Lange gewünscht, jetzt ist sie da und viele freie Tage noch dazu. Für einige von uns stellt sich die Frage: PlayStation VR zu Weihnachten bekommen, was nun? Die Antwort ist ganz klar: Angeben, was das Zeug hält. Hier kommen Tipps für das beste (und nach Möglichkeit günstigste) erste VR-Erlebnis mit Freunden und Familie.
Erste Schritte: Für Anfänger, Schreckhafte und sonstige normale Menschen
Wir fangen mal klein an. Manchmal möchte man Menschen beeindrucken, die gar nicht wirklich videospielaffin sind. Eltern. Großeltern. Die liebe Person, die einem das 400€-Ding geschenkt hat und jetzt fragt, was daran nun so toll sein soll. Wenn am ersten Weihnachtstag die neidischen Kumpels vorbeikommen: Beziehungsanhängsel, die nur mitgekommen sind, weil man die Feiertage ja unbedingt zusammen verbringen will. Hier eignen sich sogenannte „Experiences“. Zum Beispiel Ocean Descent aus Playstation VR Worlds (gutes Einsteigerpaket mit insgesamt fünf Spielen, aber leider mit 39,99 € UVP etwas teuer). In Ocean Descent steht der Spieler in einem Tauchkäfig unter Wasser. Das ist bunt und man kann man nicht viel (falsch) machen. Das Erlebnis gibt es in drei verschiedenen Stufen für unterschiedliche Nervenkostüme: Harmloses Fischlis beobachten ist genauso drin wie Haiangriff am Atom-U-Boot-Wrack (der Hai ist nebenbei wirklich ein bisschen gruselig… ). „Experiences“ sind keine „Spiele“ im herkömmlichen Sinne: Dieses z.B. erfordert keinen Controller und beim „Spieler“ keine Vorkenntnisse im Gamingbereich. Gut geeignet, um Neulinge und Uninteressierte ein bisschen an das Medium heranzuführen. Man sollte sich vorher allerdings nach etwaigen Haiphobien erkundigen.
Wer erstmal nicht soviel ausgeben möchte, dem sei noch Allumette empfohlen, ein animierter Kurzfilm, der gar nichts kostet – und bei dem man auch gar nichts tun kann, außer zuschauen. Das Zuschauen gestaltet sich aber interaktiv, das heißt, manchmal kann man sich vorbeugen und in Dinge hinein schauen. Es gibt mehr zu sehen, als man denkt. Gibt es kostenlos im PlayStation Store, hat eine rührende Story (ca. 20 Minuten) und hübsche Grafik im Stop Motion Style. Ist zwar kein Spiel, aber vielleicht ein Ausblick auf das Entertainment der Zukunft.
Erste Wow-Erlebnisse
Hat man einen Kandidaten am Start, der sich generell für das VR-Erlebnis interessiert und auch schon mal Videospiele gespielt hat, sind richtige Spiele angesagt. Etwas, wofür man seine Hände bzw. ein Gamepad benutzen muss und im besten Falle auch etwas abschießen kann. Kinder, die schon “Kriegsspiele” spielen dürfen und Nerds jeden Alters kriegt man für gewöhnlich mit der Frage: “Möchtest du mal einen X-Wing fliegen?” Keine Angst, es dauert nur fünfzehn Minuten. Danach müssen sie aufhören, weil die Mission endet. Eigentlich sollte „X-Wing-Fliegen“ auch schon als Pitch genügen (weitere Stichwörter: Rebellenflotte, Asteroidengürtel, Sternenzerstörer!!!). Aber dieses Spiel macht alles richtig: tolle Steuerung, tolle Grafik, tolle Atmosphäre. Star Wars Battlefront Rogue One: X-Wing VR-Mission ist kostenlos, wenn man bereits Star Wars Battlefront besitzt und in diesem Fall ist es ein absolutes Muss! Alle anderen können sich für umsonst mit der Call Of Duty VR-Mission trösten, die man auch ohne das Hauptspiel aus dem PlayStation Store holen kann. Auch in Call of Duty: Infinite Warfare Jackal Assault VR Experience sitzt man im Cockpit und schießt auf andere Weltraum-Fighter im Erdorbit. An und für sich eine nette Sache, aber halt nicht Star Wars. Dafür allerdings ein bisschen kürzer.
