Gamescom 2019: Das gibt es neues für die Nintendo Switch

Luigis Mansion 3, Pokemon Schwert und Schild, Daemon X Machina aber auch Dragon Quest XI S, Witcher 3, Panzer Dragoon und vieles mehr. An Spielen mangelt es der Switch dieses Jahr nicht. Genau genommen weiß ich noch gar nicht, wann ich das alles spielen soll. Dabei fehlte mir doch eigentlich das große Exklusiv Highlight in diesem Jahr (Hinweis, etwas das mit Met anfängt und mit roid aufhört wäre genau das). Aber fangen wir doch mal vorne an. Wer Infos zu The Legend of Zelda: Links Awakening sucht, dazu haben wir einen einzelnen Artikel.

Daemon X Machina

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Ich bin ja eher der Typ für westliche Mech-Action, oder zumindest simulationsnahen Ansatz. Das mag vielleicht ein Grund sein, warum Daemon X Machina bei mir auch auf der Gamescom einfach nicht richtig zünden wollte. Wie bereits in der ersten Demo steuern wir innerhalb der Basis, in der wir unter anderem unseren Mech konfigurieren können, unsere eigentliche Spielfigur, die sich im Editor erstellen lässt. Geht es in eine der Missionen sind wir direkt hinter dem Steuer unseres Mech und bleiben auch da. Was wir machen? All die KI Wesen platt machen, die sich gegen die Menschheit gerichtet haben nachdem ein Mond auf die Erde gestürzt war.

Sehr viel mehr wissen wir bisher immer noch nicht über die Spielhandlung. Also konzentrieren wir uns aufs Ballern. Kleinere, drohnenartige Gegner sind dabei schnell zerlegt, Panzerfahrzeuge brauchen schon etwas länger und gegnerische Mechs werden dann schon ein wenig anspruchsvoll. Dabei können wir aber auch allerhand Waffen erbeuten und gegen unsere Gegner einsetzen. Natürlich gab es auch auf der Messedemo wieder einen riesenhaften Boss zu besiegen, der selbst Godzilla oder die Kaiju aus Pacific Rim eine Zeit lang beschäftigen würde. Mit unserem gerade mal haushohen Mech können wir nur an dessen Lebensbalken knabbern. Eigentlich klingt das für Mechfans sicher erstmal ganz gut, aber das oft hektisch-chaotische Gameplay packt mich einfach ebenso wenig wie das Missionsdesign und von dauerhaft fliegenden ‘Superher‘ Mechs japanischer Art war ich halt eh nie ein Freund. Auch wenn mir die Cel Shading Optik und andere Aspekte von Daemon X Machina ganz gut gefallen, der Funke springt einfach nicht über. Das mag aber auch schlicht an mir liegen.

Dragon Quest XI S: Streiter des Schicksals

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Eigentlich fällt Dragon Quest XI S unter die vielen Ports, die die Switch in letzter Zeit bekommt. Immerhin erschien die PlayStation 4 Version bereits letztes Jahr im Westen und der Japanrelease für Sonys Konsole und 3DS ist sogar schon zwei Jahre her. Und dennoch dürfte sich das Warten auf die Switch Fassung für Serienfans mehr als gelohnt haben. Das liegt unter anderem daran, dass wir sehr viel Auswahl haben. So dürfen wir zwischen englischer und japanischer Sprachausgabe wählen, zwischen traditionellem Synthiesoundtrack und orchestraler Einspielung und zwischen moderner 3D Grafik im Cel Shading Look und klassischer 16Bit von-Oben Pixeloptik. Das alles lässt sich übrigens jederzeit wechseln. Unser Protagonist wird im Vorspann als kleines Kind während eines Angriffs auf das Königreich Dundrasil von seiner Familie getrennt und landet irgendwie, im Fluss treibend, im Dorf Cobblestone.

Hier beginnt viele Jahre, als junger Mann, später unsere Geschichte. Zusammen mit unserer Kindheitsfreundin machen wir uns als Coming of Age Ritual auf den Weg, den nahe gelegenen Berg zu erklimmen. Dabei bewegen wir uns, zumindest in der modernen Optik, durch eine frei erkundbare 3D Umgebung. Kleine Erhöhungen werden von unserem Spielercharakter auch kurzerhand erklommen. So lassen sich beispielsweise Items abseits des Weges finden, die fröhlich am Boden blinken. Treffen wir auf Gegner, die jederzeit in der Umgebung zu erkennen sind, schaltet das Spiel in einen gewohnten Rundenkampf Modus. Allerdings lässt der uns im neuesten Teil größere Freiheiten bei den Betrachtungswinkeln. Die ersten Kämpfe, gegen die klassischen Dragon Quest Schleime, gestalten sich noch recht simpel, schließlich haben wir noch nicht viele Fertigkeiten. Im Laufe des Spiels dürften die Kämpfe, die durchaus zügig von der Hand gehen, aber an Komplexität deutlich zulegen.

