Gamescom 2017: Unsere Indie Highlights

Die Gamescom 2017 ist vorbei und wir haben einiges anspielen können. Gerade wenn man nicht lange anstehen möchte, schaut man sich wohl am besten die Spiele aus der Indie Szene an und hier gab es wirklich viel zu sehen. Neben der Indie Arena Booth gab es noch jede Menge andere Stände, wo sich das ein oder andere Highlight versteckt hat. Wir haben für euch unsere Indie Highlights kurz zusammengestellt und geben euch einen kleinen Einblick.

Mothergunship

Als man den Trailer von Mothergunship veröffentlichte, wurde man sofort an Towers of Gun erinnert: Ein Bullethell First Person Shooter auf einem Raumschiff? Hört sich ziemlich cool an und das ist es auch. Wir durften uns mit den Entwicklern ein wenig über das Spiel unterhalten und man muss sagen, dass Mothergunship wirklich Laune macht. Die Unreal Engine bringt ein schönes Effektfeuer auf das Mothergunship. Wir werden auf das Schiff geschickt, um es zu zerstören. Das gigantische Raumschiff bedroht schließlich die Erde. Um das zu schaffen, finden wir auf dem Schiff allerhand Powerups und es gibt sogar ein Crafting-System, mit dem wir unsere Waffen verändern können. So können wir neue Teile an unsere Waffen schrauben, um höheren Schaden zu verursachen oder bauen einen anderen Lauf ein, um statt Laser Schrotladungen zu verschiessen. Durch die Bullethell Elemente ist es wichtig immer in Bewegung zu bleiben und so können wir uns mit Doppel-, Dreifach- oder sogar Vierfachsprüngen durch die verschiedenen Räume bewegen. Natürlich gibt es auch allerhand Bosskämpfe, so musste man in der Vorführung einer Art Tunnel-Krabbe entkommen, welche mich durch einen Schacht jagte und immer nur an bestimmten Stellen verwundbar war. Mothergunship soll Anfang 2018 für PC, Xbox One und PlayStation 4 erscheinen.

AER – Memories of Old

Frei wie ein Vogel durch die Lüfte fliegen: Bei AER von Forgotten Key ist das kein Problem, da sich unsere Protagonistin Auk bei Doppelklick auf die Sprungtaste sofort in einen Vogel verwandeln kann. Allerdings ist das auch bitter nötig, denn die Welt von AER – Memories of Old besteht aus kleinen, schwebenden Felseninseln, die es zu erkunden gilt. Hier kommt uns in Menschengestalt unsere Laterne entgegen, die geisterhafte Szenen der Vergangenheit zeigen kann. Damit lassen sich besondere Gegenstände oder Monumente in der Spielwelt finden. Genauso finden wir aber kleine Ansiedlungen oder auch einsame, alte Eremiten in der Weite der Lüfte. Die Laufanimation unserer Protagonistin dürfte zwar gerne ein wenig eleganter sein, der Wechsel zwischen Menschen- und Vogelgestalt klappt dafür aber zu jeder Zeit absolut flüssig. Ganz ohne Kämpfe hat AER eine fast schon meditative Wirkung, wozu auch der Sound und insbesondere der Look beitragen. AER setzt auf einen Look mit nackten Polygonen, der die Spielwelt gleichzeitig geometrisch wie organisch wirken lässt.

