Rocket League: Autoball im Test

PlayStation 4 Spieler dürfen bereits seit Juli 2015 in der virtuellen Arena mit kleinen ferngesteuerten Autos Bällen hinterherjagen, jetzt können auch Fans der Xbox One loslegen und selbiges tun. Was Rocket League so kann erfahrt ihr in unserem Test.

Stefan Raabs Autoball als Videospiel

Rocket League_20160211211447Erinnert euch das Konzept nicht auch an die Autoball-Veranstaltung von Stefan Raab, bei der er und andere Prominente einen überdimensionierten Ball mit ihren Autos in ein ebenso großes Tor bugsieren mussten. Im Prinzip kann man sich genau so Rocket League von Psyonix vorstellen. Anstatt von echten Autos steuert man bei Rocket League allerdings kleine Ferngesteuerte durch eine virtuelle Arena und versucht einen etwas spacig aussehenden Ball ins Tor zu bugsieren.

Klingt einfach, ist es aber gar nicht. Zwar hat man einen Boost zur Verfügung mit dem man kurzzeitig seinen Gegner enteilen kann, springen kann man zusätzlich auch, das war es dann aber auch schon fast an Hilfsmitteln. Um den Ball alleine oder mit seinen bis zu drei Mitspielern im gegnerischen Tor unterzubringen. gehört ein gutes Maß an Skill und Übung. Denn Anfangs ist es gar nicht so einfach den Ball zu kontrollieren und Tore sind vielmehr ein Zufallsprodukt als wirklich gewollt. Auch das Einsetzen des Boosts oder Sprungs will gelernt und richtig getimed sein. Wenn auch die Probleme zu Beginn Rocket League_20160211211205relativ groß sind, so ist die Lernkurve doch relativ steil. Irgendwann weiß man den Boliden besser einzusetzen und man hetzt nicht mehr planlos dem Ball hinterher, sondern agiert etwas abwartender, um den richtigen Moment abzupassen. Auch eine eher ruppige Gangart gegenüber seinen Gegnern und gelegentliches Rammen kann dem Teamerfolg überaus zuträglich sein.

Besonders wenn man im Team online oder lokal mit ein paar Freunden spielt, entfaltet Rocket League seine volle Stärke. So sind in einem eingespielten Team auch einstudierte Spielzüge bis hin zu Flanken und daraus resultierenden „Kopfball“-Tore möglich. Auch wenn Rocket League auf den ersten Blick wie eine kleine Spielerei ausgesehen haben mag, entpuppt sich das Spiel schnell als knallharter Wettkampf. Nicht umsonst bietet die weltweit größte eSports Organisation ESL diverse Veranstaltungen zu Rocket League an.

Neue Spielmodi bieten auch Einzelspieler-Spaß und Raum für Individualisierungen

Rocket League_20160211211826Seit dem Release letzten Sommer für die PlayStation 4 hat sich viel getan in Sachen Rocket League, auf die sich die Xbox One-Spieler von Anfang an freuen dürfen. So gibt es jetzt beispielsweise einen Season-Modus, mit dem man auch als Einzelspieler in den Genuß von Rocket League kommt. Darin spielt man, in einem mit Bots aufgefüllten Team gegen Teams, die auf so schmissige Namen wie Mavericks, Mammoths oder Express hören, einen Liga-Modus und den Meister aus. Zwar ersetzt dies nicht den um einiges spaßigeren Multiplayer-Modus, aber eine willkommene Abwechslung ist es allemal.

Damit nicht alle Autos gleich aussehen, gibt es natürlich Möglichkeiten seinem Auto eine persönliche Note zu verpassen. Denn im Einzelspieler-Modus lassen sich genauso wie beim Mehrspieler zusätzliche Rocket League_20160211210641Items und Autos freischalten, mit dem man sein ausgewähltes Vehikel weiter individualisieren oder gleich ganz tauschen kann. Als kleines Special bekommen Xbox One-Fans sogar gleich zwei bekannte Fahrzeuge aus großen Microsoft-Spieleserien spendiert. So kann man den Warthog aus Halo oder den Armadillo aus Gears of War freischalten. Unter den sonstigen Items zur Verschönerung befinden sich zudem unter anderem verschiedene Aufkleber, Dekorationen fürs Dach oder abgefahrene Felgen. Laut Entwickler Psyonix lassen die verschiedenen Items und Autos sogar bis zu 10 Milliarden verschiedene Kombinationen zu.

Insgesamt stimmige Präsentation

Rocket League_20160211211638Oft ist es bei solchen kleineren, sogenannten Indie-Spielen so, dass diese beim Gameplay und Steuerung punkten können, es aber bei der optischen als auch audiovisuellen Präsentation ein wenig krankt. Klar, besonders eine optisch ansprechende Präsentation nimmt viel Zeit in Anspruch, die haben kleine Entwicklerstudios meistens nicht. Ohne besonders großes Budget im Hintergrund muss ein Spiel so schnell wie möglich auf das potenzielle Publikum losgelassen werden, um das wenige und bereits investierte Geld wieder reinzuholen. Der Grad zwischen zu früh veröffentlicht mit Fehlern und zu lange gezögert und kein Geld mehr, kann sehr schmal sein.

Hierbei kam den Entwicklern Psyonix allerdings das Spielkonzept von Rocket League sehr entgegen. Die Arenen in denen die Matches stattfinden sind nicht wirklich groß, so dass nur ein eher kleiner Bereich wirklich gestaltet werden mussten. Zwar kann da auch immer noch etwas schiefgehen, aber in meinen Augen wurde das gut umgesetzt und man hat ein gutes Händchen bewiesen. Die Arenen sind alle sehr unterschiedlich, gehen von spacig bis hin zu einem idyllischen und mediterranen Flair.

Auch der Soundtrack von Rocket League passt sich dem schnellen Spieltempo an. Die Menüs als auch die Spiele selbst sind mit relativ schneller elektronischer Musik unterlegt. Auch Effekte und sonstige soundtechnische Resonanz auf das spielerische Geschehen wirkt auf mich absolut stimmig und zu keinem Zeitpunkt störend.

Fazit

Der Erfolg welche Rocket League bereits auf der PlayStation 4 feiern durfte sind absolut berechtigt. Zwar ist das Spielprinzip absolut simpel und ich wette mindestens jeder zweite hat dabei schon an die Autoball-WM von Stefan Raab denken müssen. Denn vom Prinzip ist es genau das, was als Videospiel wunderbar funktioniert. Das Spiel ist überraschend vielseitig und macht wie so viele andere besonders viel Spaß im Wettkampf gegen andere. Zwar gibt es auch interessante Einzelspieler-Ansätze, aber seine Stärken entfaltet das Spiel so richtig erst im Mehrspieler-Modus.

Rocket League
Grafik/Präsentation
75
Gameplay
80
Spielspaß
95
Leserwertung0 Bewertungen
0
83