Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4 im Test

Naruto14Letzte Woche kam unser Chefredakteur mit der Frage: „Wer möchte Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4 testen?“ in die Redaktionsrunde und Ihr könnt Euch die Reaktion wie im Wilden Westen vorstellen. Nein, nicht in der Art, dass wir wie wild um uns geschossen haben, um das Spiel zu bekommen, sondern in der Form, dass kaum einer was mit Naruto anfangen konnte und daher die Heuballen quer durch die Büros rollten. Trotzdem habe ich die Challenge angenommen und mir das Spiel angeguckt mit dem Gedanken: „Ein Kampfspiel – so kompliziert wird das ja nicht sein“.

Ok, ganz so Schlimm war es nicht, aber leider war unser Narutofan Philipp mit 4 Reviews schon gut belastet und wir möchten Spielen, wenn möglich, zeitnah eine Review geben.

Was ist eigentlich Naruto?

Leider sollte ich mich aber bzgl. der Komplexität der Story irren, was ich spätestens im Rahmen meiner Hintergrundrecherche gemerkt habe. Hier habe ich in meinen verschiedenen Netzwerken im Vorfeld gefragt: „Wenn es Kernfolgen bei Naruto gibt, welche wären das?!“ und hier bekam ich sehr viele Antworten wie zum Beispiel:

  • Guck dir die Staffeln 3-5 an.
  • Von Anfang an – Du wirst die Serie lieben.
  • Einfach alle.
  • Oder auch dieser Guide, der die Kernepisoden angibt, und alle Füll-Episoden rausnimmt

Zusätzlich dazu wurde mir ein Narutowiki empfohlen. Hier konnte ich mir grundlegendes Wissen anlesen und merkte schnell, dass Naruto und Naruto Shippuden nicht nur eine kleine Anime- und Mangareihe ist, sondern eine epische Serie mit über 600 Episoden, die seit den 90ern existiert. Storytechnisch fand ich die Idee und vor allem die Welt von Naruto ansprechend. Gerade da ich Steampunk sehr interessant finde und hier bei Naruto auch viel enthalten ist.

Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4 – Nur ein Kampfspiel?!

NarutoWie schon gesagt: „Ich habe mich geirrt“ – Nein – Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4 ist nicht nur ein Kampfspiel. Kern des Spiels ist der Storymodus, in dem ich in 25 Episoden, die zwischen wenigen Minuten bis hin zu einer halben Stunde gehen, gegen den Oberbösewicht Madara Uchiha antrete und ihn daran hindern muss, alle Ninjas zu töten. Die Kämpfe sind dabei durchweg immer größer werdende und opulentere Bossfights, die natürlich das normale Gameplay enthalten, aber auch gespickt sind von Quicktime-Events, durch die ich verschiedene, geheime, Zwischensequenzen freischalten kann.

Die Zwischensequenzen sind dabei entweder in der Spielgrafik realisiert – hier haben sich CyberConnect2 und Bandai-Namco wirklich sehr viel Mühe gegeben und die Zwischensequenzen sehen um einiges besser aus, als so mancher CGI-Anime bzw. -Comic-Film, den ich in den letzten Jahren sehen durfte – oder aber man hat für die Zwischensequenzen Szenen aus dem zehnten Naruto-Film genommen, diese als Standbilder integriert und hier wird uns dann in Englisch oder Naruto2Japanisch die Story weitererzählt. Japanisch und Englisch ist dabei nun bei Anime-Fans nicht verwunderlich und man hat hier für alle anderen einen sehr guten Untertitel integriert, der nicht nur vom Text gut ist, sondern der hier wirklich auch technisch sehr gut implementiert wurde.

Und hier merkt man als Nicht-Naruto-Fan seinen großen Fehler: man wird innerhalb des Spiels nicht wirklich abgeholt und in die Story eingeleitet – viel mehr wird man ins kalte Wasser geworfen, wobei man das Wasser im Vorfeld gegen Eiswürfel ausgetauscht hat. Dies mag für Fans der Reihe natürlich kein Hindernis sein – eine Einleitung mit: „Was ist passiert?!“ wäre jedoch für Neueinsteiger, die nicht unbedingt die Last-Gen besitzen oder sich holen wollen, doch angemessen gewesen und so bleibt zumindest mir ein wenig der Einstieg und vor allem der Geist, der in der Serie: „Naruto“ steckt, verwehrt.