Nine Parchments

Frozenbytes magische Koop-Action ist schon seit einiger Zeit in Entwicklung. Mittlerweile macht es allerdings auch auf Switch eine gute Figur. Aus Diablo-artiger Perspektive dürfen wir Kontrolle über angehende Zauberer übernehmen, die lieber auf die Schnelle an neue Zaubersprüche kommen wollen statt über mühsames und langwieriges Training. Mit Blick auf die Action auf dem Screen wird aber schnell klar, langwierig oder gar –weilig wird es für die Zauberlehrlinge nicht, einfach allerdings ebenso wenig. Bis zu vier Zauberer gleichzeitig dürfen per Twinstick-Geballer mit dem Zauberstab reihenweise Gegner beharken, ab und an Kisten looten, Stück für Stück neue Ausrüstung finden und dergleichen mehr. Einer von mehreren Clous beim Gewimmel auf dem Schirm: Wir dürfen untereinander unsere Zauberstrahlen kreuzen und so verschiedene Effekte kombinieren oder auch stärken. Bleiben wir in der Nähe eines gestorbenen Kameraden wird dieser wiederbelebt. Es gibt aber, zumindest optional, auch Friendly Fire. Unsere Zauber brauchen nach gewisser Feuerdauer einen Cooldown. Da der ein oder andere Gegnertyp besondere Immunitäten oder auch Schwächen hat, gilt es hier hauszuhalten oder direkt mit Teamwork zu agieren. Am Ende der doch eher geradlinigen, aber abwechslungsreich präsentierten Stage wartet ein dicker Bossgegner, der vorzugsweise auch mit Teamwork erledigt werden will und ganz schön austeilen kann. So ist er unter anderem in der Lage, kleine Areale mit einer Giftwolke zu ‘verminen‘. Visuell können Frozenbytes dabei auch auf der Switch punkten. Die farbenfrohe, mit Liebe zum Detail gestaltete Umgebung weiß ebenso zu überzeugen wie Gegner, unsere Zauberer und Effekte. Innerhalb des Demobereiches spielten sich die einzelnen Zauberlehrlinge noch recht ähnlich, im finalen Spiel soll das dank unterschiedlicher Zauber, Stäbe und Hüte anders werden. Unsere Schulschwänzer sollen auch allerdings auf die eigene Spielweise anpassbar sein.

Trifox

Ein kleines belgisches Entwicklerstudio hat mich auf der diesjährigen Gamescom am meisten überrascht. Glowfish Interactive besteht aus Brecht Lecluyse und Emiel De Paepe. Wer jetzt denkt: Das sind doch nur zwei Leute, denkt richtig. Die zwei Jungs arbeiten seit 1,5 Jahren an dem Projekt und konnten auf der diesjährigen Gamescom bereits etwas vorzeigen. Als Inspiration haben sich die Entwickler, auch wenn es ein Twin Stick Action-Adventure ist, an Crash Bandicoot und Ratchet and Clank orientiert. Wie der Name Trifox vermuten lässt, hat der Titel etwas mit der magischen Zahl 3 und einem Fuchs zu tun. Das Multitalent ist nämlich in der Lage sich als Ingenieur, Magier oder Krieger auszugeben und auch einfach zwischen den Rollen hin und her zu wechseln. Zu Beginn eines Levels wählt man in der Werkstatt des kleinen Fuchses seine Ausrüstung und entscheidet so welche Klasse man im nächsten Level spielen will. Die Werkstatt stellt dabei eine Art Hubworld dar. Trifox spielt sich in einer isometrischen Perspektive und hat einen leichten Lowpolylook gepaart mit leichten Alyren zum Steampunk. Wählt man den Ingenieur als Klasse, so setzt man voll auf seine Gadgets. Mit ein paar geübten Knopfdrücken baut man sich mit Mauern und Verteidigungstürmen kleine Anlagen auf und lässt die Maschinen für sich arbeiten. Bei der Flucht lässt der Fuchs Minen fallen oder geht mit seiner Minigun aufs Ganze. Als Magier ist es möglich kleine Schwarze Löcher entstehen zu lassen, welche die Gegner einsaugen. Mit einer Strahlenpeitsche setzt er dann den Gegnern zu. Zu guter Letzt der Krieger welcher mit seinem Hammer umherwirbelt und alles kurz und klein schlägt, was in seine Nähe kommt. Gerade der Ingenieur hat es mir mit seiner Spielweise sehr angetan. Die Demolevel zeigten auch durchaus Potential. So befand man sich in einer Strandruine und durchforstet dort alles Mögliche nach Beute. Dafür musste man allerhand Gegner zerlegen und gut überlegte Rätselmechaniken lösen. Zu guter Letzt musste man sich noch gegen eine gigantische Krabbe in Form eines Bosskampfes durchsetzen. Nach aktuellem Stand soll es Inhalte für fünf Stunden Spielzeit geben. Nicht mit einberechnet sind Colletibles, welche nur mit bestimmten Klassen erreichbar sind, so dass man die Level mit verschiedenen Klassen wiederholen muss, wenn man alles finden möchte. Wir hoffen sehr von Trifox in Zukunft noch mehr zu hören und dass die Jungs eine Finanzierung für den Titel finden. Durch das frühe Entwicklungsstadium gibt es leider noch keine Trailer, aber schaut doch einfach mal auf der Seite vorbei.

