Mit dem Sequel zu Breath of the Wild ließ Nintendo ganz am Ende noch einmal die ganz große Bombe platzen, damit haben wohl die wenigsten gerechnet. Daneben gab es zahlreiche Informationen zu Titeln die noch im Jahr 2019 oder zumindest Anfang 2020 herauskommen. Mit Luigis Mansion 3, Animal Crossing: New Horizons und natürlich Pokémon Schwert und Schild waren auf jeden Fall einige Hochkaräter dabei. Wir haben uns in der Redaktion wieder etwas umgehört und Stimmen gesammelt.
Pokémon und sonst nüschts
Markus Schulzen
Nintendo kann mich eigentlich relativ schnell zufrieden stellen. Gib mir ein neues Pokémon Spiel und ich bin glücklich. Mit Pokémon Schwert und Schild kommt ein grafisch auf die Nintendo Switch angepasster Titel, der in mir wahre Vorfreude auslöst. Noch zu WiiU Zeiten habe ich mir einen solchen Titel gewünscht und nie verstanden, warum Nintendo sich auf das mobile Gaming versteift und weiterhin Neuauflagen nach altem Gusto veröffentlicht. Mit Pokémon Let’s Go hat Nintendo dann im vergangenen Jahr gezeigt, in welche Richtung sich die Reihe entwickeln wird und setzt diesen Weg mit Pokémon Schwert und Schild nun fort.
Als weiteren sehr interessanten Titel habe ich Nintendo Switch: The Legend of Zelda: Link’s Awakening wahrgenommen. Bei eingefleischten Zelda Fans ist sicherlich Potenzial zur Kritik vorhanden, der Stil macht mich neugierig und ich werde sicherlich mal einen Blick riskieren.
Ich hätte mir auch einen neuen Teil zu Banjo-Kazooie gewünscht und war gaaanz kurz im Hype Modus, als Nintendo sich in der E3 Direct einen Spaß erlaubte und die Silhouetten von Banjo und Kazooie zu sehen war. Im Anschluss erschienen die beiden dann zwar auch, aber nur als DLC Kämpfer für Super Smash Bros. Ultimate. Es hört einfach nicht auf! 🙂 Zum Glück wurden die 45 Minuten nicht ausschließlich zur Vorstellung neuer Kämpfer in Super Smash Bros. Ultimate “verschenkt”. Neben Banjo-Kazooie werden dieses Jahr aber weitere DLCs und Kämpfer veröffentlicht werden.
Metroid? Zelda!
Michael Meisterfeld
Eigentlich müsste ich stinksauer auf Nintendo sein. Gar kein Metroid. Nicht mal ein Prime Trilogy HD. Kein Bayonetta 3. Dummerweise startet man nach dem ersten Smash Bros DLC des Abends, nämlich zu Dragon Quest, direkt mal mit ner launigen Bowser Einlage in die Direct. Schützenhilfe bekommt Nintendo auch direkt noch mal von Square Enix. Nach dem überraschenden The Last Remnant Port steht natürlich Dragon Quest 11 vor unserer Tür, Release September. Die Secret of Mana Trilogie bekommt einen eShop-Release sofort und vor allem enthüllt man mal eben so Trials of Mana in einer wirklich schicken Neuauflage, kommt Anfang 2020. Für JRPG-Fans führt einfach kein Weg mehr an der Switch vorbei.
Eher enttäuschend wirkte verglichen damit Contra: Rogue Corps. Generischer kann ein Top Down Shooter eigentlich nicht wirken, das machen Unmengen von Indies unendlich viel besser. Da wirkt John Romeros Mafia Action Empire of Sin schon vielversprechender. Außerdem kommen auch Resident Evil 5 und 6 auf die Switch, zur Netflix Serie The Dark Crystal wird ein Taktik RPG erscheinen und natürlich widmet man sich Spielen wie Super Mario Maker, Fire Emblem: The Three Houses und Astral Chain, die mittlerweile vor der Tür stehen. Sehr gerfreut hat mich übrigens, das Segas Panzer Dragoon nach einer Ewigkeit wieder seine Schwingen ausbreiten kann. Auftritt Geralt. Ja, der Hexer kommt wirklich auf die Switch, wirklich mit dem dritten Teil. Zwar muss Witcher 3 grafisch ordentlich Federn lassen, trotzdem dürfen sich Switch Fans auf eines der besten West-RPG’s dieser Dekade freuen. Kurzum, die Switch bekommt zwar viele Ports, aber dennoch volles Programm. No More Heroes 3 fehlt? Sorry, abseits von Lollipop Chainsaw hat mich Suda51 immer kalt gelassen. Trotzdem wird die Ankündigung wohl viele Fans freuen.