Freier Kampf und Online-Kampf

Naruto12Vom Spielprinzip her ist Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4 ein Fighting-Game. Spieler von Turnier-Beat’em ups würden hier die Komplexität kritisieren, da das Spiel mit einem primären Angriffsknopf auskommt. Durch verschiedene Kombos wird dies aber in den recht großen 3D-Arenen doch komplexer, als man auf den ersten Blick annimmt. Die wichtigsten Angriffe dabei sind die Spezial-Attacken, die sich je nach Kämpfer unterscheiden und im TV eine ganze Episode ausmachen würden. Selbst Michael Bay würde bei der einen oder anderen Spezial-Attacke erblassen, da viele davon mit Explosionen gespickt sind. Dies führt auch zu den Spielmodi „Freien Kampf“ und „Online-Kampf“. Hier drunter fallen lokale und globale Turniere sowie Liga-Modi, ein Trainingsmodus, der Überlebensmodus, in dem ich mit meiner Lebensleiste über mehrere Kämpfe hinweg überleben muss, oder auch der klassische VS-Modus, in dem ich entweder lokal gegen Freunde antreten kann, per PS-Network und Xbox-Live gegen andere Spieler weltweit antreten kann oder natürlich auch gegen den Computer. Sollte ich vor allem auf das Zusehen stehen, so kann ich auch den Computer gegen den Computer antreten lassen. Hier kann ich mir einen von über 100 Kämpfern auswählen, quer aus dem Naruto-Universum, angefangen von Naruto selber bis hin zu seinen besten Freund Sasuke. Neben dem Hauptkämpfer können wir uns auch zwei unterstützende Helden aussuchen, die uns verschiedene Möglichkeiten im Kampf geben.

Gibt es nicht noch mehr?!

Naruto7Doch, gibt es – und zwar den Abenteuermodus! Dieser ist ebenfalls eine Art Storymodus, der aber nach den Ereignissen des eigentlichen Storymodus spielt und der in meinen Augen auch viel cooler geworden ist. Hier erforschen wir die Welt von Naruto mit seinen Freundinnen Sakura und Hinata nach dem Ende des 4. Ninjakriegs und erfüllen dort verschiedene Aufgaben. Dabei bereisen wir verschiedene Orte auf der Weltkarte. Zum Beispiel liefern wir eine Ware aus unserer Heimat, dem Ninja-Dorf im Feuer-Reich, nach Sunagakure, dem Ninja-Dorf des Wind-Reichs.

Im Gegensatz zum Storymodus können wir dabei frei durch die Städte und Schauplätze laufen und mit verschiedenen Figuren aus dem Naruto-Universum interagieren und sprechen. Zwischendurch stoßen wir auf diverse Kämpfe, die auf vergangene Ereignisse aus der Narutowelt zurückblicken. Das Kampfsystem ändert sich dabei nicht.

Kleidchen wechsel dich

Wie in jedem guten Kampfspiel besitzen unsere Recken auch hier verschiedene KNaruto18leidungsoptionen, die wir aber erst freischalten müssen. Dies geht entweder über Ninja-Schätze oder über Ryo, eine Ingame-Währung, die wir nach Kämpfen bekommen. Dabei richtet sich die Höhe des Ryos, welches wir pro Kampf gegen den Computer bekommen, an den Rang mit dem wir die KI besiegen und so bekommen wir für einen S-Rang mehr wie für einen C- oder D-Rang. Für die Ninja-Schätze müssen wir dagegen verschiedene „Aufträge“ innerhalb der Story abschließen, die uns vor den jeweiligen Kämpfen genannt werden. So müssen wir zum Beispiel mit Sasuke im Rahmen eines Kampfes den Gegner mit einer Spezialattacke von der Wand holen, um entsprechende Platin-Anbu-Masken zu bekommen. Alternativ zu den Skins können wir mit der Währung auch unsere Ninja-Card anpassen. Dies ist in Online-Matches unsere Visitenkarte, die unser virtueller Gegner dann sieht und anhand der er uns identifizieren kann.

Fazit

Ich kenne mich leider nicht in der Welt von Naruto aus und kann daher leider der Story nicht wirklich was abgewinnen. Auch der Einstieg war für mich nicht wirklich möglich – ich hatte mehrmals in meinen Netzwerken um Tipps gebeten, wie ich in die Story am besten reinkommen könnte und man hat mir durchweg zu verstehen gegeben, dass ein Quereinstieg kaum möglich sei. Dies ist für mich der Grund, dass ich das Spiel vor allem an Fans der Reihe empfehlen würde. Für kleine Fight-Runden zwischendurch ist das Spiel auch für nicht Naruto-Fans geeignet, wobei der spielbare Anime/Manga im Rahmen des Storymodus schon sehr cool ist und mich optisch sehr anspricht.

Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4
Grafik/Präsentation
85
Story/Atmosphäre
73
Gameplay
72
Multiplayer
77
Spielspaß
73
Leserwertung1 Bewertung
100
76