PGA Tour: Gelingt EA Sports die Rückkehr auf den Golfplatz?

EA Sports wagt einen neuen Versuch und bringt im März mit EA SPORTS PGA TOUR wieder ein Golfspiel auf den Markt. Zwangsweise werden Erinnerungen an die früher sehr beliebte Tiger-Woods-Reihe wach. Ob es gelingt, PGA Tour 2K23 als Platzhirsch abzulösen?

Im Fußball, Eishockey und American Football sind die Spiele von EA Sports seit vielen Jahren das Maß aller Dinge. Im Golf allerdings zog sich der Spieleentwickler in den vergangenen knapp acht Jahren zurück. Nach der Tiger-Woods-Reihe und dem 2015 erhältlichen Rory McIlroy PGA Tour überließ EA dem Konkurrenzprodukt PGA Tour 2K das Feld – oder besser gesagt den Golfschläger. Dies wird sich allerdings bald ändern. Am 24. März erscheint EA SPORTS PGA TOUR für PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC.

Cam Weber von EA Sports verspricht „das führende PGA-TOUR-Erlebnis mit realen Golfdaten, die bei jedem Schlag ein unglaublich realistisches Gameplay gewährleisten. Außerdem umfasst das Spiel einige der bekanntesten Kurse der Welt, die überaus detailliert gerendert wurden.“ Der Spieler soll auf mehr als 30 Kursen abschlagen dürfen. Das Spiel wird unter anderem die letzten Major-Kurse der Jahre 2021 und 2022 enthalten sowie die neuen Major-Kurse des Jahres 2023, die zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.

Eine kurze Erklärung für Golf-Anfänger: Die Majors sind die vier wichtigsten Golfturniere der Welt und bestehen aus den US Masters, den US Open, den British Open und der US-PGA-Championship. Auch alle drei Events der FedExCup-Playoffs sind Teil des Spiels. Die Gamer können im Karriere-Modus FedExCup-Punkte erhalten, um sich für die FedExCup-Playoffs zu qualifizieren.

Der Modus „Road to the Masters“ kehrt zurück

Erfreulich: Es gibt eine Rückkehr von dem Modus “Road to the Masters”, der bereits bei der Version im Jahre 2011 enthalten war. In der Pressemitteilung heißt es: „Spielende können einen Golfer erstellen und bearbeiten, an ihren Fähigkeiten feilen und die einzelnen Kurse meistern, um jedes Loch zu spielen wie ein Profi.“

Auch die Damen sind mit der Ladies Professional Golf Association (LPGA) im Spiel vertreten. Die Spielenden können mit der überarbeiteten Spielererstellung auch eigene weibliche Golfer erstellen und an der Amundi Evian Championship, einer der fünf großen Championships der LPGA Tour, teilnehmen. Mit der ehemaligen Golfspielerin Iona Stephen stößt auch eine erste weibliche Kursexpertin zum Kommentatoren-Team.

Die “realistischste Grafik, die es bis dato in einem Golfspiel gab?”

Der Entwickler verspricht mit der “Frostbite Engine von EA die realistischste Grafik, die es bis dato in einem Golfspiel gab.” Mithilfe von Drohnentechnologie und LiDAR-Helikoptern wurden die Geländekarten erstellt. Fotogrammetrie und Scanner sind zudem für das Rendering von Clubhäusern, Vegetation, Brücken, Tee-Markierungen, Felsformationen etc. eingesetzt worden. Sogar die Greenkeeper wurden angeblich ausführlich befragt, damit das Gras auch an allen Stellen die richtige Länge hat.

Und die Zuschauer? Laut einem Bericht von „Games Aktuell“ wurden für die Entwicklung extra Schauspieler engagiert, um das Publikum realistisch darzustellen. Die Zuschauer würden sich daher sogar unterschiedlich verhalten.

Auch die Golfspieler bzw. Golfspielerinnen sollen sehr lebensecht aussehen. Spezielle Körper- und Kopfscans, die ansonsten bei Filmproduktionen zum Einsatz kommen, sollen die Golfer realitätsnah abbilden. Die Bewegungen und vor allem der Golfschwung der virtuellen Stars soll ein genaues Abbild der Technik ihrer Vorbilder sein.

Viele Optionen beim Schlag

Apropos Golfschlag: Die Schläge werden wie üblich mit dem Analogstick ausgeführt. Der Spieler soll dabei aber viele Optionen haben. Pro Schläger gäbe es 20 unterschiedliche Schlagarten und somit mehr als 1300 Möglichkeiten, den Ball zu spielen. Technik, Wetterverhältnisse und Terrain sollen sich gleichermaßen auf den Schlag auswirken. Gleichwohl stellt sich die Frage, ob dies den Laie überfordern könnte. Für ein authentisches Gameplay soll jedenfalls TrackMan, ein weltweit führendes System für 3D-Flugbahn- und Schwunganalysen, sorgen.

Die Ankündigungen des Herstellers – die aus der Pressemitteilung, dem Trailer und einer Präsentation resultieren – klingen vielversprechend. Allerdings wäre es auch untypisch für EA Sports, würden sie nicht im Vorwege Superlative versprechen. Die längere Entwicklungszeit könnte dem Spiel durchaus gut bekommen haben. Andererseits beweist das Negativbeispiel NBA Live 14, das nach einer „kreativen Schaffenspause“ nicht zwingend ein großer Fortschritt erfolgen muss.

Sicher ist, dass gegenüber dem 2K-Game eine grafische Aufbesserung machbar wäre, weil PGA Tour 2K23 durchaus optisches Verbesserungspotenzial bot. Wie gut das Spiel ansonsten funktioniert, und ob es vor allem auch einsteigerfreundlich ist, wird sich im März zeigen.