Zu Besuch beim Computerspielemuseum Berlin

Nachdem ich euch bereits den Nintendo World Store in New York vorstellen durfte, habe ich nun etwas für euch, was nicht ganz so weit weg ist. Auch die deutsche Hauptstadt bietet eine kulturelle Anlaufstelle für passionierte Gamer, und zwar das im Berliner Stadtteil Friedrichshain gelegene Computerspielemuseum. Für 8 bzw. ermäßigte 5 Euro Eintritt kann man dem nächsten Berlin-Trip das gewisse Etwas geben.

img-computerspielemuseum-berlin-01Gelegen ist das Museum sehr zentral und ist mit der U-Bahn sehr gut zu erreichen. Die Station Weberwiese ist quasi direkt vor der Tür und nur wenige Stationen und Minuten vom Alexanderplatz entfernt. Sobald man das Gebäude betritt, empfangen einen bereits zahlreiche bekannte Figuren aus dem Universum der Videospiele und dazu noch äußerst freundliche Mitarbeiter. Jacken können im Nebenraum aufgehängt werden und ab geht’s auf die Zeitreise durch die Videospielgeschichte.

In den Ausstellungsräumen ist alles relativ schlicht gestaltet und der Fokus liegt eindeutig auf den Exponaten. Aufbereitet werden diese mit zahlreichen Begleittexten in deutscher und englischer Sprache, aber auch mit Ton- und Videodokumenten, welche passenderweise mit einem Joystick pausiert und gestartet werden können. Ratsam ist es, die Ausstellung im Uhrzeigersinn zu durchlaufen, weil man so chronologisch die Entwicklung der Videospielgeschichte erleben kann und dem Besucher veranschaulicht wird, wie die Videospiel-Industrie zu dem geworden ist, wie wir sie lieben und schätzen gelernt haben. Falls man noch etwas mehr erfahren möchte und sich nicht auf eigene Faust durch die Ausstellung img-computerspielemuseum-berlin-12schlagen möchte, bietet das Museum einmal wöchentlich eine Führung durch das Museum an, bei der man zusätzlich allerhand Infos und Geschichten erzählt bekommt.

Natürlich lädt das Computerspielemuseum in Berlin auch zum selber spielen ein. Das drängt sich bei diesem Thema quasi auf. An zahlreichen Spielestationen vom einzigen Spieleautomaten der DDR – dem Poly-Play, über klassische Spielekonsolen wie dem Nintendo 64, PlayStation 2, NES oder einem überdimensionierten Joystick mit angeschlossenem Pac-Man kann man an mehreren Stellen sein Können unter Beweis stellen. Schön auch, dass die Konsolen teilweise in extra hergerichteten Räumen platziert wurden, die den damaligen Zeitgeist einfangen und widerspiegeln. So findet man neben ein paar nachgebauten Kinderzimmern auch eine kleine nachempfunden Spielhalle mit Arcade-Automaten in den Räumlichkeiten des Computerspielemuseums wieder. Besonderes Highlight und auch ein Kuriosum ist aber die PainStation, bei der man eine Abwandlung des bekannten Pong gegen einen anderen menschlichen Gegner spielt und bei jedem Fehler mit einer schmerzhaften Bestrafung rechnen muss. Falls man die Chance hat und der beliebte Automat nicht gerade belagert wird: unbedingt ausprobieren!

img-computerspielemuseum-berlin-06Zu viel Zeit sollte man für das Museum aber nicht einplanen, denn die Größe ist relativ überschaubar, mehr als 1 bis 2 Stunden wird man nicht brauchen, um durch die Geschichte der Videospiele zu schlendern und sich alle Exponate anzusehen. Doch obwohl das Museum relativ klein ist und sich alles quasi in einem Raum abspielt, lohnt sich ein Besuch allemal. Und da alles sehr anschaulich präsentiert wird, muss man nicht einmal ein Nerd sein wie ich es bin. Meine Freundin, die absolut keinen Bezug zu Videospielen hat, fand es trotzdem interessant. Und so wurde aus einem ursprünglichen Gefallen ein für beide interessanter Museumsbesuch.

Und wie es sich für ein gutes Museum gehört, gibt es auch einen kleinen Shop, aus dem man sich ein hübsches Andenken mitnehmen kann. Darin findet man eine nette Auswahl von kleinen Dingen, wie Kühlschrankmagnete in Form von Tetris-Blöcken oder einer Super Mario-Tasse. Hier sollte jeder fündig werden.