Das sind unsere PlayStation 4 Gamescom-Highlights

Die Gamescom hatte für die PS4 auch in diesem Jahr wieder einige Blockbuster zu bieten. Neben Playstation VR und den damit verbundenen Titeln, die wir euch in einem separaten Artikel präsentieren werden, geht es in Folgendem um große Exklusives, die auch ohne VR-Magie bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

Days Gone

Release: 2017 · Bei Amazon.de vorbestellen

Im Rahmen einer größer angelegten Präsentation zu Sonys kommenden Exklusivtiteln wurde uns eine Livedemo zu Days Gone, dem Survivalhorror-Spiel der Bend Studios gezeigt.

Das gezeigte Level kennt man bereits aus der E3-Präsentation, von daher beziehe ich mich darauf, welche Unterschiede in der Gamescom-Demo zu beobachten waren. Statt sofort die Rettung in einem der Sägewerke zu suchen, versucht sich Deacon erst einmal über den Außenbereich der Anlage zu retten. Im Vorbeirennen an einem festgebundenen Stapel Bretter zückt unser Held sein Messer und zerschneidet die haltenden Seilträger. Die Bretter stürzen ein und versperren so den Verfolgerhorden kurzzeitig den Weg. Eine weitere Möglichkeit die Freaker zu erledigen bietet ein Baumstammlager. Durch Anbringen eines Sprengsatzes warten wir kurz bis sich die Gegner dem Baumstapel genähert haben und lösen den Zünder aus. Eine ziemlich effektive Methode, denn nicht nur die Explosion, sondern auch die herum fliegenden und rollenden Baumstämme ziehen viele Freaker mit in den endgültigen Tod. Trotz all dieser Maßnahmen muss Deacon sich doch wieder in ein Lager zurückziehen. Der Kampf gegen die Gegner wird immer dramatischer und auch rabiater. Unser Held schlägt sich mit einer Axt durch oder wirft einzelne Gegner mit dem Gesicht nach vorne in eine laufende Kreissäge. Brücken werden zum Einsturz gebracht und es werden Molotowcocktails geworfen. Es hilft jedoch alles nichts. Am Ende der Präsentation findet sich Deacon in der exakt selben, scheinbar ausweglosen Situation wieder, wie man sie auch schon aus der E3-Demo kennt. Alleine auf einem Turm stehend, zieht die Kamera langsam nach hinten und wir sehen wie aus allen Himmelsrichtungen Freaker den einsamen Helden umzingeln. Hier endete auch die Live-Demo der Gamescom-Präsentation.

Die wichtigste Erkenntnis der Präsentation war, dass es scheinbar mehr als einen Fluchtweg vor den Freaker-Massen gibt. Die Umgebung scheint interaktiver zu sein, als zunächst gedacht und widerlegt somit die Vermutungen, dass ein Großteil der Fluchtsequenzen geskriptet sei, was den Wiederspielwert deutlich erhöhen würde. Über die anderen Features, wie das Upgraden von Waffen und inwiefern auch menschliche Gegner eine Bedrohung darstellen, ist allerdings noch nichts bekannt. Es bleibt abzuwarten, wie abwechslungsreich und spannend sich am Ende die Mischung aus Erkunden, Kämpfen und Flüchten gestaltet. Der Präsentation nach zu urteilen, scheinen die Bend Studios jedoch auf einem guten Weg zu sein, denn grafisch weiß das Gezeigte bereits jetzt schon zu überzeugen und auch der Gameplay-Anteil scheint angenehm hoch auszufallen. Schade dass man im Rahmen der Gamescom keine neuen Levelabschnitte und andere Aspekte des Spiels zeigen konnte. Nach bisherigem Eindruck scheint Days Gone ein actionreiches Open-World Adventure zu werden, dass sich von Spielen wie The Last of Us (Design) und Filmen wie World War Z und 28 Days later hat inspirieren lassen. Es gibt weiß Gott schlechtere Mischungen und mein Interesse hat Days Gone nach der Präsentation alle mal.

Detroit: Become Human

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Detroit: Become Human – ein weiterer spielbarer Blockbuster von Quantic Dream, der für PS4-Besitzer definitiv ein Pflichtkauf sein wird. Die auf der Gamescom gezeigte Präsentation stellte dieselbe Mission wie bereits auf der E3 vor, dennoch konnten wir mehr über die Story und die Vielfalt an Entscheidungsmöglichkeiten und deren Konsequenzen erfahren.

In der Zukunft von Detroit: Become Human dreht sich alles um Androide, die bereits einen Großteil von Jobs beispielsweise im öffentlichen Dienst übernehmen. Sie wurden von Cyberlife erschaffen und programmiert um zu gehorchen. Einige Androide scheinen aber einen eigenen Willen und Emotionen in ihrem Programmcode entdeckt zu haben. Es kommt häufiger zu Vorfällen mit „geschädigten“ Androiden, weswegen die Menschen in Detroit immer mehr an dem Einsatz von Androiden zweifeln.

