WWE 2K25 im Test: Eine Neuerung enttäuscht, doch das Spiel begeistert

„WWE 2K25“ bietet mit „Island“ erstmals eine Open-World-Spielvariante, die ein bisschen an NBA 2K erinnert. Auch die anderen Spielmodi wurden teilweise aufgewertet. GAMINGNERD hat „WWE 2K25“ getestet

Die WWE erlebt derzeit einen Boom. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass der Streaming-Gigant Netflix rund 5 Milliarden US-Dollar zahlt, um in den nächsten zehn Jahren jeden Montag die WWE-Show „RAW“ auszustrahlen. Und auch die deutschsprachigen Fans kommen auf ihre Kosten. Mit der Show „Road to Wrestlemania“ macht die Wrestling-Organisation in Dortmund, Hannover und Wien Halt. Was den Fans der WWE noch zum totalen Glück fehlt? Natürlich das neue „WWE 2K25“, welches am heutigen Freitag (14. März) offiziell erschienen ist.

Der neue Modus „Island“

Eine der spannendsten Neuerungen ist der Modus „Island“, der ein bisschen an die offene Spielwelt von „NBA 2K25“ erinnert. Auf der Playstation 5 und der Xbox Series X ist es erstmals in dieser Spieleserie möglich, den Ring zu verlassen und auf die Insel zu reisen. The Island besteht aus fünf frei begehbaren Bezirken mit Shops und Wahrzeichen wie etwa dem Tempel der Vorfahren. Der Aufhänger ist ein Wettbewerb, bei dem die Spieler um die Gunst des „Tribal Chief“ Roman Reigns miteinander konkurrieren.

Allerdings hat die „Island“ längst nicht den Charme der offenen Spielewelt von „NBA 2K25“. Fühlt es sich in „NBA 2K25“ wirklich so an, als würde man mit einem NBA-Star durch die Stadt schlendern, die Trainingsstätte besuchen oder in die Arena einlaufen, wirkt die Fantasiewelt von „WWE 2K25“ sehr aus der Zeit gefallen. Lediglich bei den gelegentlichen Video-Einspielern mit Roman Reigns kommt eine gewisse Atmosphäre auf.

Großer Hang zu Mikrotransaktionen

Eine große Parallele zu „NBA 2K25“ ist lediglich der Hang zu Mikrotransaktionen. Um die Attribute des eigenen Wrestlers zu verbessern oder ihn mit neuer Kleidung auszustatten, muss man in Form der Premium-Währung „VC“ ordentlich Geld auf den Tisch legen. Weil sich dieses Geld im Spiel nur im geringen Maße verdienen lässt, kommt man kaum daran herum, echtes Geld zu investieren. Kurzum: Der Modus „Island“ kann ruhig unbeachtet bleiben. Das ist allerdings überhaupt nicht schlimm, denn „WWE 2K25“ ist eines der vielseitigsten Sportspiele auf dem Markt.

Das Spiel bietet eine große Auswahl an Kampfarten, Arenen und Wrestlern. Rund 200 spielbare Charaktere stehen zur Auswahl, darunter aktuelle Stars wie Roman Reigns, Cody Rhodes, CM Punk, Seth Rollins und Charlotte Flair, aber auch Legenden aus früheren Zeiten wie Shawn Michaels, Bret „Hitman“ Hart, Hulk Hogan oder dem bösen Clown „Doink“.

Top-Gameplay – auch für Einsteiger

Grafisch bewegt sich das Spiel auf einem hohen Niveau, wobei die Darstellungen der Figuren sich durchaus unterscheiden. Während die aktuellen WWE-Stars sehr gut dargestellt wurden, fallen einige weibliche oder frühere Stars optisch leicht ab.

Die Steuerung des Spiels hat sich nicht großartig verändert, sodass man sich sofort im Spiel zurechtfindet. Für Einsteiger gibt es ein Tutorial, sodass man bereits nach wenigen Minuten die wichtigsten Aktionen beherrscht. Zudem gibt es eine Rückkehr von dem „Ketten-Wrestling“. Hier geht es in einem kleinen Reaktionstest zum Beispiel darum, Griffwechsel oder einen Angriff vorzunehmen. „WWE 2K25“ bietet einen guten Mix aus Kombos, Moves und Aufgabegriffen, sodass sich gefühlt jeder Kampf voneinander unterscheidet.

Showcase-Modus gleicht einer Zeitreise

Der Showcase-Modus von „WWE 2K25“ widmet sich diesmal der Familiengeschichte der Bloodline-Dynastie. Der „Wiseman“ Paul Heyman führt durch das Programm und moderiert die zu meisternden Matches. Das Archiv-Videomaterial rundet die gelungene Präsentation ab. Der Spieler muss in den Kämpfen kleine Aufgaben erfüllen, um Zwischensequenzen auszulösen und die Match-Geschichte voranzutreiben. Teilweise gibt es sogar Zeit-Limits, die allerdings bei ungeübten Spielern teilweise zum Frust führen können. Insgesamt allerdings macht dieser Modus erneut viel Spaß und gleicht für Wrestling-Fans einer kleinen Zeitreise, bei dem legendäre Kämpfe wie zum Beispiel Hulk Hogan gegen Yokozuna nachzuerleben sind.

MyRise – spannender Storymodus

Ebenfalls viel Freude macht der „MyRise“ Modus – der Storymodus in diesem Spiel. Hierfür erstellt der Spieler einen eigenen männlichen oder weiblichen Wrestler, der als kommender Superstar gefeiert und beim WWE Draft als Nummer-1-Pick ausgewählt wird. Ausgerechnet im Moment seines größten Triumphs wird der Spieler allerdings von einem maskierten Bösewicht angegriffen. Es bildet sich ein Aufstand innerhalb der WWE, gegen den der Superstar vorzugehen hat.

Die Präsentation von dem Storymodus hat sich nicht groß verändert. Noch immer sind zwischen den Kämpfen die üblichen Dialoge zu führen, bei denen es nur wenig Antworten zur Auswahl gibt, die auch meist keinen großen Einfluss auf den Spielverlauf haben. Aber: Die Story ist so spannend, dass der Modus trotzdem richtig Spaß macht.

Ansonsten bietet das Spiel die Manager-Modi MyGM und MyUniverse, die dezent erweitert wurden. In MyUniverse gibt es beispielsweise Promos, in MyGM einen Online-Modus. Der Modus „MyFaction“ richtet sich zudem an Kartensammler.

WWE 2K25 im Test: Eine Neuerung enttäuscht, doch das Spiel begeistert
Vielseitigkeit und Langzeitspaß
WWE 2K25 ist erneut ein richtig gutes und vor allem vielseitiges Wrestling-Spiel. Es gibt nur wenig Spiele, die eine so große Vielseitigkeit und Langlebigkeit bieten. Die „Island“ ist zwar eher eine Enttäuschung, dafür aber gefallen die anderen Spielvarianten, insbesondere der Showcase-Modus und der „MyRise“ Modus.
Leserwertung0 Bewertungen
0
Pros
Tolle Präsentation
Viele Spielvarianten, vor allem Showcase und MyRise gefällt
Gutes Gameplay, auch für Einsteiger
Rund 200 spielbare Wrestler
Cons
Der Modus "The Island" macht wenig Freude
Großer Hang zu Mikrotransaktionen
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