Audiovisuell kann Dragon Quest XI S auch auf der Switch sofort überzeugen. Das liegt zu einem Gutteil natürlich an den Figurendesigns von Mangalegende Akira Toriyama, den meisten schon alleine durch Dragon Ball bekannt, aber auch seit Anbeginn Charakterdesigner für Dragon Quest. Aber auch der endlich orchestral eingespielte Soundtrack packt einen sofort wieder. Die typischen Kompositionen der Reihe gelten nicht umsonst schon längst als Klassiker. Außerdem muss die Cel-Shading-artige Optik gefühlt kaum Abstriche gegenüber der PlayStation 4 machen. Sicher, Gras ist deutlich weniger dicht und im direkten Vergleich fällt auch auf, dass die Beleuchtung der Spielwelt auf Switch deutlich simpler ausfällt. In der Praxis spielt das aber kaum eine Rolle. Streiter des Schicksals spielt sich auf der Switch nicht nur gut, es sieht auch prima aus.

Luigis Mansion 3

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Für nicht wenige ist das 2001 erschienene Luigis Mansion das Beste Spiel aus der Gamecube Ära. Es war trotz der durchwachsenen Verkäufen des Gamecubes erfolgreich, so dass nach dem zweiten Teil für den Nintendo 3DS, wofür letztes Jahr auch noch einmal der erste Teil erschienen ist (hier gehts zu unserem Luigis Mansion Test für den Nintendo 3DS), nun in diesem Jahr der dritte Teil für die Nintendo Switch erscheinen wird.

Luigi, Mario und seine Freunde werden in ein Traumhotel eingeladen, was sich letztlich aber als Falle von König Buu Huu entpuppt, der die gesammelte Reisegesellschaft fangen und einsperren will. Wieder einmal muss sich Luigi mit Professor I. Gidd zusammenschließen und mit Hilfe des neuen Schreckweg F-LU seinem Bruder und Freunden zu Hilfe eilen. Neben neuen Fähigkeiten kann Luigi unter anderem seinen glibbrigen Doppelgänger Fluigi beschwören, mit dem er heikle Situation wie fiese Stacheln oder Gitter mit Leichtigkeit überwinden kann. Spielerisch fühlt man sich beim dritten Teil direkt wieder heimisch und wer die ersten beiden Teile mag, wird auch seine helle Freude mit Luigis missglückten Traumurlaub haben.

In der rund 15 minütigen Demo haben wir es mit verschiedenen Geistern und Rätseln zutun bekommen, die unsere Gehirnzellen vor das ein oder andere Problem gestellt und definitv Lust auf mehr gemacht haben. Auch wenn vor allem der Bossfight am Ende relativ leicht war sobald man es einmal raus hatte, bot die kurze Session viel Abwechslung. Grafisch als auch technisch machte das Spiel in der Demo einen guten Eindruck. Detailliert ausgestaltete Level ohne Ruckler haben einfach Spaß gemacht und die 15 Minuten wie im Fluge vergehen lassen.

The Witcher 3: Wild Hunt Complete Edition

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Zugegeben, als großer Fan von Witcher 3 habe ich nicht geglaubt, dass die Switch es überhaupt packt, das Spiel darzustellen. Umso überraschter war ich dieses Jahr bei den ersten Leaks und auch, als Witcher 3 für die Switch das erste Mal auf der E³ zu sehen war. Und ganz ehrlich, auch auf der Gamescom hat sich nix an der Faszination geändert. Witcher 3 im Handheld Modus, das lässt mich immer noch leicht ungläubig zurück. Natürlich muss man dafür so einige Abstriche machen. Die Auflösung ist nicht besonders hoch. Rein gefühlt waren im Handheld Modus nie mehr als die angegebenen 540p zu sehen, so unscharf wie Wolfenstein 2 stellenweise wurde es allerdings auch nie. Die Bildrate schwankte leider auch etwas, statt konstanter 30fps dürfte es eher um die 24 bis 30 Bilder pro Sekunde geben. Ein kurzer Kampf gegen mehrere Gegner ging dennoch spielend von der Hand. Und natürlich sind die Texturdetails zum Teil deutlich zurückgeschraubt. Allerdings haben CD Project Red und Saber Interactive genau die richtigen Entscheidungen getroffen.

Das gilt auch für den Ton. So ist die Sprachausgabe zwar gegenüber den anderen Versionen stärker komprimiert, klingt aber auch per Kopfhörer immer noch gut. Die Fehler einiger anderer Ports wurden hier definitiv nicht gemacht. Leider konnten wir noch keine Eindrücke vom Docked Mode machen.

Falls ihr tatsächlich noch nicht wisst, was euch bei Witcher 3 erwartet, der Hexer Geralt ist zu Spielbeginn auf der Suche nach seiner großen Liebe Yennefer im gerade durch einen Krieg verwüsteten Temerien unterwegs. Recht früh zu Spielbeginn treffen wir tatsächlich auf Yennefer, die uns zu einem Treffen mit dem Kaiser von Nilfgaard breitschlägt. Somit beginnt Geralts neuerliche Odyssee durch die kriegsgeplagten Nördlichen Königreiche und die Suche nach unserer Ziehtochter Ciri. Die Welt von Geralt wird neben Menschen auch von Zwergen und Elfen, sowie von allerhand osteuropäisch geprägten Fabelwesen bewohnt. Dabei kann man fast nie einfach zwischen gut und böse unterscheiden. Menschen begegnen Zwergen, Elfen aber auch Magiern nicht unbedingt selten rassistisch (was unter anderem an den Umgang mit Juden im Mittelalter erinnert) und vor allem findet man viele herausragend gut geschriebene Quests in The Witcher 3. Ein bisschen Sex und Gewalt sollte man dabei allerdings auch vertragen können.

