Interview: FAB Games zum Einzug ins Halo World Championship Finale in Los Angeles

FAB Games hat sich als einziges deutsches Team für das Halo World Championship-Finale in Los Angeles qualifiziert. Neben drei Teams aus UK konnte man sich in einem spannenden Match gegen die Franzosen von Pulse einen der begehrten Plätze im Halbfinale sichern. Am Ende reichte es leider nicht zum Sieg beim Vorentscheid der EMEA-Teams in den ESL Studios in Köln, aber das Ticket für LA ist gelöst. Nach dem Sieg im Viertelfinale haben wir uns kurz mit Team-Captain Maik „Speed“ Dyck, Robert „Kimbo“ Faulk und Lukas „Monkey“ Buchner über deren Ziele und den eSports im Allgemeinen unterhalten.

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Wie geht’s euch nach dem Match gegen Pulse?

Speed: Ich bin völlig fertig. Das Problem ist, ich bin mega Krank, hab übelste Halsschmerzen und Kopfschmerzen und wenn man dann hier rumschreien und sich motivieren MUSS, meine Stimme ist heute Abend völlig im Arsch.

Monkey & Kimbo: Ja wir auch.

Habt ihr mit dem Erfolg gerechnet, dass ihr euch für das Finale der Halo World Championships in Los Angeles qualifiziert?

Speed: Ja das schon, aber wir haben nicht damit gerechnet, dass das Match gegen Pulse (anm. d. R.: Sieg im Best of 5 mit 3:2) so knapp wird und sie uns so einen Fight abverlangen. Dass es wirklich bis ins letzte Spiel geht und wir 2:1 zurückliegen, damit haben wir nicht gerechnet.

Monkey: Also ganz ehrlich, ich hab persönlich gedacht, dass wir Pulse 3:0 weghauen.

Speed: Ja wir haben gedacht, dass wir die eben wegklatschen, aber es sah dann anders aus und es wurde ein mega knappes Match.

photo-halo-world-championship-koeln-15Wie habt ihr die Stimmung hier in der ESL Arena so wahrgenommen?

Kimbo: Ich habs eigentlich versucht auszublenden, habe aber natürlich ein paar Leute schreien hören.

Monkey: Ich hab eigentlich nur Speed schreien hören.

Motiviert einen das, wenn man ne coole Aktion macht und die Reaktion des Publikums hört?

Kimbo: Ja auf jeden Fall. Man will halt immer mehr haben, immer besser werden, immer coolere Aktionen machen.

Speed: Auf jeden Fall, wenn ich zum Beispiel sehe wie Kimbo was geiles macht, dann pusht das einen selber so sehr, dass man versucht das noch einmal zu toppen.

Was rechnet ihr euch aus für das Finale in Los Angeles?

Speed: Wir sind auf jeden Fall froh, dass wir uns qualifiziert haben, das war unser erstes Ziel. Wir wollten da Schritt für Schritt rangehen, aber klar, wenn man da ist will man auch gewinnen. Ich gebe mich mit dem zweiten Platz nicht zufrieden.

Besonders mit den Nordamerikanischen Teams wird ja zu rechnen sein.

Speed: Es wird auf jeden Fall hart, aber erstmal ist es hammergeil, dass wir sicher dabei sind und nach Los Angeles reisen dürfen. Wie wir platzieren können wird man sehen.

Wie ist eigentlich der Kontakt zu den Konkurrenten außerhalb solcher Turniere? Kennt man sich?

Speed: Also Kimbo und ich haben relativ viel mit den anderen Teams zutun, verstehen uns eigentlich auch gut mit allen. Wir trainieren auch oft gegen die Top-Teams. Man kennt sich auf jeden Fall.

Da probiert ihr dann auch neue Taktiken und Varianten aus?

Speed: Ja auf jeden Fall, da können wir neue Sachen ausprobieren und sehen wie sie funktionieren. Wenn nicht, dann wissen wir, die Aktion sollten wir nicht in einem echten Match machen, aber manchmal funktionieren sie auch und dann wissen wir was wir verbessern können. Daher ist es immer gut, wenn man gegen gute Spieler spielt, da kann man sich keine Fehler erlauben.

photo-halo-world-championship-koeln-17Wie lange trainiert ihr eigentlich im Schnitt am Tag und wie habt ihr euch als Team zusammengefunden? Kanntet ihr euch bereits vorher?

Kimbo: Wir kennen uns schon relativ lange, seit Halo Reach in etwa, also drei oder vier Jahre. Ich war vorher bereits mit Speed in einem Clan, wollte immer besser sein als er und er besser als ich, im Endeffekt haben wir drei uns dann getroffen und sind ein Team geworden. Damals war unser vierter Mann Doodle noch nicht dabei, sind aber sehr zufrieden mit ihm, er passt perfekt bei uns rein und ist menschlich absolut korrekt.

Speed: Wir kommen alle miteinander super klar und das ist auch das wichtigste für mich. Wir trainieren so ca. alle zwei Tage so zwei, drei Stunden und vor Turnieren natürlich täglich. Nach der Schule, nach der Arbeit straight durch, um bestmöglich vorbereitet in das Turnier zugehen.

Ihr werdet ja auch ein Preisgeld mit nach Hause nehmen, was macht ihr damit so?

Monkey: Ich werde vorwiegend meine Familie unterstützen, mehr habe ich mir eigentlich auch noch gar nicht überlegt.

Speed: Ein bisschen Geld habe ich durch Turniere schon zur Seite gespart, damit ich meinen Führerschein davon bezahlen kann. Das ist denke ich erstmal das was ich damit machen werde.

Kimbo: Für mich, also ich weiß noch gar nicht, wahrscheinlich für mich ein bisschen Geld ausgeben. Man muss sich ja auch mal was gönnen.

Was sagt ihr zu eSports in Deutschland? Wie seht ihr die Entwicklung?

Speed: Der eSport in Deutschland ist noch nicht so groß, aber er ist auf jeden Fall am wachsen.

Monkey: Auch durch Teams wie uns wird die Aufmerksamkeit immer größer. Leute die uns spielen sehen, versuchen uns nachzueifern und es interessiert ein größeres Publikum.

Speed: Es ist nicht mehr das alleine vor der Konsole sitzen, es gehört viel mehr dazu und das merken die Leute mittlerweile.

Monkey: Man kann sagen es ist schon fast unsere Arbeit, da fließt viel Zeit und Liebe rein. Man will immer erster werden.