen.

Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren…

The-Flame-in-the-Flood-3Wie in der Einleitung schon beschrieben, betiteln sich The Molasses Flood als „Triple-A-Titel“-Flüchtlinge . Die Entwickler sind also schon Veteranen im Videospielgeschäft und haben schon für Irrational Games (Bioshock und Bioshock Infinite), Harmonix (Rock Band und Guitar Hero) oder Bungie (Halo) gearbeitet und diese Erfahrung merkt man auch ihrem Erstlingswerk als eigenständiges Entwicklerstudio an.

Der Soundtrack kann sich genau so sehen lassen. Dieser wurde von Chuck Ragan eingespielt und gerade Folk-Rock-Fans werden hier ihre Freude daran finden. Dieser Soundtrack lohnt sich auch wenn man nicht auf den Spielstil steht.

Fazit

Eigentlich bin ich aus dem Schwärmen gar nicht rausgekommen und das möchte ich auch gar nicht. The Flame in the Floods hat mich wahrlich überzeugt und ich freue mich auf jeden Neuanfang. Hier sehe ich aber auch das größte Problem: Rogue-Like-Spiele sind nicht für alle Spieler interessant, da sie die einen motivieren „Das Spiel will ich nun unbedingt schaffen“ oder auch sehr demotivieren „Och, nö – Schon wieder gestorben“. Trotzdem kann ich jedem das Spiel ans Herz legen, da es wirklich außergewöhnlich ist.

Flame in the Floods
Grafik/Präsentation
90
Story/Atmosphäre
85
Gameplay
80
Spielspaß
80
Leserwertung3 Bewertungen
80
84