Super Lucky’s Tale im Test – Fuchs auf großem Abenteuer

Mit Super Lucky’s Tale hat Microsoft ein derzeit sehr beliebtes Genre bedient und zwar das der 3D-Plattformer. Yooka-Laylee, Crash Bandicoot N.Sane Trilogy, Voodo Vince und allen voran natürlich Super Mario Odyssey sind nur eine kleine Auswahl der populärsten Titel, die in den letzten Wochen und Monaten den Weg auf die Konsolen gefunden haben. Ob Super Lucky’s Tale in dieser Riege mithalten kann, verraten wir euch in unserem Test.

Lucky möchte ein großer Held sein.

Lucky ist ein kleiner Fuchs und bewundert seine abenteuerlustige große Schwester Lyra, die gerade von einem ihrer Abenteuer zurückkehrt. Dabei hat sie endlich das Buch der Zeitalter gefunde, wonach sie so lange gesucht hatte. Allerdings ist die Katzenbande um Anführer Jinx ebenfalls ziemlich heiß auf das Buch, so dass sie es sich kurzerhand unter den Nagel reißen. Spontan opfert sich Lucky, um die Errungenschaft seine Schwester zu verteidigen, wodurch er und die Katzenbande in das Buch eingeschlossen und in eine fremde Welt katapultiert werden.

Von da an führt uns das Abenteuer von Lucky durch vier verschiedene Welten mit einer Vielzahl von Leveln, welche sich wiederum in ihrer Art unterscheiden. Neben 3D-Level, wo man sich frei bewegen kann, gibt es auch 2.5D-Varianten, in der Lucky sich klassischerweise von links nach rechts bewegt. Gemeinsam haben beide Level-Varianten, dass man jeweils vier Kleeblätter finden kann, um die nötige Anzahl zu erlangen, die es braucht, um den Endgegner in der jeweiligen Welt freizuschalten. Hier kämpft man dann jeweils gegen einen Mitstreiter von Jinx, bis man letztendlich Jinx selbst besiegen muss. Die Kleeblätter erlangt man beim Abschließen eines Levels, beim Sammeln von 300 Münzen oder eines der Kleeblätter ist oftmals in einem Rätsel versteckt, die man über sogenannte Fuchslöcher erreichen kann und das letzte Kleeblatt kann man dadurch bekommen, indem man die Buchstaben LUCKY findet, die an verschiedensten Stellen versteckt sind. Letzteres werden vermutlich viele aus verschiedenen Donkey Kong-Spielen kennen, auch da konnte man bereits die Buchstaben KONG sammeln.

Auf der Suche nach eben diesen Kleeblättern begegnen einem zahlreiche Mechaniken und Gegnertypen, die man bereits aus zahlreichen Genre-Vertretern kennt. Hier bietet Super Lucky’s Tale zwar wenig Innovation, irgendwie hat man alles in irgendeiner Form schon mal in einem Spiel gesehen, aber dennoch ist das Spiel um Fuchs Lucky alles andere als öde. Entwickler Playful haben sich dabei auf die Stärken des Genres besonnen und sich besonders an die erfolgreichste Zeit der 2000er orientiert, was zu einem stimmigen Ergebnis geführt hat.

So findet man zum Beispiel ein Äquivalent zu den roten Münzen in Super Mario, die mit der ersten eingesammelten roten Münze weitere freisetzt und diese in einem bestimmten Zeitrahmen eingesammelt werden müssen. Bei Super Lucky’s Tale erscheint diese in Form eines Weckers, der verschiedenfarbige Münzen in einem Parkour zum Vorschein kommen lässt, um diese anschließend schnellstmöglich einzusammeln. Je nach Level versteckt sich als Belohnung mal ein großer Diamant, der für 50 Münzen steht, ein versteckter Buchstabe oder sogar ein Kleeblatt, wenn man die farbigen Münzen erfolgreich einsammelt. Für Abwechslung sorgen die Rätsel und Geschicklichkeitsspiele, die in den Leveln und Welten verteilt sind. Auch hier gibt es von Münzen über Buchstaben bis hin zu Kleeblättern unterschiedliche Belohnungen. Gegner beseitigt man natürlich am besten, indem man ihnen auf den Kopf springt. Vorher können diese noch mit einem Schlag mit Lucky’s Schwanz betäubt werden, damit man nicht überraschend von ihnen angegriffen wird. Ist eine Passage mal besonders schwierig und lässt es der Boden zu, kann Lucky sogar wie ein Weltmeister durch den Boden buddeln und mit einer Leichtigkeit Gegner hinter sich lassen. Zwar sind sie nicht besiegt, aber immerhin unbeschadet überwunden worden.

