Gamescom: Die Playstation VR-Spielehighlights

Virtual Reality war das Thema der diesjährigen Gamescom. Wir haben euch bereits von kommenden PS4-Titeln berichtet und auch unsere ersten Eindrücke zur Playstation VR mit euch geteilt. Jetzt folgen unsere Highlights im Zusammenhang mit der im Oktober erscheinenden Virtual Reality Brille aus dem Hause Sony.

Batman: Arkham VR

Wer wollte nicht schon immer einmal Batman sein? Mit der PlayStation VR und Batman: Arkham VR kommt ihr diesem Wunsch schon ziemlich nah. Wir starten in dem prachtvollen Anwesen von Bruce Wayne, sitzen vor einem Klavier und neben uns steht Alfred. Er reicht uns einen Schlüssel mit welchem wir die Tastenklappe öffnen und uns so Zugang zur Batcave verschaffen. Bei der gespielten Demo handelt es sich um die Einführung von Batman VR. Zu Beginn müssen wir natürlich unsere Identität waren und schlüpfen in den Batsuit. Außerdem testen wir unsere Batarangs, zielen dorthin wo wir hinschauen und versuchen kleine, rotierende Zielscheiben zu treffen.

Nach diesem kleinen Tutorial werden wir tiefer in die Batcave befördert. Als wir die Ausmaße der Höhle erkennen und dank VR die Größenverhältnisse hautnah erleben, lassen uns auch diese Sekunden ohne Action und Interaktion sprachlos. Die Steuerung mit den Move Controllern ist bisher sehr intuitiv und realistisch. Wir müssen jeden einzelnen Batarang mit dem Controller aus dem Utility Belt, welcher auf unserer Hüfthöhe angebracht ist, herausholen, um diesen zu benutzen. Wie sich die Kämpfe in VR steuern und anfühlen werden wir erst zu Release testen können.

Leider riss uns das Ende der Demo aus diesem Moment der Euphorie heraus. Die paar Minuten haben dennoch ein Comicliebhaberherz höher schlagen lassen und Batman VR wird für all diejenigen oben auf der Kaufliste stehen, die jetzt endlich mit Überzeugung sagen können: Ich bin Batman!

Farpoint

Eins vorne weg: Menschen mit Spinnenphobie sollten dieses Spiel besser meiden. In Farpoint finden sich nämlich unzählige Arten von Arachniden, die einem gerne unvorhersehbar ins Gesicht springen und dank VR fühlt sich das manchmal echter an als einem lieb ist.

Nach einer Bruchlandung befinden wir uns auf einem verlassenen, wüstenähnlichen Planeten, der nur so von Aliens wimmelt. Unsere einzige Chance zu fliehen, ist die Geheimnisse des Planeten zu entdecken und das Schicksal unseres restlichen Teams in Erfahrung zu bringen.

Ohne festgelegtes Ziel machen wir uns in einem linear gehaltenen Level auf den Weg und begegnen diversen kleinen und großen Spinnen, die es zu besiegen gilt. In der gespielten Demo gibt es keine Lebensleiste. Wir wissen nicht, wie viel wir aushalten und wie viel Schaden unsere Gegner austeilen. Die beste Strategie ist, den Gegnern bereits aus sicherer Entfernung den Garaus zu machen.

Wir spielen mit dem PS VR Aim Controller und hier liegt auch die Stärke von Farpoint. Das war mit die realistischste Steuerung, die ich auf der Gamescom antesten konnte. Der Controller, der schon sehr waffenähnlich aufgebaut ist, wird intelligent im Spiel genutzt. Um beispielsweise Waffen zu wechseln, müssen wir den Controller kurz über die Schulter schwingen. In manchen Momenten kam mir das Spiel so realistisch vor, dass ich beim Zielen durch das Waffenvisier ein Auge zugekniffen habe, um vermeintlich genauer zu treffen.

