Far Cry 6: Lost Between Worlds im Test

Ubisoft ist nach der Veröffentlichung von Far Cry 6 nicht untätig gewesen. Es wurden bereits drei Packs mit zusätzlichen Inhalten veröffentlicht, in denen Sie in die Rollen der Schurken Joseph Seed, Pagan Min und Vaas schlüpfen. In Lost Between Worlds lernst du Dani Rojas, den tapferen Guerillakämpfer aus der Kampagne, wieder kennen.

Bei dieser Erweiterung geht Ubisoft wieder einmal ein Risiko ein und mischt das bekannte Gameplay auf. Punkte für Originalität, aber taugt Lost Between Worlds überhaupt etwas? Wir haben das überprüft.

Dani Rojas entdeckt einen Meteoriten, der in der Nähe eines Strandes abstürzt, und macht sich sofort auf den Weg. Bald stellt sich heraus, dass es sich nicht um einen einfachen Meteoriten, sondern um ein echtes Raumschiff handelt. Bald geht alles schief und man wird in das Raumschiff gesogen. Ein sarkastischer Außerirdischer namens Fai ist Ihre einzige Begleitung bei der Erkundung des Schiffes. Fai sitzt auf der Erde fest, bis das Schiff repariert ist.

Eine Flucht ist nicht möglich, und so müssen Sie sich Ihren Weg durch 15 so genannte Rifts bahnen. In jedem Rift gibt es zwei Portale, die du besuchen kannst, und je nachdem, wie du dich entscheidest, landest du in einem anderen Teil der Karte, den du abschließen musst. Nach und nach kannst du fünf Scherben sammeln, die zusammen das Schiff wieder zum Laufen bringen. Es sollte also klar sein, dass alle festen Werte in Lost Between Worlds außer Kraft gesetzt sind.

Jede Ebene legt den Schwerpunkt auf ein anderes Spielelement. In einem Level musst du zum Beispiel ständig von einem Unterschlupf zum anderen rennen und einer Reihe von Blitzeinschlägen ausweichen. Ein weiteres Level findet in einem Labyrinth mit beweglichen Wänden statt. Ein weiteres Level findet unter Wasser statt, wo Sie Ihren Sauerstoffgehalt ständig überwachen müssen. Überall gibt es kleine Rätsel, die Ihr Vorankommen verlangsamen. Die Rätsel sind nicht sonderlich schwierig, aber es macht Spaß, sie einmal zu lösen. Auch sind nicht alle Ebenen gleich einfallsreich.

Außerdem wird man nach dem Einsammeln eines Scherbens zurück nach Fai teleportiert. Ihre Waffen werden Ihnen abgenommen und Sie müssen wieder am Ausgangspunkt beginnen. Sie müssen also alle Ebenen mehrmals durchqueren. Dafür gibt es einfach nicht genug Abwechslung. Man erhält zwar neue Waffen, die es leichter machen, die Level zu bewältigen, aber Lost Between Worlds wiederholt sich. Es ist eine Art Roguelite-Aspekt, der vor allem Speedrunnern gefallen wird. Zum Glück können Sie Ihre unbeliebtesten Levels weglassen. Und das ist auch gut so, denn seien wir ehrlich, niemand spielt gerne Unterwasser-Levels.

Einer der angenehmsten Aspekte von Far Cry 6 ist die “Sandbox”. Sie tun, was Sie wollen, wann Sie es wollen und wie Sie es wollen. Diese Expansion verläuft eher linear. Nach und nach stößt man natürlich auf Feinde, und diese sind rote oder blaue Silhouetten. Rote Silhouetten schießt man mit roten Waffen und blaue Silhouetten mit blauen Waffen ab.

Das hätte eine interessante Ergänzung sein können, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass man dieselbe Waffe auf Knopfdruck rot oder blau machen kann. Sie müssen also nicht nach bestimmten farbigen Waffen suchen. Vielmehr handelt es sich um ein Gimmick, das Ihre Reflexe in der Hitze des Gefechts auf die Probe stellt.

Die größte Stärke von Lost Between Worlds ist das Leveldesign und die Grafik. Die Level, die man betritt, fühlen sich an wie Upside Down aus Stranger Things. Es handelt sich um erkennbare Teile der Kampagnenkarte, aber mit riesigen Kristallen und schwimmenden Inseln. Manchmal fühlt sich alles auch sehr surreal an, wie in einem David-Lynch-Film. Unterstützt wird dies durch das schöne Spiel zwischen Licht und Dunkelheit.

Die Blitze, die leuchtenden Portale oder die farbigen Gegner, das Licht strahlt ungeheuer realistisch auf die Oberfläche und erzeugt sehr realistische Schatten. An dieser Stelle sei angemerkt, dass wir das Spiel auf dem PC getestet haben und Raytracing nutzen konnten, aber unser Test der PS5-Version zeigt, dass die Grafik auch auf der Konsole sehr schön ist.

Unser Fazit
Far Cry 6: Lost Between Worlds ist eine mutige Erweiterung. Das Gameplay wird auf den Kopf gestellt, indem man sich in einem Gewirr von Leveln wiederfindet, die man weitgehend in der eigenen Reihenfolge durchspielen kann. Das Konzept der farbigen Waffen und Gegner funktioniert nicht so, wie es sollte. Was eine strategische Ergänzung hätte sein können, lässt sich mit einem einfachen Tastendruck lösen. Die Levels sind schön gestaltet, was die Wiederholungen teilweise wettmacht. Lost Between Worlds ist sehr empfehlenswert für alle Far Cry 6-Fans, die etwas Abwechslung suchen.
Grafik
90
Sound
80
Gameplay
60
Steuerung
70
Leserwertung0 Bewertungen
0
Pros
Grafisch sehr anspruchsvoll
Abwechslungsreiches Gameplay
Cons
Waffen verfehlen oft das Ziel
Sich wiederholende Level
75