Trailer-Analyse: Battlefield 1

Am vergangenen Freitag stellten Dice und Electronic Arts das neuste Battlefield vor: „Battlefield 1“ mit einem kolossalen In-Engine-Trailer vor. Anhand dieses Trailers können wir schon viel über den im Oktober kommenden Shooter erkennen und möchten diese Erkenntnisse mit Euch teilen.

Kriegsgebiete des 1. Weltkriegs

Der wichtigste Grund, wieso die Community den neusten Teil „Battlefield 1“ so positiv annimmt, dürfte sein, dass sich der Shooter von der Konkurrenz Activision stark unterscheidet und wieder ein reales Setting annimmt. Dieses Setting ist an den ersten Weltkrieg orientiert, auch wenn dies wortwörtlich während der Präsentation am Freitag nicht erwähnt wurde.

Während 1914 bis 1918 wurde dabei nicht nur in Europa gekämpft, sondern auch in Afrika, dem Nahen Osten und Ostasien sowie auf den Weltmeeren. Dies realisiert DICE im Spiel durch Karten in Arabien, Italien und Frankreich. Hier können wir uns auf viele verschiedene Parteien freuen (und auch viele verschiedene Waffen und Fahrzeuge), wie Deutschland, die mit Österreich-Ungarn, Bulgarien und dem Osmanischen Reich gegenüber Frankreich, Großbritannien (inkl. dem britischen Weltreich), Russland, Serbien, Belgien, Italien, Rumänien, Japan und den Vereinigten Staaten stehen.

Besondere Stationen dürften dabei Afrika und der Nahe Osten sein, die vielleicht nicht jedem als Schauplatz des 1. Weltkriegs in den Sinn kommen dürften. Afrika wurde vor allem zum Schauplatz, da die Europäer, also sowohl Deutschland als auch die anderen großen Regierungen, in verschiedenen Regionen Afrikas, wie Kamerun, Togo oder dem ehemaligen Südwestafrika Kolonien hatte. Diese Gebiete kann man am einfachsten mit “Dschungel” beschreiben.

bfanalyse9Der Nahe Osten (Im Trailer bei 00:10) wurde speziell durch das Osmanische Reich und dem Aufstand der dortigen arabischen Stämme zum Kriegsgebiet. Das Osmanische Reich erstreckte sich zu dem Zeitpunkt von der Türkei über das heutige Syrien, Irak und Kuweit bis hin zum Persischen Golf und über den Libanon, Israel, Jordanien und der Westküste von Saudi-Arabien und dem Jemen, entlang des roten Meeres bis hin zum Golf von Aden.

Im Laufe dieser Revolte wurden die aufständischen arabischen Stämme dabei von Großbritannien unterstützt, die unter anderem Offiziere und Berater entsendeten, wie den Offizier Thomas Edward Lawrence, der als „Lawrence von Arabien“ Berühmtheit erlangt hat. Neben Waffen und Munition Lieferungen haben die Briten die Beduinenkrieger auch mit Angriffen der britischen Luftwaffe und Marine unterstützt, um die Macht des Osmanischen Reichs zu relativieren. Im Rahmen dieses Settings können wir, wie im Trailer schon angedeutet, in der Wüste kämpfen, evtl. unterstützt durch britischen Schlachtschiffe auf der einen Seite und Artilleriegeschützen der Osmanen auf der anderen Seite.

Gewehre und Pistolen

bfanalyse4Auch einen ersten Blick auf die Waffen konnten wir während des Trailers werfen. Unter anderem wurde uns eine Lewis Gun gezeigt (erkennbar am sogenannten Tellermagazin) (00:29), ein leichtes Maschinengewehr (Light Machine Gun – Kurz LMG), welches vor allem bei den Vereinten Königreichen und den USA Verwendung fand. Auf deutscher Seite dürften wir dagegen auf das MG08/15 treffen, welches, genau wie die Lewis Gun, Verwendung in den Doppel- und Dreifachdeckern (Flugzeuge mit mehreren übereinander liegenden Tragflächen) fand. Des Weiteren zeigt uns der Coverentwurf des Spiels einen Soldaten mit einer Mauser C96-Pistole aus Deutschland. Beliebt waren in den Gräben auch Pumpguns wie die Winchester Model 1987, welches in einer Version mit verkürzten Lauf daherkam (00:15).

Was heute das Sturmgewehr für den Soldaten ist das war 1914 das Repetiergewehr: Im Englischen gibt es dafür die Begriffe: „Service-“ oder „Standard-Issue Rifle“. Hierzu zählen zum Beispiel die Lee-Enfield, das Springfield M1903 oder das Gewehr 98 (unter anderem bei 00:31). Das Gewehr 98 und das Lee-Enfield dürften dabei wahre Battlefield Veteranen auch noch aus dem Ur-Battlefield „Battlefield 1942“ kennen.

Ebenso konnten wir ein Tankgewehr bzw. eine Panzerbüchse sehen (00:25). Dieses Gewehr konnte auch stärkere Panzerungen durchdringen und war eine der Anti-Fahrzeugwaffen der Epoche.

bfanalyse1Weitere Besonderheit im Vergleich zu den vorherigen Battlefield-Titeln dürfte der Fokus auf Nahkampfwaffen sein. Hier sah man neben einem Scimitar (ein englischer Sammelbegriff für orientalische Säbel) (00:10) verschiedene Grabenwaffen wie eine Grabenkeule (00:06) und auch eine Schaufel (00:15), welche zum Beispiel eine M1910 sein könnte.

