Luigis Mansion im Test – Geisterjagd auf dem Nintendo 3DS

Man kann nicht sagen, dass der Gamecube Nintendos erfolgreichste Konsole war. Obwohl die Konsole für damalige Verhältnisse nur so von Power strotzte und sogar die damals ebenfalls erhältliche PlayStation 2 in die Tasche steckte, blieben die Verkäufe hinter den Erwartungen zurück. Und das obwohl es zahlreiche großartige Spiele für den Würfel gab, wie das jetzt für den Nintendo 3DS überarbeitete Luigis Mansion. Wie sich Angsthase Luigi auf dem im Sterben liegenden Handheld schlägt, erfahrt ihr in unserem Test.

Geisterjagd in 3D

Nachdem 2013 bereits der zweite Teil von Luigis Mansion für den Nintendo 3DS erschienen ist, dürfen die Fans von Nintendos Handheld-Konsole nun auch den ersten Teil von 2001 nachholen. Natürlich hat auch diesmal wieder Luigi bei einem Gewinnspiel gewonnen, bei dem er gar nicht teilgenommen hatte und weil Mario so ein guter Bruder ist, hat er vorher mal nach dem Rechten gesehen. Blöd nur, dass er seitdem nicht mehr gesehen wurde und da hat Toad einen bösen Verdacht, dass Mario irgendwo in dem Gruselhaus verschwunden ist. Jetzt liegt es an Angsthase Luigi seinen Bruder zu finden bevor Prinzessin Peach davon erfährt und vor Sorgen wahnsinnig wird.

Glücklicherweise bekommt Luigi Hilfe von Professor I. Gidd, der schon seit geraumer Zeit versucht der Geisterinvasion Herr zu werden. Jetzt sind auch noch die Geister aus den 25 Gemälden, in denen sie eingesperrt waren, geflohen. Ohne Luigi geht es nicht und so wird er kurzerhand mit dem umfunktionierten Staubsauger Schreckweg 08/16 ausgestattet, der neben Saugen auch noch Eis, Feuer und Wasser ausstoßen kann. So machen wir uns auf den Weg Zimmer für Zimmer die Mansion von Geistern zu befreien.

Als zusätzliche Hilfe haben wir stets den Game Boy Horror mit dabei, mit dem wir zum einen die Umgebung scannen und so die Herzen der ausgebüxten Geister sichtbar machen können, als auch eine Übersicht der gesammelten Items und die Karte der Mansion zur Orientierung anzeigen lassen können. Zusätzlich dient der Game Boy auch noch als Kommunikationsmittel mit Professor I. Gidd. Dank des zweiten Displays des Nintendo 3DS haben wir dieses auch immer im Blick und müssen keinen Umweg über ein Menü gehen.

Knifflige Steuerung auf dem 3DS

Im Grunde ist die Steuerung genau wie damals beim Gamecube recht simpel. Mit dem Schreckweg werden Geister eingesaugt, indem man mit dem Analog-Stick in die entgegengesetzte Richtung steuert und solange festhält, bis der am Geist angezeigte Counter bei 0 angekommen ist. Allerdings ist das nicht immer so einfach, wie es auf den ersten Blick klingt. Denn besonders die aus den Gemälden geflohenen Geister lassen sich nicht so einfach fangen. Hier gibt es meist kleinere Rätsel, die man teilweise mithilfe der weiteren Funktionen des Schreckweg lösen kann. Manchmal reicht es aber auch schon die Geister mit der mitgebrachten Taschenlampe zu blenden und damit zu schocken, so dass sie für kurze Zeit stillhalten und schneller eingesaugt werden können.

Schwierig ist es manchmal die richtige Richtung anzuvisieren, wie zum Beispiel beim ersten Bosskampf mit dem Baby-Geist, bei dem man Bälle einsaugen und verschießen muss. Dabei muss man mit dem C-Stick nach oben und unten zielen, was sich im Eifer des Gefechts als ziemlich knifflig erweist. Nicht selten schwingt man den Staubsauger gefühlt unkontrolliert umher und saugt die angesprochenen Bälle nur zufällig an. Hier wäre ein zweiter echter Analogstick hilfreich gewesen, wie es der Gamecube Controller hat. So ist die Steuerung etwas hakelig, besonders wenn es mal etwas hektischer wird.

