Party Hard im Test – Wenn die Nachbarn meine Geduld strapazieren.

PartyHardGame5Wer kennt das nicht: Man hatte eine harte Woche, aber nun ist endlich Wochenende und was ist? Die Studenten von Nebenan feiern eine fette Party! Das Schlimme dabei ist: Ich bin nicht eingeladen. Bis Mitternacht höre ich mir die laute Musik an und weise meine Nachbarn daraufhin, dass ich eine harte Woche hatte und ob die nicht etwas leiser sein könnten. Natürlich wird mir das auch zugesichert und ich bin so blauäugig das zu glauben. Um 1 Uhr ist es immer noch so laut – wenn nicht sogar noch lauter. Ich gehe vor Müdigkeit wankend rüber und bitte nochmals um Ruhe. Um 2 Uhr reicht es mir und ich rufe die Polizei – Aber auch das hilft nichts. So, wir haben 3 Uhr und was kann ich nun machen? Ganz klar: Ich nehme das Gesetz in die eigene Hand und murkse sowohl Gastgeber als auch alle Gäste ab, sodass ich die Nacht doch noch schlafen darf.

Ok – Im realen Leben würde man mir diese Form von Gerechtigkeit verwehren. Bei Party Hard dagegen können wir genau das machen, was wir uns in diesen Situationen immer wünschen.

Utz Utz Utz Utz

PartyHardGame2So simpel der Plot ist, so einfach ist auch der Einstieg in das Spiel. In 12 verschiedenen Leveln dürfen wir auf unterschiedlichen Partys die Gäste abmurksen um so die Party zu sprengen und die gewünschte Ruhe zu bekommen. Hier steht uns zum einen ein Messer zur Verfügung, mit dem wir die Gäste auf die einfachste aller Arten erledigen dürfen. Aber ein erstochener Gast wirft natürlich Fragen auf und so können wir dies nicht in der Öffentlichkeit machen. Daher versuchen wir die Opfer einzeln zu erwischen. Natürlich wirft nicht nur das Töten Fragen auf, sondern auch die Leiche selber und sollte man uns mit einer Leiche inflagranti erwischen, zählt der Gast PartyHardGame1Eins und Eins zusammen, ruft die Polizei und diese versucht uns dann zu verhaften. Alternativen stehen uns aber genügend zur Verfügung. Neben dem Griff zum Messer dürfen wir auf unterschiedliche Arten die Gäste erledigen: Zum Beispiel indem wir einen Gast in den Grill werfen, das Auto anwerfen und durch die Menge brausen lassen oder aber einfach die Bowle vergiften. Auch stehen uns verschiedene Items zur Verfügung wie Betäubungs- und Rauchbomben, alternative Kleidung, mit der wir sofort inkognito werden dürfen, oder auch bessere Waffen wie ein Samuraischwert.

Ebenfalls können wir doch irgendwie auf die Unterstützung der Polizei hoffen, indem man die Fährte auf einen anderen Gast legt und dieser an unserer statt verhaftet wird. Wichtig ist dabei aber immer, dass wir weder draufgehen dürfen zum Beispiel weil wir Feuer legen und uns selber noch im Raum befinden, oder uns die Polizei verhaftet. Auch sollten wir Türstehern, Feuerwehrleuten oder den Sanitätern nicht in den Weg kommen, diese prügeln uns dann nur allzu gerne zu Boden.

Döp döp döp dö dö döp döp döp

PartyHardGame7Optisch orientiert sich das Spiel am aufkommenden Pixeloptik-Hype, der auch sehr liebevoll realisiert wurde. Die Levels beinhalten sehr viele Details und, wie schon erwähnt, sehr viele Gimmicks mit denen wir die Gäste erledigen dürfen. Ähnlich Retro ist die Soundkulisse aufgebaut – Hier bekommen wir sehr stylische Synthesizer Klänge auf die Ohren gedrückt, die an die guten 80er Jahre erinnern.

Die Steuerung ist dabei auch sehr unkompliziert gehalten und so ist ein Button mit „töten“ belegt, ein anderer steht für das Nutzen der Objekte. Wiederum ein anderer erlaubt uns das Aufheben von schlafenden oder toten Gästen.

Bämm Bämm badabäng bäng

PartyHardGame4Insgesamt können wir uns durch 12 Level morden, die alle sehr unterschiedlich aufgebaut sind und teilweise auch prozedural generiert sind,  die wir nacheinander durch das Töten aller jeweiligen Partygäste freischalten. Zusätzlich zu den Levels dürfen wir insgesamt vier weitere Spielcharaktere freischalten wie zum Beispiel den Ninja oder den Polizisten, die auch alle ihre eigenen Fähigkeiten mitbringen – Hier darf zum Beispiel der Cop die Opfer ohne Aufsehen durch die Level tragen – unterm Strich ergeben sich so ca. 10 Stunden Spielzeit.

Fazit

Party Hard ist ein echter Geheimtipp – Ich bin auch nur durch Zufall darauf gestoßen und hatte erst die Sorge, dass es mich im Großen und Ganzen doch nicht überzeugen könnte. Doch das hat es. Sowohl der Soundtrack als auch das generelle Design sind sehr auf Retro ausgelegt und dies hat man mit einem großen Drang zur Perfektion gemacht. Auch das Gameplay kann sehr überzeugen. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Taktiken doch sehr vorhersehbar sind und diese Einfachheit zwar einen sehr leichten Einstieg ermöglicht, auf der anderen Seite aber eher weniger Langzeitmotivationen weckt, auch wenn ich weitere Spielfiguren freischalten, kann. Generell nimmt sich das ganze Spiel aber nicht wirklich ernst – das merkt man auch direkt zu Beginn im Introvideo. Leider kommt trotzdem nicht der Witz komplett durch und bleibt eher Mittelmaß.

Party Hard
Grafik/Präsentation
80
Story/Atmosphäre
65
Gameplay
77
Spielspaß
78
Leserwertung0 Bewertungen
0
75