Resident Evil Revelations 2 im Test

Über die letzten 4 Wochen konnte man nun nach und nach die Story von Resident Evil Revelations 2 verfolgen, was uns dabei gefallen hat und was hätte besser sein können, lest ihr hier.

Ab auf die Insel

Wir fangen an auf einer Gala von Terra Save an, wo Claire Redfield, die Schwester von Chris Redfield, und Moira Burton, eine Tochter von Barry Burton, sich befinden. Aus irgendeinem uns unbekannten Grund wird die Gala Opfer eines bewaffneten Überfalls und alle Gäste werden auf eine Insel verschleppt, um dort als Testkaninchen zu fungieren. Schnell erfahren wir, dass wir mit einem Virus infiziert werden, der auf Angst reagiert und mutiert. Deswegen werden wir während unseres Fluchtversuchs von der Insel, immer wieder Fallen und fiesen Gestalten gegenüber gestellt. Während Claire und Moira einen Weg von der Insel suchen, sucht Barry Burton einen Weg auf die Insel, um seine Tochter zu retten. Dabei trifft er direkt zu Beginn auf das kleine Mädchen Natalia die in ihrem weißen Kleidchen, Barry auf der Insel „begrüßt“. Vater- und Beschützerinstinkt veranlassen Barry die Kleine mitzunehmen. Schnell wird klar, dass auch sie eine Probandin im Experiment ist und über die besondere Fähigkeit verfügt, Infizierte durch Hindernisse aufspüren zu können. Auf dem Weg in die Insel, stellt sich schnell heraus, dass es eine Zeitdifferenz zwischen den beiden Story Strängen gibt, wie groß dieser ist, bleibt aber erstmal völlig unklar. Die Story wird im kompletten Spielverlauf sehr dicht gehalten und man hat es geschafft, zwischen den Episoden immer interessante Cliffhanger einzubauen, dass man am liebsten sofort weiter spielen möchte.

Zusammen sind wir stark

Ob wir nun mit Claire und Moira oder mit Barry und Natalia spielen, Teamwork wird im gesamten Spiel groß geschrieben und ist vor allem in den schwierigen Passagen des Spiels überlebenswichtig. Ob Moira nun die heranstürmenden Gegner mit der Taschenlampe betäubt, damit Claire diese mit einem gekonnten Roundhouse Kick nieder treten kann, und ihnen den Gar aus machen kann, oder ob Natalia die Gegner ausspäht damit Barry sich heimlich von hinten an den Gegner heranschleichen kann und ihm das Messer zwischen die Schulterblätter jagt. Es wird schnell klar, wie prädestiniert dieser Titel für ein Koop-Spiel ist. Und hier kommt auch schon die Krux. Im Jahre 2015 erwartet man immer häufiger, dass die Spiele online mit Freunden gespielt werden können. Nicht aber aus Capcom‘s Sicht, denn diese bauen lediglich einen lokalen Splitscreen Modus ein, was natürlich auch super ist, da es davon sowieso viel zu wenig Titel gibt, aber nichts desto trotz wünscht man sich hier einen Online Modus für die Kampagne. Wenn wir alleine spielen hat das zur Folge, dass wir immer wieder zwischen den beiden Charakteren hin und her wechseln bis uns schwindelig wird. Dies ist durchaus ein herausfordernder Aspekt, trotzdem ist man ab und an in der Hoffnung, dass die KI einem hilft und als Moira die Taschenlampe in die richtige Richtung hält.

Für schlechte Zeiten

Auf der Flucht finden wir immer wieder Gegenstände die wir sammeln können. Ob es nun Materialien sind um Gegenstände wie Molotov Cocktails, Rauchgranaten oder Verbandszeug herzustellen, alles wird versucht mitzunehmen. Vor allem können die Begleiter Moira und Natalia versteckte Gegenstände aufdecken, die sich nur durch ein gelegentliches Glitzern bemerkbar machen. Am Anfang gestaltet sich das noch als recht Schwierig, da unser Begleiter ein kleineres Inventar hat, sobald man aber die Erweiterungstaschen findet, ist das Ganze angenehmer. Zusätzlich finden wir neue Waffen oder Waffenteile, mit denen wir an einer Werkbank unsere Schießprügel aufmotzen können. Ob nun unser Magazin größer sein soll, der Schade höher wird oder ob wir sogar direkt zwei Schüsse gleichzeitig abfeuern wollen, liegt ganz beim Spieler und seinen gefundenen Waffenteilen. Wichtig ist, dass man darauf achtet das unser Begleiter nicht mit der Munition vom Bewaffneten herum rennt, weil sonst können wir diese nicht nutzen. Immer wieder müssen wir also mal Sachen wegwerfen oder übergeben, was recht einfach über das Inventar funktioniert.

