Gamescom 2018: Marvel‘s Spider-Man angespielt – Die Spinne schwingt wieder

Nicht nur in Filmen und natürlich auch in den Comics hat Peter Parker bereits eine lange Historie. Seit 1982 schwingt der Spinnenmann auch über den Monitoren diverser Heimkonsolen. Diesmal setzen sich die Entwickler Insomniac Games, die unter anderem für Ratchet & Clank oder Sunset Overdrive verantwortlich sind, an die Umsetzung, die eine komplett neue Story erzählt – unabhängig von Film, Comics oder bisherigen Videospielen. Denn nun treibt Mister Negative sein Unwesen in Manhattan und hat es natürlich darauf abgesehen, dass Leben der New Yorker und vor allem Spider-Man besonders schwer zu machen. Bis sich Spider-Man jedoch diesem finalen Boss stellen kann, muss er auf dem Weg dorthin an einigen Schurkenkollegen vorbei, um Manhattans Straßen wieder sicherer zu machen.

In der ersten Stunde, die wir auf der Gamescom antesten konnten, galt es den Schurken Kingpin ausfindig zu machen und aufzuhalten. Auf dem Weg zum Fisk Industries Gebäudekomplex schwingen wir uns durch die Straßen von Manhattan. Ganz so intuitiv wie angepriesen fühlt es sich in den ersten Minuten jedoch nicht an. Die Momente, in denen Peter Parker sein nächstes Schwungnetz auslöst, hängen trotz richtigem Auslösen der Schultertasten eine gewisse Zeit hinterher. Ein schnelleres Schwingen ist durch einen Tastendruck möglich, erzielt aber nicht immer die gewünschten Effekte. Trotzdem macht es Spaß, Manhatten aus der Sicht von Spider-Man zu erkunden und sich an den Hochhausfassaden entlang zu schwingen und hoch zu rennen. Die Lichtstimmung ist bereits jetzt erstaunlich realistisch – auf einen Cellshading-Look wie in manch anderen Spider-Man Spielen wurde hierbei nämlich gänzlich verzichtet – und holt nochmal alles aus der PlayStation 4 heraus.

Bei Fisk Industries angekommen werden wir direkt mit einigen seiner Handlanger konfrontiert. Wir können mit diversen Combos die Gegner in die Luft schleudern, sie mit Spinnennetzen einspinnen oder lockere Gegenstände in der Umgebung als tödliche Schleudergeschosse umfunktionieren. Im weiteren Spielverlauf wird es uns zudem möglich sein, neue Combos und Spezialfähigkeiten freizuschalten. Mit einfachem Button mashen kommt man jedoch nicht weit. Man muss Attacken geschickt ausweichen und alle Gegner gut im Auge behalten. Das gestaltet sich durch die teils sehr hakelige Kameraführung als sehr schwierig, vor allem in großen Gegnermassen. Kommen wir dann jedoch wirklich einmal in die Bredouille, können wir uns durch vorheriges erfolgreiches Aufladen einer Energieleiste – durch einfache Attacken oder Combos – wieder ein wenig Lebenspunkte dazuverdienen. Gleiche Energieleiste – wenn voll aufgeladen – ermöglicht es uns außerdem fatale Finisher auszulösen, die dann in einer epischen Cutscene ausgeführt werden.

Nachdem wir uns dann durch unzählige und unterschiedliche Handlanger gekämpft haben, geht es jetzt Kingpin selbst an den Kragen. Was als großer Bosskampf der Demo angepriesen wird, ist im späteren Spiel selbst nur ein Tropfen auf dem heißen Stein auf dem Weg Mister Negative – auch Martin Li genannt – den Garaus zu machen. Und genauso fühlt es sich auch an. Auf normaler Schwierigkeitsstufe ist Kingpin durch kurzes Ausweichen und Einspinnen schnell erledigt ohne große Blessuren davon zu tragen.

Doch alles in allem hat die einstündige Demo Lust auf mehr gemacht. Denn das, was einem an den Kämpfen teilweise gestört hat, macht Peter Parker durch seine typischen lockeren Sprüche wieder wett. Hier haben die Entwickler den Humor der Comics, den Spider-Man so ausmacht, sehr gut eingefangen. Ein weiteres Feature gibt außerdem die Möglichkeit als Mary Jane zu spielen, um Abwechslung im Spiel und mal eine neue Sichtweise auf Manhattan zu schaffen. Leider konnten wir sie bei der Demo noch nicht spielen, aber erste Szenen aus Trailern verraten, dass wir uns in Spider-Man auch auf Schleichpassagen freuen können. Mit Spider-Man könnte also wieder ein lang ersehntes, abwechslungsreiches Spiel auf uns warten, was abseits von Lizenzverträgen mit Filmstudios glänzen kann.

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