Rund vier Monate nach TopSpin 2K25 kommt mit „TIEBREAK: Official game of the ATP and WTA“ ein weiteres Tennisspiel auf den Markt. GAMNINGNERD hat getestet, ob TIEBREAK das Match gegen den Konkurrenten gewinnt oder nicht.
Die Spieleentwickler haben offenbar den Tennissport wiederentdeckt. Ende April erschien mit TopSpin 2K25 ein sehr ordentliches Tennisspiel, das mit einer starken Atmosphäre und einem tollen Gameplay begeisterte (hier der Test). Allerdings gab es auch kleine Kritikpunkte: Nur 25 echte Tennis-Stars waren steuerbar. Viele absolute Top-Stars wie Novak Djokovic oder Rafael Nadal fehlen. Hier bietet „TIEBREAK“ als offizielles Spiel der ATP und WTA wesentlich mehr Umfang. Mehr als 120 originalgetreu nachgebildete Spieler sind enthalten. Darunter fallen nicht nur alle Top-Stars sowie einige ehemalige Spieler, sondern auch Spieler aus den hinteren Plätzen der Weltrangliste. Wer zum Beispiel den deutschen Tennisspieler Dominik Koepfer steuern möchte, der momentan auf Rang 62 der Weltrangliste steht, kann dies in diesem Spiel tun.
Über 90 offizielle Turniere
Entscheidend ist allerdings, was auf dem Platz passiert. 22 unterschiedliche Tennis-Courts stehen anfangs zur Auswahl. Dazu zählen die Plätze in Wimbledon, Melbourne, Paris und New York, außerdem einige andere bekannte Arenen wie zum Beispiel in Halle oder in Indian Wells. Insgesamt soll das Spiel über 90 offizielle Turniere umfassen – darunter die ATP Masters 1000, WTA 1000, ATP und WTA 500, ATP, WTA 250, den United Cup sowie die Nitto ATP Finals und die WTA Finals Riad am Ende der Saison.
Allerdings springt der Funke nicht so über wie in Top Spin 2K25. Die Tennisplätze sind weniger liebevoll gezeichnet. Die Tennisspieler ähneln grafisch zwar ihrem Vorbild, bewegen sich aber im Spiel teilweise etwas merkwürdig. Zudem ist die Gesichtsanimation unschön geworden.
Um die Steuerung zu lernen, gibt es Tutorials. Diese sind zwar englischsprachig, aber mit wenig Grundkenntnisse dennoch gut zu verstehen, sodass man relativ schnell dazu in der Lage ist, ein paar ordentliche Bälle zu schlagen. Während man zum Schlag ausholt, füllt sich ein Balken, den man für einen perfekten Schlag zum richtigen Zeitpunkt loslassen muss. Dies ist etwas anspruchsvoller als in Top Spin 2K25. Vor allem bei Einsteigern landet der Ball auffällig oft im Netz.
Novak Djokovic Slam Challenge
Als zusätzliche Spielvariante bietet „TIEBREAK“ die Novak Djokovic Slam Challenge, in der sich die großen Spiele in der Karriere des Superstars nachspielen lassen. Es beginnt mit den Australien Open 2008, bei denen Djokovic das Finale gegen Jo-Wilfried Tsonga gewann. Der Spieler steigt zu Beginn des vierten Satzes ein und soll den Serben zum Sieg führen. Zudem gibt es Nebenaufgaben. Der Schlag zum Sieg soll in diesem Fall ein Slice sein.
Solche Spielvarianten, in denen sich die Karriere eines Superstars nacherleben lassen, sind von anderen Sportspielen wie zum Beispiel NBA 2K oder WWE 2K bekannt. Allerdings gibt es einen großen Unterschied: In den Spielen von 2K (außer in TopSpin, wo ein solcher Modus fehlt) wird der Spieler mit Video-Highlights und Interview-Ausschnitten auf die bevorstehende Aufgabe eingestimmt. In „TIEBREAK“ fehlt dies völlig. Es gibt lediglich eine Text-Info zu dem jeweiligen Match. Hier wurde viel Potenzial verschenkt.
Tennis-Karriere macht nur mit dem eigenen Spieler Spaß
Wer die komplette Laufbahn eines Tennisspielers durchleben möchte, kann den Karriere-Modus spielen. Dieser lässt sich wahlweise mit einem männlichen oder einer weiblichen bzw. mit einem echten Tennis-Star oder einem selbst kreierten Spieler durchlaufen. Als selbst erstellter Spieler bereitet das deutlich mehr Freude, weil dieser Modus mit schönen Video-Zwischensequenzen unterfüttert ist. Zudem läuft man teilweise mit dem eigenen Spieler über die Tennisanlage, trifft dabei berühmte Spieler und kommuniziert per Smartphone mit dem Agenten.
Steuert man einen Star-Spieler, fehlt diese Abwechslung und man hangelt sich praktisch nur von Woche zu Woche, indem man sich für die Teilnahme an eines der zur Auswahl stehenden Tennisturniere entscheidet oder eine Ruhewoche einlegt. Darüber hinaus lässt sich das verdiente Geld zum Beispiel in Trainer, Physiotherapeuten oder bessere Reisebedingungen investierten. Hier wäre mehr Abwechslung wünschenswert gewesen.