Im fertigen Spiel können wir – ähnlich wie in Heavy Rain – insgesamt drei verschiedene Charaktere spielen. Neben der Möglichkeit, dass jeder Charakter durch unsere Entscheidungen sterben kann, besitzen diese drei jeweils unterschiedliche Spezialfähigkeiten.

Eine davon lernen wir in der Präsentation kennen. Connor erhält den Auftrag einen wild gewordenen Androiden davon abzuhalten ein kleines Mädchen in den Tod zu reißen. Als er an den Ort des Geschehens gelangt, ist bereits einiges passiert. Mit Connors Spezialfähigkeit „Reconstruct“ können wir Hinweise scannen und so eine kleine Szene freischalten, die uns zeigt wie beispielsweise der Vater des kleinen Mädchens durch den Rückstoß einer Pistole, die der Android benutzt hat, sein Tablet fallen lässt, auf welchen Connor daraufhin Informationen über die Auswechslung des Androiden findet. Durch das Suchen nach Hinweisen steigt außerdem unsere Wahrscheinlichkeit die Mission erfolgreich abzuschließen. Diese Wahrscheinlichkeit wird uns in Prozent angezeigt, sobald wir in den „Mind Palace“ wechseln. Hierbei wird die Zeit pausiert und wir können uns, neben der Erfolgswahrscheinlichkeit, einen groben Überblick über alle sichtbaren Hinweise machen. Wenn wir eine Großteil an Hinweisen gesammelt haben, erschließen sich uns außerdem im späteren Verlauf neue Entscheidungsmöglichkeiten, die uns ohne vorherige Suche versperrt geblieben wären. Während der Präsentation wurde diese Demo zweimal durchgespielt. Beim zweiten Durchlauf durfte das Publikum mitentscheiden. Dadurch haben wir Handlungen gesehen, die im E3-Trailer nicht gezeigt wurden.

Wer bereits ähnliche Titel – wie Heavy Rain oder Beyond Two Souls – gespielt hat, weiß, dass Quantic Dream Meister in ihrem Spielgenre sind. Für Fans von Filmen wie Blade Runner oder Serien wie Almost Human wird die Geschichte besonders interessant werden, zumal man in die Rolle eines Androiden schlüpfen kann. Auch wenn wir auf der Gamescom nicht viel Neues zu sehen bekamen, freue ich mich trotzdem in das futuristische Detroit einzutauchen. Die Atmosphäre in Grafik und Sound ist realistischer denn je. Die Spezialfähigkeiten machen das Spiel außerdem nicht mehr zu einem reinen spielbaren Film, der nur aus Quick Time Events besteht. Durch die versprochene Steigerung an Entscheidungsmöglichkeiten werde ich Detroit: Become Human sicher nicht nur einmal durchspielen.

Horizon: Zero Dawn

Release: 01.03.2017 · Bei Amazon.de vorbestellen

Mit Horizon: Zero Dawn haben die Killzone-Entwickler Guerrilla Games einen sehr interessanten Exklusivtitel am Start. Wir spielen die Jägerin Aloy in einer postapokalyptischen Urzeitwelt, welche von mechanischen, dinosaurierartigen Wesen beherrscht wird. Auf ihrer Jagd nach wichtigen Baukomponenten für neue Rüstungen und Waffen kämpft unsere taffe Protagonistin, die optisch an Ygritte aus Game of Thrones erinnert, mit Bogen und Speer gegen die Roboterwesen. Auch auf das Stellen von Fallen kann sie zurückgreifen. Soviel ist auch schon aus der E3-Demo bekannt. In der Gamescom-Präsentation werden uns noch weitere Spielaspekte präsentiert. Anfangs befindet sich Aloy in einer Menschensiedlung und bereitet sich auf ihre Mission vor. Sie soll einen „Corruptor“, ein besonders gefährliches Roboterwesen, unschädlich machen. Wir können uns mit einem Dorfbewohner über die Mission unterhalten. Es fällt auf, dass uns mehrere Antwortoptionen zur Verfügung stehen und Handelsmöglichkeiten gibt es auch. Der Rollenspielaspekt in Horizon scheint noch größer zu sein als zunächst angenommen. Auf der Suche nach dem Corruptor wird uns noch ein weiteres Feature des Spiels gezeigt. Da der Weg zum Ziel zu Fuß zu weit ist, nehmen wir per Fanghaken ein mechanisches Büffelwesen gefangen, welches wir dann mit Hilfe unseres Speers hacken können. Schon haben wir unser eigenes Reittier und können uns deutlich schneller durch die hervorragend animierte Landschaft bewegen. Der finale Kampf gegen den Corruptor gestaltet sich sehr abwechslungsreich. Wir hechten vor den gefährlichen Sprungattacken des aggressiven Roboterwesens in Deckung, bearbeiten den Gegner aus sicherer Entfernung mit dem Bogen oder greifen auf unseren Speer zurück. Zudem ist die Inszenierung auf einem hohen Niveau. Bäume werden von dem Wesen niedergewalzt, die Panzerhülle zerspringt nach einem erfolgreichen Treffer mit dem Sprengpfeil spektakulär und auch der wuchtige Sound trägt zur Gesamtspannung bei.

