Andor ist in Gefahr und ruft nach seinen Helden. Nach allen Kriegern, Waldläufern, Zauberern und Zwergen. Egal ob männlich oder weiblich – Zu den Waffen – Unser Land ist in Gefahr.
Die Legenden von Andor ist ein kooperatives Brettspiel, aus dem Kosmosverlag, in dem man zu zweit, dritt oder viert verschiedene Abenteuer erleben kann. Hierfür stehen uns verschiedene Helden und Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung und in fünf Legenden, die auf einander aufbauen, müssen wir das Böse bekämpfen um Andor zu verteidigen.
Heldinnen und Helden
Um Andor zu verteidigen stehen uns in der Grundversion vier Archetypen zur Verfügung:
- Der Krieger
- Der Bogenschützen
- Der Zauberer
- Der Zwerg
Jeder dieser Charakter ist in einer männlichen UND weiblichen Version enthalten damit jede Spielerin bzw. jeder Spieler die Möglichkeit hat, den Charakter mit dem Geschlecht zu spielen das er bzw. sie möchte.
Die Fähigkeiten unterscheiden sich dabei nicht zwischen männlichem oder weiblichem Part, sondern nur Anhand der Helden. So besitzt der Bogenschütze (natürlich) automatisch einen Bogen und kann die Fähigkeiten des Bogens nutzen oder die Kriegerin bekommt an einem Brunnen, bei dem man seine Lebens(Willens-)punkte auffüllen kann, fünf Lebenspunkte statt nur drei.
Legenden und Abenteuer
Die Heldenwahl steht bei dem Spiel als allererstes auf der To-Do-Liste, anschließend geht es zum Aufbau der jeweiligen Legende. Grundsätzlich bauen die Legenden aufeinander auf und erzählen uns viele Geschichten rund um das Land Andor. Alternativ können wir uns aber dennoch eine der 5 Lieblingslegenden aussuchen und bauen anhand einer Checkliste diese Legende auf dem Brettspiel auf.
Dabei ist die erste Legende eine gewisse Besonderheit, die man nicht bei jedem Spiel findet, da dieses Spiel sich ähnlich wie ein Tutorial spielt und sich selber den Spielern beibringt. Hierfür sind auch spezielle Spielplättchen dabei, die bestimmte Aktionen sehr genau erklären und uns Schritt für Schritt das Spielprinzip nahegelegen.
Durch die Legenden führt uns dabei ein Erzähler, der von einer Spielerin oder einem Spieler zusätzlich zur Hauptrolle als Held übernommen wird. Dafür muss man die Legendenkarten jeweils vorlesen und erfährt über diese entsprechend die Geschichte der jeweiligen Legende. Die Spielzeit liegt dabei von Legende zu Legende zwischen 60 und 90 Minuten.
Spielbrett und Spielfiguren
Das Spiel ist sehr umfassend und es ist lobend zu erwähnen, dass dem Spiel viele kleine Tüten beiliegen, die einen Druckverschluss besitzen, damit die vielen Kleinteile nicht wie Wild im Karton rumfliegen.
Unter anderem 28 Kreaturen, die sich in Gors, Skrale, Trolle und Wardraks aufteilen sowie acht Helden, jeweils vier weibliche und männliche. Mehrere weitere Figuren als Unterstützer wie Schildzwerge oder Prinz Thorald, NPC wie der dunkle Magier oder die Hexe aber auch ein Drache sind enthalten. Davon unabhängig gibt es über 100 weitere Plättchen von Gold über Heilkräuter, Edel- und Runensteine, Bauern, Pergamente, Geröll- und auch Nebelplättchen, die alle unterschiedliche Fähigkeiten und Aufgaben besitzen.
Darüber hinaus besitzt Legenden von Andor einen doppelseitigen Spielplan der so 2 Spielwelten je nach Legende eröffnet. Kritik gibt es in Bezug auf die Verarbeitung – Die Spielfiguren fühlen sich durch die Pappe nicht sehr stimmig an und wirken etwas billig.
Spielablauf
Durch das Tutorial wird einem das Spielgeschehen sehr einfach beigebracht. Jeder Spieler kann an einem Tag eine bestimmte Anzahl von Stunden reisen. Sollte der Held über die Stunden hinaus noch reisen oder kämpfen, dann verliert dieser dafür Lebenspunkte.
Kämpfe verbrauchen ebenfalls Zeiteinheiten und werden dann ausgewürfelt. Die Anzahl der Würfel ist dabei von Held zu Held unterschiedlich und richtet sich zudem nach der Anzahl von Lebenspunkten. Einem gesunden Helden stehen so in der Regel mehr Würfel zur Verfügung als einem geschwächten.
Den Würfelaugen werden die Stärkepunkte dazu gerechnet, die man durch Gold verbessern kann. Dieser Wert wird dem Wert des Monsters gegenübergestellt, das je nach Art unterschiedlich stark ist und ab einem gewissen Level auch stärkere Würfel bekommt. Der unterlegene Würfler bekommt dabei die Differenz als Schaden – Bei Gleichstand geschieht nichts. Wichtig ist dabei, dass nur die Helden einen Kampf auslösen können – Die Kreaturen können also den Helden nicht überfallen oder töten.
Doch was kommt nach dem Happy End?
Nach dem Happy End und den 5 Legenden steht es uns offen, ob wir uns entweder unsere Lieblingslegende raussuchen und diese wieder und wieder spielen oder ob wir uns eigene Legenden ausdenken.
Aufgrund der festgelegten Welt fiel mir dies aber, im Gegensatz zu Zombicide, nicht so einfach, da ich nicht „nur“ einen Dungeoncrawler basteln sondern mir ein gesamtes Abenteuer überlegen musste.
Wer ähnlich wie ich zu einfallslos ist, für den bietet Kosmos mittlerweile einige Erweiterungen mit denen wir das Spiel sogar mit bis zu 6 Spielern spielen können und die uns neue Helden mitbringen und natürlich neue Abenteuer. Aber auch ohne Erweiterungen finden sich auf der Webseite des Spiels: www.legenden-von-andor.de zusätzliche Bonusabenteuer.
Fazit
Legenden von Andor erzählt Geschichten aus einem tollen Märchenreich und lässt mich die Abenteuer direkt auch mitspielen. Dabei sind die Geschichten und das Gameplay sehr familiengerecht entwickelt und ermöglichen es auch Kindern, das Spiel zu spielen. Das Tutorial ist ebenfalls sehr schön gestaltet und hat mir sehr gut den Einstieg ins Spiel eröffnet. Hier können sich Spiele wie Arkham Horror und viele andere eine Scheibe abschneiden. Für 39,99€ als UVP und Preisen teilweise unter 30€ kann man nicht wirklich Kritik äußern – Ich würde mir nur höherwertige Spielfiguren wünschen, dafür würde ich dann auch mehr zahlen. Für mich ist es wahrlich ein Preistipp.