Helfen können einem hierbei amiibo Figuren, mit denen man ein paar Hilfen freischalten kann. Zwar wird die Steuerung dadurch nicht besser, aber dafür stehen einem hilfreiche Vorteile zur Verfügung. So werden beispielsweise entwischte Buu Huus auf der Karte markiert oder es gibt zusätzliche Heilungs-Möglichkeiten bei Toad, den man immer mal wieder im Spiel antrifft und man ohne amiibo lediglich das Spiel speichern kann.

Licht und Schatten bei der Grafik

Anders als bei anderen überarbeiteten Spielen darf man hier keinen Grafiksprung erwarten. Zwar ist das Spiel schon 17 Jahre alt, allerdings verhindert die ebenfalls in die Jahre gekommene Hardware des Nintendo 3DS, dass das Spiel deutlich besser aussieht als auf dem Gamecube. Unterm Strich kann sich das Spiel aber trotzdem sehen lassen und sieht nur Stellenweise etwas matschiger aus, als beim Original. Auch Partikeleffekte wie Luigis Atem oder Staub sahen auf dem Gamecube etwas hübscher aus. Kenner des Originals wird außerdem auffallen, dass das Model von Luigi dem aus dem zweiten Teil angeglichen wurde. Etwas nervig in Kombination mit den Schrittgeräuschen ist die nun etwas tippelige Laufanimation von Luigi, an die man sich doch schnell gewöhnt.

Voraus hat die Nintendo 3DS-Version dafür das 3D-Feature, welches schließlich das Besondere und Alleinstellungsmarkmal des Handhelds ist. Dieses wird bei Luigis Mansion auf dem Nintendo 3DS zwar nicht übermäßig eingesetzt, weiß aber trotzdem zu überzeugen. Niemals störend unterstützt der Effekt auch die Immersion, besonders wenn man durch Gänge geht oder mittels Game Boy Horror die Umgebung durch die Ego-Perspektive scannt.

Aus Flubber und Luigi wird Fluigi

Nachdem die Kernmechanik des Spiels eindeutig an Ghostbusters erinnert, haben sich die Entwickler wohl gedacht, dass sie bei der Neuauflage noch ein wenig Flubber mit einbringen denn Luigis Mansion kann auf dem Nintendo 3DS auch im Coop zu zweit gespielt werden.

Während einer der Spieler Luigi spielt, bewegt sich der zweite Spieler mit einer wabbeligen Grünen Version von Marios Bruder durch das Spiel. Zwar ist die grüne Version namens Fluigi verwundbarer und hat auch weniger Lebensenergie als der echte Luigi, dafür kann er wiederbelebt werden und steht einem quasi immer als Hilfe zur Seite. Bei allem kann er aber nicht helfen, so kann er beispielsweise keine Türen mit den eingesammelten Schlüsseln öffnen.

Etwas schade ist, dass das Spiel zumindest in der Kampagne nicht die Download-Funktion des 3Ds unterstützt. So brauchen beide Spieler jeweils das Spiel auf Modul, um gemeinsam durch die Mansion auf Geisterjagd zu gehen. Für das Trainingszentrum oder die Gemäldekämpfe in der Galerie gilt das allerdings nicht, zu diesen kann man einen zweiten Spieler auch ohne zweites Modul einladen.

Fazit

Für mich ist Luigis Mansion nach wie vor eines der Besten Spiele für den Gamecube und es ist schön das Spiel mit bereichernden Zusatzfeatures wie die Coop-Möglichkeit noch einmal spielen zu können. Auch wenn ich mir das Spiel lieber für die Switch gewünscht hätte, so hat das Spiel immerhin dazu geführt, dass ich meinen 3DS mal wieder vom Staub befreit habe. Grafisch kann man aufgrund der Hardware leider keine Sprünge erwarten, dafür punktet die Umsetzung mit einem schönen 3D-Feature. Lediglich die etwas hakelige Steuerung mit dem C-Stick stößt ein wenig sauer auf. Auf jeden Fall ein schönes Spiel und diejenigen, die den ersten Teil nie auf dem Gamecube gespielt haben, können sich so die Wartezeit auf den dritten Teil verkürzen.

Luigis Mansion
Grafik/Präsentation
75
Story/Atmosphäre
80
Gameplay
68
Multiplayer
69
Spielspaß
75
Leserwertung0 Bewertungen
0
Spielprinzip macht auch nach 17 Jahren noch Spaß
Möglichkeit das Spiel auch im Coop zu spielen
3D-Feature ist Bereicherung
Etwas hakelige Steuerung
Teilweise schlechtere Texturen und Animationen wie im Original
Keine Download-Funktion in Coop-Kampagne
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