Für hartgesottene und schwer beeindruckbare Kollegen
Eingefleischte Horrorprofis benötigen bekanntlich stärkere Stimulantien. Resident Evil hat bereits zwei VR-fähige Demos für das im Januar 2017 erscheinende Resident Evil 7 Biohazard aufgefahren, von denen bereits die erste, die nur ein paar Minuten dauert, nicht ganz ohne ist. Sie heißt Kitchen, ist kostenlos im PlayStation Store und nichts für schwache Nerven. Mehr wird nicht verraten. Aber hey, es ist Resident Evil. Jeder hat diesen einen Freund, der immer so tut, als wäre ihm nichts zu hart. Setzt ihn auf einen unbequemen Stuhl, drückt ihm den Controller in die Hand und macht die Handykamera an. Lohnt sich manchmal. Sollte das nicht funktionieren, kann man noch einen draufsetzen: PlayStation-Plus-Mitglieder kommen in den Genuss der Resident Evil 7 Teaser Demo: Beginning Hour. Ok, wir verraten doch ein bisschen: Der Aktionsradius wird jetzt größer. In Kitchen konnte man nur sitzen, jetzt kann man laufen. Und man darf seine Hände benutzen. (Dass man das in Kitchen nicht konnte ist übrigens Teil des Horrors.) Wer am Ende denkt: „Schon so schnell vorbei“, der sollte nochmal nachgucken: Die Demo hat viele verschiedene Enden und es gibt sicher noch ein paar Gegenstände und Orte zu finden, die euch beim ersten mal entgangen sind.
Für die ganze Familie
Es ist schließlich Weihnachten. Wer eine vergnügliche Stunde mit Kindern oder Freunden verbringen möchte, der bekommt im PlayStation Store ganz umsonst The Playroom VR. Dieses (Weihnachts-)Päckchen enthält fünf Minispiele, die alle dasselbe Prinzip ausnutzen: Ein Mitspieler trägt die VR-Brille, die anderen – sind die anderen. Manchmal spielt man gegeneinander, manchmal miteinander. Eine nette kleine Sammlung an ersten Partyspielen, die auch berücksichtigt, dass man nicht gleich mehrere Controller am Start hat. Im einzelnen sind folgende Spiele enthalten:
- Monster Escape: Einer ist “Godzilla”, die anderen sind winzig und müssen erstmal wegrennen, entscheiden sich aber dann zu kämpfen: Es geht gegeneinander, aber jeder hat Erfolgserlebnisse.
- Cat and Mouse: Der Spieler mit der VR-Brille spielt eine Katze, die diverse Mäuse beim Lebensmittelklau in der Küche erwischen muss. Wenn die Katze gewinnt, darf sie in der Schlusssequenz die Mäuse verhauen. Das kann etwas verstörend wirken, bei jüngeren Kindern baut es aber bestimmt Aggressionen ab.
- Wanted: Der Spieler mit der VR-Brille ist ein Western-Sheriff, der im Saloon versucht, den richtigen Banditen dranzukriegen. Wie der aussieht, wissen allerdings nur die anderen! Aber die können es ihm ja sagen – äh, zurufen, äh, schreien. Vorsicht, das kann laut werden.
- Ghost House: Ein Geisterjäger kommt ins Spukhaus und sieht keine Geister. Auch hier muss einer auf die Tipps der anderen hören. Auch hier könnte das die Nachbarn stören.
- Robots Rescue: Einziges Solo-Spiel in der Collection. VR-Jump ‘n’ Run 3D platformer, in dem man einen kleinen Roboter steuert und andere kleine Roboter rettet. Süß.
Kein Horror, keine Gewalt, dafür Teambuilding für die ganze Familie. Super Sache. Je nach Spiel benötigt man einen bis vier Controller.
Für einen selbst
Endlich sind sie alle weg und man ist mit seiner Brille allein. Bestimmt fällt es keinem schwer, ein Spiel zu finden, das zu einem selbst gut passt. Aber auch hier ein Tipp: Zu eurer PSVR habt ihr eine Demo Disc dazu bekommen. Deren Inhalt könnt ihr auch über den PlayStation Store herunterladen und bekommt da dann sogar noch mehr Demos, als auf der Disc enthalten sind. Und das solltet ihr tun. Damit lässt sich in viele verschiedene VR-Spiele reinschnuppern. Die erste Vergangenheit mit VR-Spielen hat gezeigt, dass Spiele oft an der Erwartungshaltung der Käufer vorbeigehen, und die Preise werden dafür oft als ein bisschen zu hoch empfunden. Natürlich kann man sich Empfehlungen anhören, Reviews lesen und Videos ansehen, aber gerade bei VR muss man meist selber kurz reingucken, bevor man wirklich entscheiden kann, ob es was für einen ist.
Soweit unsere Tipps. Wir wünschen euch viel Spaß mit eurer neuen VR-Brille und fröhliche Weihnachten!