Bei Nintendo selbst sieht es eigentlich kaum schlechter aus. Im September erwartet uns Links Awakening für die Switch. Die Optik will mir immer noch nicht gefallen, aber die Musik ist einfach gut. Und immerhin ist Links Awakening mit (sehr weitem) Abstand nach A Link to the Past das zweitbeste 2D Zelda. Luigis Mansion führt die launige Geisterhatz inklusive verschiedener Online Modi, Gooigi-Koop und anderer Verbesserungen fort, ebenfalls noch dieses Jahr. Das dürfte verdammt spaßig werden. Und dann wäre da noch Animal Crossing: New Horizons, das nun im März 2020 erscheinen soll. Sieht nach Animal Crossing meets einsame Insel aus und dürfte Serienfans wieder begeistern. War noch was? Klar, Pokemon Schwert und Schild. Die hatten sinnigerweise letzte Woche ihre eigene Direct und wurden nur kurz gezeigt, scheinen aber sehr viele wirklich gute Verbesserungen zu bieten und spielerisch deutlich ausgereifter zu sein als Let’s Go.
Und damit sind wir schon bei der Überraschung des Abends: Banjo und Kazooie für Smash Bros Ultimate, in einem ziemlich witzigen Trailer vorgestellt. Darauf haben auch viele Fans seit langem gewartet. Und dann: Yes! Yes! Yes! The Legend of Zelda! Breath of the Wild bekommt einen richtigen Nachfolger! Darauf hab ich gehofft, aber nicht wirklich damit gerechnet. Wirklich viel offenbart der Trailer erstmal noch nicht, aber er lässt mich mega gehyped zurück. Kein Wunder, gehört Breath of the Wild für mich doch zu den besten Spielen der letzten Jahre. Und ein Sequel könnte die vorhandenen Macken auch noch ausbügeln. Einziger Wermutstropfen, vor Ende 2020 wird das sicher nicht rauskommen.
Ports hin, ein paar Enttäuschungen her, alles in allem kann Nintendo dieses Jahr spieleseitig überzeugen. Auf einige Spiele werde ich wohl länger warten, als ich gehofft hatte, dafür gibt es aber auch Titel wie Trials of Mana, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte.
Persönlich enttäuscht
Christoph Köckerling
Wäre da nicht die blutleere Präsentation von Ubisoft gewesen, wäre für mich persönlich Nintendo der Verlierer gewesen. Das liegt nicht mal an den gezeigten Spielen, sondern eher an den Spielen die nicht dabei waren. Nach dem Neustart von Metroid Prime 4 war ich fest davon ausgegangen, dass Nintendo als Wiedergutmachung die vorherige Trilogy als Remaster auf den Tisch legt. Auch weil es im Rahmen der The Game Awards entsprechende Gerüchte gab. Aber Samus glänzte mit Abwesenheit, also mindestens noch ein weiteres Jahr warten. Ähnlich präsent war Bayonetta, mit ihrem dritten Feldzug als sexy Hexe. Nach der Ankündigung von vor zwei Jahren gibt es auch zu dem Spiel weiterhin nichts neues, was maximal enttäuschend ist.
Da können mich auch Luigis Mansion 3 und The Legend of Zelda: Links Awakening nicht besänftigen, auf die ich mich trotz Links’ seltsamen Look mit seinen übermäßig großen schwarzen Auge freue. Einzig wegen der Ankündigung vom Sequel zu Breath of The Wild konnte Nintendo Ubisoft in meinem persönlichen E3 Ranking hinter sich lassen. Der erste Look macht da durchaus Lust auf mehr, auch weil es deutlich düsterer zu sein scheint. Hoffen wir, das sich das Spiel nicht bei Metroid Prime 4 und Bayonetta 3 einreiht und wir erst in zwei oder drei Jahren weitere Infos bekommen.
Und der Rest? Spiele wie Animal Crossing, Pokémon, Super Smash Bros oder die zahlreichen Japano Titel lassen mich leider kalt und nehme ich höchstens zur Kenntnis. Schön ist es allerdings, dass Nintendo endgültig das Third Party Problem abgelegt hat und zahlreiche Spiele den Weg zu Nintendo finden, die bereits auf anderen Systemen oder vor der Switch erschienen sind. Allen voran natürlich The Witcher 3 und auch Alien Isolation darf man gerne im Auge behalten.