Wenn im fertigen Spiel die Story spannend vermittelt und die Grafik an manchen Stellen aufpoliert wird, könnte Farpoint ein großes Highlight für die Playstation VR werden.

RIGS: Mechanized Combat League

Meine erste VR-Erfahrung war der Multiplayer Shooter RIGS. In diesem Spiel steuern wir einen Mech um in Teams gegen andere Spieler in verschiedenen Spielemodi anzutreten. Unter gewöhnlichen Umständen wohl kein bahnbrechendes neues Spielerlebnis, wäre da nicht Sonys VR-Brille. Dank ihr wird allein die Startsequenz zu einem Erlebnis.

Wir starten in einem Mech-Hangar und haben die freie Sicht auf jedes noch so kleine Detail, egal wohin wir unseren Kopf drehen. Die Kampfläufer steuern sich mit dem klassischen Controller etwas langsam und behäbiger als in gewöhnlichen Shootern, was den Spielfluss jedoch nicht schadet, zumal es sicherlich auch agilere Modelle als meins geben wird. In dem von mir getesteten Modus galt es mit meinem RIG, unter bestimmten Voraussetzungen durch eine Art „Korb“ zu springen um somit Punkte zu erzielen wobei das gegnerische Team dies natürlich verhindern musste. Gezielt wird übrigens nicht klassisch per Pad sondern mit Köpfchen. Dank der Playstation-Cam und der VR-Brille zielen wir per Blickjustierung. Das bedeutet, wohin ich meinen Kopf bewege schieße ich auch. Das bedarf nach unzähligen klassischen Shooter-Erlebnissen etwas Übung, macht aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wirklich Spaß und funktioniert außergewöhnlich gut. Trotz schneller Bewegungen und ständigen Wechseln der Blickrichtungen kam während meiner Probesession keinerlei Übelkeit auf.

Sollten sich die anderen Spielemodi und Mechs als ausreichend abwechslungsreich herausstellen, könnte RIGS: Mechanized Combat League zum Start von Playstation-VR viele spaßige Multiplayergefechte bereiten und durch seine neuen, alternativen Steuerungsmöglichkeit eventuell sogar für frische Impulse im Segment der Fun- und Multiplayershooter sorgen.

Until Dawn – Rush of Blood

Eine Fortsetzung zu Sonys Überraschungserfolg Until Dawn? Eher weniger. Bei Rush of Blood handelt es sich um einen klassischen Railshooter bei dem wir zwei Revolver (in Form von zwei Move-Controllern) in die Hände gedrückt bekommen um in einer Geisterbahn mal ordentlich die Puppen tanzen zu lassen. Das klingt zwar überhaupt nicht nach dem Original Until Dawn Spielprinzip, macht aber trotzdem jede Menge Spaß.

Die Demo beginnt im Sitz einer heruntergekommenen Lore. Der zwielichtige Mann mit Zylinder, der wohl der Besitzer der Geisterbahn ist, erzählt uns irgendetwas von einem Gas das in seinem Fahrgeschäft ausgebrochen ist und das wir womöglich „Dinge sehen werden, die uns real vorkommen werden“. Zunächst werden unsere Hände noch eingescannt und ehe wir uns versehen haben wir zwei voll animierte Arme mit jeweils einem Revolver in jeder Hand. Die Fahrt beginnt und um ehrlich zu sein vermittelte mir schon das anfängliche Ambiente der heruntergekommen aber dafür umso authentisch wirkenden Bahnfahrt ein mulmiges Gefühl. Nachdem ich die ersten paar Jumpscares mehr oder weniger heil überstanden habe nimmt das Spiel im wahrsten Sinne Fahrt auf und endlich kommen meine Waffen zum Einsatz. Mein Weg führt mich durch eine Schlachterei die gerade voll auf Betrieb gestellt ist. Überall werden überdimensional große Schweine nach allen Formen der Horrorkunst auf möglichst brutale Weise zersägt und zerstückelt. Vor einigen rotierenden Sägeblättern müssen wir uns ebenfalls in Acht nehmen. Durch neigen unseres Kopfes können wir den gefährlichen Gegenständen ausweichen. Die Fahrt geht weiter und wir schießen uns den Weg durch maskentragende Killer und allerlei mögliches und unmögliches Horrorzeug frei. In den kurzen Achterbahneinlagen kommt sogar für kurze Zeit das bekannte Kribbeln in der Magengegend auf. Gegen Ende der Fahrt versucht uns der bekannte Clown-Killer aus dem original Until Dawn Spiel in titanenhafter Größe ans Leder zu gehen.