Deep Rock Galactic

Als Mitglied der Deep Rock Galactic begeben wir uns auf die Mission all die Ressourcen des Planeten HOXXES IV abzubauen und wer ist für den Abbau besser geeignet als Zwerge. Schließlich sind die bärtigen, muskelbepackten Geschöpfe prädestiniert, um Untertage zu arbeiten. Mit einer Truppe von bis zu vier Zwergen werden wir in einem Dropshop auf den Planeten geworfen. Dort angekommen, sammeln wir all das glitzernde Zeug in den Höhlen und müssen auf die hiesigen Bewohner achten, die es überhaupt nicht witzig finden, dass wir ihr Zuhause ein wenig umgraben. Dabei ist aber auch ganz schön Teamwork gefragt, denn zu Beginn wählt man eine von vier Klassen beziehungsweise Ausrüstungen. Der Scout hat einen Greifhaken und kann in den dunklen Tiefen mit einer Flaregun Licht ins Dunkel bringen. Der Gunner läuft mit einer schweren Minigun herum und kann Seile spannen, damit sich das Team über Abgründe bewegen kann. Der Ingenieur baut Verteidigungstürme auf oder eine Versorgungsstation, um Ausrüstung der Teammitglieder wieder aufzufüllen. Zu guter Letzt ist der Driller mit von der Partie. Ausgerüstet mit zwei riesigen Bohrern gräbt er sich blitzschnell durch Wände und öffnet neue Gänge. Schnell merkt man, dass keiner im Team überflüssig und der Schlüssel für einen erfolgreichen Abschluss der Mission Teamwork ist. Der First Person Shooter machte in der Gruppe mit vier Spielern direkt Spaß. Die Entwickler haben kleine Gimmicks wie eine Jukebox eingebaut, an der wir entweder mit unserer Gruppe tanzen und lachen können oder einen heroischen Drop auf HOXXES IV mit musikalischer Untermalung einleiten können. Für ordentlich Abwechslung ist auf jeden Fall durch die zufällig generierten Höhlen bei jedem Lauf gesorgt. Wer also eine Art Minecraft mit richtig viel Action sucht, der sollte den ID@Xbox Titel im Blick behalten. Deep Rock Galactic ist aktuell in einer Closed Alpha Phase und soll 2018 für PC und Xbox One samt Crossplay-Funktion in Form einer Game Preview erscheinen.

Light Fall

In der Welt von Numbra herrscht ewige Dunkelheit und es liegt an euch das Land vor einer großen Bedrohung zu retten. Im ersten Augenblick ähnelt Light Fall einem typischen Plattformer im Grafikstil von Limbo – doch der Eindruck täuscht. Eine interessante und dynamische Spielmechanik macht Light Fall zu einem sehr taktischen und kreativen Plattformer. Ihr könnt während des Springens einen sogenannten Schattenkern erschaffen, der euch als Sprunghilfe, Schild oder Antriebsmöglichkeit für Boote dient. Im späteren Verlauf könnt ihr diesen Block auch gezielt platzieren oder ihn als Waffe gegen gefährliche Kreaturen verwenden. So könnt ihr euch in der Welt von Light Fall euren eigenen Weg bahnen und an Orte gelangen, die euch einige Geheimnisse offenbaren und Errungenschaften einheimsen. Während eures Abenteuers steht euch dabei Stryx, eine alte Eule, als Off-Stimme zur Seite, erzählt euch mehr über Numbra und seine Geschichte oder gibt euch hilfreiche Tipps zu Rätseln. Die originelle Spielmechanik braucht jedoch ein wenig Zeit, um sie perfekt zu beherrschen. Wenn einem dies aber erst einmal gelingt, macht das Erstellen von eigenen Plattformen umso mehr Spaß und man verliert sich förmlich im Erkunden von alternativen Wegen. Der Release ist für März 2018 angesetzt und erscheint zum Start für Xbox, PS4 und PC.