Schöne Optik mit technischen Schwierigkeiten

Besonders optisch gefällt mir Super Lucky’s Tale sehr gut. Zwar ist die Grafik nicht auf Hochglanz poliert, was aber dem Gesamteindruck allerdings zugutekommt. Würde auch zu dem Grafikstil und der Art des Spiels nicht passen. Insgesamt hat man sich auch im Stil des Spiels an die 2000er orientiert, wo Helden wie Donkey Kong, Banjo-Kazooie oder Crash Bandicoot ihr Unwesen trieben. Veteranen aus der Zeit werden sich regelrecht in die Zeit zurückversetzt fühlen.

Leider ist aber nicht alles Gold was glänzt und zwar hat das Spiel immer wieder mit technischen Problemen zu kämpfen. Zwar habe ich eher selten Einbrüche der Bildrate wahrnehmen können, dafür sind mir aber öfters Probleme mit der Kollisionskontrolle von Objekten oder Lucky selbst aufgefallen. So ragten teilweise Münzen aus Gegenständen wie Felsen oder Bäumen hinaus oder Lucky ist gleich im Boden stecken geblieben und es gab kein vor und zurück mehr. Zwar trat vor allem der letzte Fehler nicht oft vor, aber dennoch ist ein Fehler dieser Art schon einer zu viel. Die Lösung ist hier nur das Level zu verlassen und von neuem zu beginnen. Ärgerlich je nachdem wie schwer das Level ist und wie weit man bereits fortgeschritten war.

Glücklicherweise, oder leider, je nachdem wie man es sieht, sind die Level nicht besonders schwer. Hier merkt man, dass die Zielgruppe eher Kinder sind. Yooka-Laylee beispielsweise machte insgesamt einen erwachseneren Eindruck. Bei Super Lucky’s Tale sollen allerdings nicht primär die altgewordenen Zocker von damals vor den Bildschirm gelockt werden, sondern Spieler aller Altersklassen. Ein Resultat dessen ist eben dieser nicht ganz so hoher Schwierigkeitsgrad. Aber versteht mich nicht falsch, Super Lucky’s Tale ist nicht zu leicht. Es gab mehrere Level, die ich nicht beim ersten Durchlauf geschafft habe. Verliert man ein Leben, beginnt man zwar erstmal beim letzten Checkpoint, ist der Zähler allerdings bei Null angekommen, beginnt man das Level von neuem und jeglicher Fortschritt des derzeitigen Levels ist verloren. Ein wirkliches Game Over gibt es also nicht, es bezieht sich immer nur auf ein Level und sind einem eben alle Leben ausgegangen, darf man es mit fünf Leben von vorne probieren.

Fazit

Zwar wird mit Super Lucky’s Tale das 3D-Plattformer-Rad nicht neu erfunden und wirkliche Innovationen sucht man vergebens, aber das was Entwickler Playful auf die Konsole bringt, macht dennoch eine Menge Spaß. Die Level sind herausfordernd, so dass geübte Spieler als auch das jüngere Publikum ihren Spaß mit dem Titel haben. Leveldesign und auch die grafische Darbietung wirken wie aus einem Guss und werden nur gelegentlich durch technische Probleme getrübt, die allerdings sehr ärgerlich ausfallen können.

Super Lucky's Tale
Grafik/Präsentation
75
Story/Atmosphäre
78
Gameplay
70
Spielspaß
75
Leserwertung0 Bewertungen
0
75