Forever Forest im Test – Streifzug durch die Wild- oder Ödnis?

Ein hübsch designtes Spiel für Zwischendurch – das war genau das, wonach ich gesucht habe und was ich mir von dem Switch-exklusiven Titel Forever Forest versprochen habe. Das Gemeinschaftsprojekt von Fictive Studios aus Katar und Mad about Pandas aus Berlin kommt mit einem hübschen Art Design und putziger Grafik daher. Seit dem 14. Januar ist der Titel exklusiv im Nintendo E-Shop zu haben. Ich habe mir das Spiel mal etwas genauer angesehen und verrate in meinem Test, ob der Titel eher einem Streifzug durch die Wild- oder Ödnis gleicht.

Die Mission: Licht ins Dunkle bringen

Als Kind des Waldes ist es unser Ziel in Forever Forest, den in Dunkelheit gehüllten Wald wieder ins Licht zu führen. Dabei machen wir uns in einem nicht endenden Waldgebiet auf die Suche nach Lichttempeln, die in Dunkelheit gehüllte Waldabschnitte wieder erhellen. Die Map erstreckt sich dabei endlos von West nach Ost sowie mit steigendem Schwierigkeitsgrad von Süd nach Nord. Die sich von Süd nach Nord erstreckenden Gebiete variieren nicht nur durch den steigenden Schwierigkeitsgrad, sondern auch durch unterschiedliche Gegner und Settings. Auf der Suche nach den Lichttempeln durchkreuzt man insgesamt acht verschiedene Gebiete, die sich alle durch individuelle Vegetation, Bewohner und Witterungsverhältnisse auszeichnen. Neben dem übergeordneten Ziel die Lichttempel zu finden und zu aktivieren, gibt es in einem Art Questbook verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Diese lassen sich in vier Kategorien unterteilen: Sammeln, Jagen, Überleben und Erkunden. Leider bleiben diese Quests recht simpel a la: „Friss Schnellsprungbeeren“ – Dinge, die man zwangsläufig eh tut. Für jede absolvierte Quest/Herausforderung erhält man Seelenfeuer, die sich an Schreinen eintauschen lassen. Im Rahmen dieser Quests erfährt man auch etwas mehr zur Hintergrundgeschichte. Die Story kommt daher in dem Spiel etwas zu kurz. Hier wäre eine bessere Einbettung in das eigentliche Spielgeschehen wünschenswert gewesen. So startet das Spiel direkt – ohne ein Wort zum Geschehen oder zum Charakter, den man steuert. Schade, hier wurde eindeutig etwas an Tiefgang verspielt.

Kampf, Skills und Boosts – simpel statt komplex

Unser kleines Waldkind, welches eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Grüffelo hat (eine Figur aus einem Kinderbuch) verfügt über eine Sprungattacke, mit der Gegner unschädlich gemacht werden können. Diese Sprungattacke lässt sich im Laufe des Spiels mittels verschiedener Masken, die man in bestimmten Schreinen im Tausch gegen Gegnertrophäen von Rehen, Schildkröten und Wildschweinen erhält, weiterentwickeln. Leider bleibt es bei dieser einen Attacke und der Großteil der Switch-Knöpfe bleibt unbelegt. Das Kampfsystem, falls man in diesem Kontext überhaupt von System sprechen mag, bleibt daher auch extrem simpel. Diese Einfachheit ist im Grunde genommen nicht negativ, in Forever Forest lässt sie jedoch schon etwas Langeweile aufkommen. Hier hätte man verschiedene Attacken integrieren sollen, um auch mit gewissen Kombos die Gegner aus dem Weg zu räumen und so dem Kampf etwas mehr Tempo und Komplexität zu geben. Neben dem Angriff lassen sich noch Panzerung und und Spezialfertigkeiten wie Schwimmen und Brüllen freischalten bzw. aufleveln. Etwas aufmöbeln kann man die Fertigkeiten unseres kleinen Waldfreundes jedoch mit dem Verzehr verschiedener Beeren und Pilze, die gewisse Boni und Aufbesserungen mitbringen.

Durchwachsener Spielspaß

Forever Forest besticht mit einem wirklich hübschen Art Design. Leider ist der Spielspaß aufgrund technischer und spielerischer Unzulänglichkeiten eher durchwachsen. Im weiteren Verlauf des Spiels ruckelte unser brauner Waldfreund ganz schön über den Bildschirm. Bisher wartet man auf einen Patch (Stand 10.02.2019) jedoch vergebens. Dabei trübt die Ruckelei den Spielspaß enorm, da das Spiel so kaum spielbar ist. Denn die dadurch entstehenden Verzögerungen führen unweigerlich zu fatalen Begegnungen mit Gegnern. Die Einfachheit des Spiels muss man ebenfalls mögen. In diesem Fall ist sie leider etwas langweilig und auch die Weitläufigkeit der Map mit einem nicht endenden Wald reißt es nicht heraus, wenn es nur wenig Abwechslung gibt.

Grafik/Präsentation
80
Story/Atnosphäre
65
Gameplay
65
Spielspaß
65
Leserwertung1 Bewertung
8
Schönes Art Design
Nette Lichteffekte
Angenehme Musik
Wenig Story & Tiefgang
schwache Performance, viel Geruckel
Wenig Abwechslung bei Kämpfen
69