Rush of Blood ist auf jeden Fall einer der interessantesten Titel zum Start für Playstation-VR. Das virtuelle Gruselfahrgeschäft versprüht echtes Horrorfeeling wobei man sich dank der zwei Revolver nie wirklich hilflos fühlt. Zudem dürften die Blicke und Reaktionen derer die das Spiel vor ihren Freunden anspielen für alle Beobachter Gold wert sein.

Robinson: The Journey

Crytek hat mir mit Robinson: The Journey einen doppelten Kindheitstraum erfüllt. Zwei meiner Berufswünsche als Kind waren Astronaut und Paläontologe. Und jetzt ratet mal in welche Rolle ich in Robinson schlüpfen darf? Einen Astronauten der auf einem fremden Planeten voller Dinosaurier notlandet. Die  Dschungelkulisse wirkt beeindruckend. Überall schwirren große Insekten rum, in der Ferne hört man die urzeitlichen Laute der Riesenechsen. Schon in diesem ersten Moment muss ich innehalten und einfach mal die Aussicht und das Ambiente mittels VR-Brille genießen. Mein kleiner, schwebender Roboter, der sowohl von der Optik als auch vom Charakter her an Wheatley aus Portal 2 erinnert, versorgt mich mit allen nötigen Tipps bei meinen ersten Schritten in dieser fremden Welt.

Als erstes gilt es einen Baum hinaufzuklettern um meinen Weg fortzusetzen. Durch Drücken der beiden hinteren Schultertasten greife ich mit der jeweiligen Hand nach den haltgebenden Baumpilzen. Dabei reicht es in die Richtung des zu greifenden Pilzes zu schauen und sich mittels Drücken und Halten der rechten bzw. linken Schultertaste daran festzuhalten. Nachdem wir den Baum erklommen haben stellt sich auf einem schmalen Übergang ein leibhaftiger Brontosaurus in den Weg. Nach einigen erfolglosen Versuchen, ihn mit Gegenständen aus einer gestrandeten Notfallkapsel zu füttern sagt mir eine Stimme aus dem Gamescom-Nirvana, ich solle doch mal versuchen die großen Früchte neben dem Dinosaurier zu bewerfen. Gesagt getan. Als in eine der Früchte erfolgreich treffe und diese dadurch zu Boden fällt, wendet sich der friedliebende Pflanzenfresser der Heimatkost zu und ich kann somit meinen Weg fortsetzen. Ich klettere noch etwas weiter und finde mich schlussendlich in einem Nest mit Eiern wieder. Nachdem ich alles gescannt habe bietet sich mir ein wunderschöner Panoramablick über den Planeten wieder, wobei noch einige Flugsaurier an dem Nest vorbeifliegen.

Robinson: The Journey ist ein Spiel für Entdecker. Die Rätsel- und Geschicklichkeitseinlagen wirkten nicht sonderlich schwer und auch sonst scheint das Spiel bezüglich des Gameplays eher weniger herausfordernd zu sein. Doch das ist im Anbetracht der mehr als gelungen Sightseeing-Tour auf einem fremden Planeten nicht weiter tragisch zumal wir im fertigen Spiel sicherlich auch weniger friedlichen Dinosauriern in Kontakt kommen werden. Robinson: The Journey stellte mein persönliches VR-Highlight dar und ich werde es kaum erwarten können in absehbarer Zeit mich auf die vollwertige Reise begeben zu können.