Pokemon Schwert und Schild

Release 15.11.2019 | Bei Amazon.de vorbestellen

Schade, aber eine neue Demo gab es für Pokemon Schwert und Schild nicht, die gleichen Taschenmonster durften genutzt werden, um in der Wasserarena das gleiche Schalterrätsel lösen wie bereits zum Anspieltermin im Frühsommer. Weil unsere Pokemon ohnehin Level 50 waren, gingen die Kämpfe mit Kenntnis der üblichen Stärken und Schwächen leicht und schnell von der Hand. Das Schalterrätsel, wenn auch keine große Kopfnuss, war da schon etwas anspruchsvoller und machte durchaus Spaß.

Gegenüber den beiden Let’s Go Episoden vom letzten Jahr scheinen Schwert und Schild dabei weniger vereinfacht daher zu kommen. In manchen Punkten war das Spielgefühl wieder etwas klassischer und ging eher in Richtung der 3DS Teile. Wie gut sich die Neuerungen samt Dynamax Funktion am Ende wirklich ins Konzept einfügen und in welchen Bereichen abseits der Kämpfe große Neuerungen auf uns warten, das bleibt noch überraschend unklar. Die letztjährige Demo zu Let’s Go Evoli/Pikachu war in der Hinsicht aussagekräftiger. Dennoch, ich habe das Gefühl, Serienfans bekommen nun endlich das Pokemon, auf das sie seit Erscheinen der Switch gewartet haben.

Der Look des neuen Teils gefällt mir jedenfalls auf Anhieb deutlich besser als bei Let’s Go im vergangenen Jahr. Einerseits wirkt die Grafik und nicht zuletzt das Figurendesign einfach deutlich schöner und stimmiger. So bietet Schwert und Schild wesentlich detailliertere Hintergründe, feinere Animationen und vieles mehr. Andererseits erinnert der neue Look mit flachererem, Animeartigerem Shading und auch in anderen Punkten gleichzeitig wieder etwas mehr an die letzten 3DS Episoden. Es scheint also zumindest so, dass der neue Teil wirklich alles richtig macht. Man darf auf den Release in zweieinhalb Monaten wohl mehr als gespannt sein.

Panzer Dragoon

Release Herbst 2019

Jüngeren Spielern mag Panzer Dragoon kein Begriff mehr sein, dabei hatten die zwei Rail-Shooter und ihr Rollenspiel Ableger seinerzeit auf dem Sega Saturn Kultstatus. Obendrein galt der erste Teil zum Release als absolutes Grafikbrett. Auch wenn man die grobschlächtige Klötzchengrafik heute ganz sicher nicht so bezeichnen würde, vor einem Vierteljahrhundert waren schon alleine die Spiegelungen im Wasser ein absolutes Highlight. Immerhin, spielerisch ist die geradlinige Ballerei, deren Gameplay durchaus Parallelen zu Star Fox hat, deutlich besser gealtert. Im Gegensatz zu vielen anderen 3D Frühwerken macht Panzer Dragoon auch heute noch Spaß. Da kommt ein grafisches Remake natürlich genau richtig. Spielerische Neuerungen gibt es allerdings fast keine.

Die Spielmechanik gestaltet sich dabei auf den ersten Blick simpel. Unser Dragoon fliegt eine vorgegebene Flugroute ab, wir nehmen nur Ziel- und Ausweichbewegungen vor. Dank immer neuer Gegner gibt es trotzdem reichlich zu tun. Anders als auf dem Saturn, der ursprünglich einfach keinen hatte, können wir auf der Switch mit dem Analogstick zielen. Drücken wir den Feuerknopf kurz, schießen wir nur Impulse ab, allerdings können wir die Taste auch für einen effektiven Charge Shot gedrückt halten. Ein besonderer Kniff der Reihe ist, dass wir uns mit den Schultertasten in 90° Schritten umsehen können und so auch Gegner hinter uns ins Visier nehmen dürfen.

Audiovisuell macht die Neuauflage einfach Spaß. Die grundlegenden Designs des Originals werden einerseits gut wiedergegeben, andererseits sind die Gegner und vor allem die Spielwelt unfassbar viel detaillierter als 1995, die Framerate dürfte eher bei 60 Bildern pro Sekunde liegen. als bei den ursprünglichen 20 und so ganz nebenbei gibt es im modernen Modus ein Checkpoint System, auf das man aber optional verzichten kann. Ob und wie der geniale Soundtrack überarbeitet wurde, ließ sich in der lauten Messeumgebung nicht wirklich sagen, ich freue mich aber jetzt schon auf die neuerliche Begegnung mit dem namensgebenden Panzer Dragoon im Herbst.