Der 1. Weltkrieg war aber nicht direkt für seine Gewehre und Pistolen bekannt, sondern viel mehr durch die nicht humanen Waffen, auf die wir auch im Spiel treffen könnten, wie zum Beispiel den Kleinflammenwerfer des Deutschen Reich oder der berühmt-berüchtigte Einsatz von Chemischen Waffen, vor allem von Chlor- und Senfgas. Vor diesen Gasangriffen können wir uns aber mit einer Gasmaske schützen, die wir aktiv einsetzen müssen (00:30).

Das Gas wurde vor allem durch Artillerie und in Form von Handgranaten verschossen und wir können somit mit einer 2. Granatengattung, neben der klassischen Explosions-/Splittergranate, die es auch schon im 1. Weltkrieg gab, rechnen.

Panzer und Doppeldecker

bfanalyse6Bei den Fahrzeugen gab uns Electronic Arts weiterhin sehr viel Futter, sodass wir uns wirklich auf ganz unterschiedliche Fahrzeuge freuen können. Zum einen wird es Doppel- und Tripledecker (00:33) geben wie die Fokker Dr.I (00:18), ein deutsches Jagdflugzeug, das vor allem durch Manfred von Richthofen, besser bekannt als der Rote Baron, bekannt wurde oder auch Bomber wie die Handley Page O/100 der Briten (00:13). Ebenfalls wurden Zeppeline und Luftschiffe im 1. Weltkrieg genutzt, was auch am Ende des Trailers sehr deutlich wird und eine entsprechende Bedeutung im Spiel als fliegende Festung darstellt (00:57).

Auf dem Wasser werden wir unter anderem auf Panzerschiffe und Schlachtkreuzer treffen (00:42). Auch stehen die Chancen gut, dass wir, nachdem es diese schon bei Battlefield 1942 gab, auch U-Boote wiedersehen, da diese zum Kriegseintritt der USA führten.

bfanalyse8An Land werden wir uns auf ganz unterschiedliche Art und Weise fortbewegen. Zum einen, recht klassisch, per Motorrad und Panzer wie dem Mark IV/V (diesen gab es 1916 in 2 Ausführungen: „Männlich/Male“ mit Kanonen und „Weiblich/Female“ mit Maschinengewehren) (00:25) oder dem deutschen A7V Wotan. Auch deutet der Trailer an, dass wir auf Pferden (00:10) in die Schlacht reiten können. Als Gegenstück zu den Schlachtschiffen und den Zeppelinen gibt es an Land waffenstarrende Panzerzüge (00:41), die als mobile Einstiegspunkte dienen könnten.

Abschließend möchte ich auf die Artillerie und die Luftabwehr verweisen, die wir sehen konnten. Während diese vom Wasser in Form von Kriegsschiffen durchgeführt wurde, fand dies an Land vor allem durch Haubitzen (Englisch: Howitzer) (00:47) und Mörsern (Mortars) statt – diese Kanonen konnten wir in den letzten Battlefield-Spielen nur anfordern – Im ersten BF mussten wir diese noch selber bedienen und auch auf den Gegner einschießen und es würde mich nicht wundern, wenn wir dies auch im neuesten Teil wieder dürften.

Klassen

Auch im neusten Teil werden wir uns wieder mit den klassischen Rollen der Battlefieldreihe beschäftigen dürfen und zwischen Sniper, Sanitäter, Soldat und Supporter wählen dürfen. Zusätzlich soll es noch die Klassen „Tanker“ und „Pilot“ geben, laut Daniel Berlin, dem Lead Designer von Battlefield 1, (Quelle: VentureBeat) nur diese beiden Klassen werden Panzer bzw. Flugzeuge benutzen können. Dies soll unter anderem dafür sorgen das Sniper keine erhöhte Position mit diesen Fluggeräten mehr einnehmen können.

Aus dem Trailer deutet auch an das der Supporter (00:31), der LMG-Schütze, besonders gepanzert ist, im Vergleich zu den Standardsoldaten und man kann auch, aufgrund des Trailers spekulieren ob der Flammensoldat eine eigene Klasse werden könnte (00:41).

Technik

bfanalyse3Kommen wir zum letzten Teil der Traileranalyse: Der Technik. Grundsätzlich sollte man bei Trailern vorsichtig sein – auch wenn diese den Hinweis enthalten, dass diese auf In-Game-Material beruhen. Trotzdem können wir schon Ähnlichkeiten zu Material von Battlefront, dem letzten Spiel von Dice, sehen, welches wirklich gerade im optischen Bereich sehr überzeugen konnte. Daher gehe ich davon aus, dass die Grafik auch hier sehr dem Trailer entsprechen wird. Ebenfalls wird es im Rahmen der Frostbite-Engine möglich sein Gebäude zerstören zu können (00:22) und somit können wir hier schon (zumindest teilweise) von In-Game-Material ausgehen, welches wir auch im fertigen Spiel antreffen werden.

Battlefield 1 wird ab 21. Oktober auf der Playstation 4, dem PC und der Xbox One verfügbar sein und ihr könnt es jetzt schon bei Amazon für 69,99€ in der Standard Edition und 219,99€ in der Collector’s Edition vorbestellen.

PS4: Standard EditionCollector’s Edition

Xbox One: Standard EditionCollector’s Edition