Horizon: Zero Dawn bringt alle Zutaten für einen Hit mit. Das Szenario setzt sich angenehm vom Großteil anderer Spiele ab, die Technik weiß bis auf einige seltene Slowdowns zu überzeugen, der Rollenspielanteil scheint angenehm hoch auszufallen und auch die Kämpfe wirken spannend und abwechslungsreich inszeniert. Wenn Guerrilla Games es schafft, die Stärken der gezeigten Präsentation mit einer zusätzlich gut inszenierten Geschichte, motivierenden Aufgaben und Kämpfen zu entwickeln, dann werden wir im Frühjahr 2017 ein Spiel erhalten, dass sich selbst vor Adventure-Schwergewichten wie Zelda nicht zu verstecken braucht.

The Last Guardian

Release: 26.10.2016 · Bei Amazon.de vorbestellen

Auch wenn wir es auf der Gamescom selbst nicht anspielen konnten, zählt The Last Guardian zu den großen Highlights für die PS4. Seit 2009 – also ganze sieben Jahre – mussten wir auf das neue Spiel von Schöpfer Fumito Ueda, welcher auch für Ico und Shadow of the Colossus Lead Designer gestanden hat, warten. Nun erreicht The Last Guardian aber endlich das Ziel, denn im Oktober können wir es schon in unseren Händen halten und können dem kleinen Jungen und seinem treuen, vogelähnlichen Begleiter Trico durch unzählige Abenteuer begleiten.

Freundschaft und Zusammenhalt wird in The Last Guardian ganz groß geschrieben. Diese muss selbstverständlich gepflegt werden und so können und müssen wir Tricos Bedürfnisse – nach beispielsweise Hunger – stillen, damit er uns auch in Zukunft aus brenzligen Situationen helfen kann. In typischer A Boy and His Dog Manier hilft uns Trico in Kletterpassagen an unerreichbare Stelle zu gelangen oder uns vor Gegnern zu schützen. Wie wir Trico gefunden haben und was unser eigentliches Ziel ist, werden wir wohl erst zum Release erfahren.

Die bisherigen Spiele Ico und Shadow of the Colossus von dem Entwicklerstudio SIE Japan Studio waren grafisch für die Zeit, in der sie veröffentlicht wurden, sicherlich keine nennenswerte Beispiele. Stattdessen glänzten beide Titel mit der emotionalen Bindung des Spielers zu den Charakteren und der Story. Und genau hier wird auch die Stärke von The Last Guardian liegen – unabhängig davon, ob die Grafik nun zeitgemäß ist oder nicht.

Wer also gerne auf Entdeckungstour mit seinem virtuellen Haustier gehen möchte und minimalistisch gehaltene Spiele schätzt, sollte The Last Guardian im Oktober definitiv auf die Wunschliste setzen.

Gran Turismo Sport

Release: 2017 · Bei Amazon.de vorbestellen

Grand Turismo zählt seit seligen Playstation 1  Zeiten zu den festen Größen im Bereich der Rennspielsimulationen. Im Rahmen der Gamescom erhielt ich die Möglichkeit den nächsten großen Titel der Spielreihe Grand Tourismo Sport zu testen oder besser gesagt Probe zu fahren, denn für mein Spielerlebnis bekam ich nicht einfach einen Dualshock 4 Controller in die Hand, sondern durfte in einen der exklusiven Racingseats Platz zu nehmen.

Als eher weniger begeisterter Fan des Genre der Rennspielsimulationen bin ich vielleicht nicht die ideale Person, wenn es um die Beurteilung von Steuerungsverhalten und Rennfeeling geht. Allerdings möchte ich trotzdem oder gerade eben deswegen einen Versuch wagen und meine Erlebnisse und das Fahrgefühl in einem dieser (für mich persönlich etwas engen) Sitze beschreiben.

Meine ersten Runden auf der Rennstrecke gestalteten sich wie erwartet, meine Fahrzeiten waren grausig und auch das rechtzeitige Schalten und regulieren der Geschwindigkeit an kritischen Kurven waren geradezu dilettantisch. Nach ein bis zwei weiteren Runden wurden meine Zeiten jedoch merklich besser, das Schalten funktionierte und der Racingseat gab ein angenehmes und authentisches Fahrgefühl wieder. Das beste Beispiel für ein Gefühl der Immersion war, als ich nach einem verunglückten Fahrmanöver mittels Rückwärtsgang und klassischem „Schulterblick“ wieder in die Spur fahren wollte, doch statt der Strecke nur in die vollen Hallen der Gamescom blickte.

Grand Tourismo Sport scheint für Fans in gewohnt hoher Qualität für spannendes und anspruchsvolles Rennvergnügen zu sorgen, wobei der Racingseat das Fahrvergnügen nochmals merklich steigert. Selbst ein Rennspielmuffel wie ich wollte den Sitz nach dem Probespielen nur widerwillig verlassen.