Gruselfaktor

So richtig will sich dieser nicht einstellen. Die Atmosphäre ist zwar wirklich düster, der Soundtrack passt auch aber trotz allem ist Resident Evil eher ein Action Titel, denn die richtigen Schockmomente muss man schon eher mit der Lupe suchen. Die verschiedenen Gegnertypen sind hingegen durch die Bank weg gut gestaltet. Ob wir es nun mit den normalen Infizierten zu tun bekommen oder einem Gegner der dem Oroboros ähnelt. Jeder Gegner hat seinen eigenen Schwachpunkt. Hier kommt vor allem Natalia ins Spiel, denn durch ihre Fähigkeit kann sie jegliche Schwachpunkte der Gegner entdecken. Ob dieser nun versteckt ist oder nicht, Natalia kann den Schwachpunkt, für den Partner markieren. Die Gegner werden im Laufe des Spiels immer vielseitiger, so treten unsere Gruppen später sogar gegen Unsichtbare Gegner an, die Natalia als Dunst war nehmen kann, aber für Barry völlig im verborgenen bleiben und nur mit Schüssen in die Richtung, in die Natalia zeigt, erledigt werden können.

Fleißsternchen

Nach jeder abgeschlossenen Episoden Hälfte bekommen wir eine Wertung für unser Spielverhalten, ist unsere Zielgenauigkeit hoch, sind wir nicht gestorben und haben wir viele Punkte gesammelt, bekommen wir eine gute Note und viele Erfahrungspunkte dazu. Die erhaltenen Erfahrungspunkte, die wir durch das Töten von Gegnern, das Sammeln von Gegnern oder durch eine gute Wertung erzielen, können wir dann in dem Fertigkeiten Menü ausgeben. Diese Fertigkeiten Baum ist übergreifend, heißt spiele ich eine Episode noch einmal oder spiele ich mit der anderen Gruppe, bleiben die gekauften Fähigkeiten erhalten und erleichtern uns das Leben. So kann man auch schon mal Erfahrungspunkte „farmen“ um in schwereren Situationen gewappnet zu sein. Selbiges gilt übrigens auch für das Inventar.

Raid Modus

Beim sogenannten Raid Modus ist der Name tatsächlich Programm. Wir laufen mit unseren Charakteren durch die verschiedenen Schlauchförmigen oder runden Level, wo uns allerhand Gegner angreift, und sammeln was das Zeug hält. Ziel ist es vor allem immer, die 5 Medaillen die man pro Level bekommen kann, erreicht. Dazu gehört zum Beispiel, sich nicht zu heilen oder nicht zu sterben. Während unserer Missionen finden wir immer wieder Schallplatten, die nachdem man diese Identifiziert hat, zu Waffen oder Waffenteilen werden. Die gefundenen Waffen kann man dann entweder Verkaufen oder entsprechend aufmotzen und Ausrüsten. Mit dem Gold, was wir sammeln, können wir entweder neue Ausrüstung kaufen, oder unsere freigeschalteten Fähigkeiten weiter verstärken. Schade ist hier auch wieder das es nur einen Offline Koop Modus gibt. Allerdings soll Ende des Monats ein Online Koop Patch nachgereicht, welches das Spiel im Multiplayer ergänzt. Die Story muss weiterhin per Sofa Koop gespielt werden.

Fazit

Ich war ja skeptisch als ich hörte das ein Spiel wie Resident Evil Revelations 2 in Episodenform auf den Markt kommt. Aber man muss zugeben, durch die Cliffhanger die einen am Ende jeder Episode neugierig gemacht haben, wollte man einfach immer weiterspielen. Die Motivation wurde über das gesamte Spiel hochgehalten. Grafisch kann das Spiel vielleicht nicht mit aktuellen AAA-Titeln mithalten, trotzdem hat es seinen ganz eigenen Charme und bringt das Resident Evil Genre noch einmal auf die Spur. Dadurch, dass die Episoden zusammen eine ungefährere Spielzeit von rund 8 Stunden haben, zusammen mit den beiden Spinoff Episoden die in dem Seasonpass für 20€ enthalten sind, kommen wir auf 10 Stunden für die Story. Da sind allerdings noch nicht die unzähligen Stunden, die man im Raid Modus verbringen kann, hinzugezählt. Wenn nun am 31. März noch das Online Koop Update für den Raid Modus kommt, fehlt nur noch der Online Koop für die Kampagne. Wer lieber auf die gepresste Scheibe zurückgreifen will, muss mit 35 Euro etwas tiefer in die Tasche greifen. Hier bekommt man dafür auch ein wenig mehr für sein Geld. In der Retail-Fassung ist ein zusätzlicher Raid-Charakter und zusätzliche Karten entahlten. Interessant ist auch, dass die Story zwei völlig unterschiedliche Enden bereithält. Sollte also jemand frustriert sein, dann vielleicht nur weil man das falsche Ende bekommen hat. Lasst euch also nicht unterkriegen und versucht es noch einmal. Ich werde das Spiel definitiv noch häufiger spielen, sei es mit meinen Freunden zuhause oder online im Raid Modus.

Episoden im Einzeltest

Episode 1 im Test
Episode 2 im Test
Episode 3 im Test

Resident Evil Revelations 2
Grafik/Präsentation
78
Story/Atmosphäre
86
Gameplay
82
Spielspaß
83
Leserwertung0 Bewertungen
0
82