Madden NFL 25 im Test: Mehr Realismus und ein besserer Karrieremodus?

Das am Freitag veröffentlichte „Madden NFL 25“ soll sich dank eines überarbeiten Gameplays realistischer anfühlen. Auch der Superstar- und der Franchise-Modus wurden verbessert. GAMINGNERD hat das American Football Spiel bereits getestet.

Die Vorfreude auf die NFL-Saison ist bei vielen Fans groß. In der Nacht vom 5. auf den 6. September startet die neue Spielzeit mit dem Duell zwischen den Kansas City Chiefs und den Baltimore Ravens. Kurz bevor die stärkste Football-Liga der Welt loslegt, erscheint Jahr für Jahr der neueste Ableger aus dem Hause EA Sports von Madden NFL. Und somit stellt sich auch Jahr für Jahr die Frage, ob sich ein Neukauf lohnt oder ob es sich lediglich um einen Abklatsch der Vorjahresversion handelt.

So viel sei schon einmal verraten: „Madden NFL 25“ hat gegenüber dem Spiel aus dem vergangenen Jahr wirklich einen Schritt nach vorne gemacht. Das Gameplay hat sich durch die FieldSENSE-Technologie verbessert. Wenn man einen Verteidiger steuert und den Hit Stick zum richtigen Zeitpunkt und in die richtige Richtung betätigt, entsteht ein krachender Tackle. Allerdings haben sich auch die Offensivspieler durch das Ballträger-Gleichgewicht- und Recovery-System verbessert. Sie können Tackles durchbrechen und weiterlaufen. Insgesamt fühlt sich das deutlich mehr nach echtem American Football an.

Ebenfalls positiv: Mit Mike Tirico und Greg Olsen sowie Kate Scott und Brock Huard gibt es zwei neue Kommentatoren-Duos, die eine Ergänzung zu Brandon Gaudin und Charles Davis sind. Grafisch hat sich das Spiel hingegen (wenn überhaupt) nur minimal verändert. Vor und zwischen den Spielzügen fängt „Madden NFL 25“ mit den vielen schönen Zwischensequenzen eine gute Football-Atmosphäre ein. Jedoch ist der hausinterne Konkurrent „College Football 25“, der erst am 19. Juli von EA Sports veröffentlicht wurde, hier etwas im Vorteil.

Mehr Storys im Superstar- und Franchise-Modus

Positive Veränderungen gibt es im Karriere (Superstar) Modus und dem Management (Franchise) Modus. Der Einzelspieler-Karrieremodus beginnt wie auch im vergangenen Jahr mit der NFL Combine. Der Spieler muss also verschiedene Fitness-Tests, zum Beispiel den 40-Yard-Sprint und Bankdrücken, absolvieren. Danach folgt ein Wissensquiz. Wer sich im Football gut auskennt und zum Beispiel weiß, welches Team als „America‘s Team“ (Dallas Cowboys) bekannt ist oder welche Sportart Ex-NFL-Star Deion Sanders noch ausgeübt hat (Baseball), ist hier im Vorteil.

Danach wird der eigene Spieler beim NFL Draft von einem Team ausgewählt. In den Spielen steuert man lediglich den eigenen Akteur. Dabei handelt es sich wahlweise um einen Quarterback, Halfback, Wide Receiver, Linebacker oder Cornerback. Zwischen den Spielen gibt es im Gegensatz zu „Madden NFL 24“ mehr Storyelemente. Direkt nach dem Draft wird man zum Beispiel vom Head Coach des jeweiligen Teams, der auch wirklich wie in der Realität aussieht, begrüßt. Später folgen unter anderem Pressekonferenzen, Interviews oder Gespräche mit Mitspielern. Dies gibt dem Spieler etwas mehr das Gefühl, wirklich eine Saison in der NFL mit all den Höhen und Tiefen zu durchleben.

Die Storyelemente sind auch im Franchise-Modus enthalten, bei dem man in die Rolle des General Managers schlüpft und verschiedene Aufgaben zu erledigen hat. Man kann zum Beispiel den Kader und Trainerstab managen, Trades anfragen, Trainingseinheiten absolvieren und den Gameplan für das nächste Spiel festlegen. Auf den ersten Blick sind die Management-Aufgaben zwar sehr komplex. Aber glücklicherweise gibt es ein (englisches) Tutorial, sodass man sich relativ schnell zurechtfindet.

Überarbeiteter NFL Draft

Ein besonderer Fokus liegt in „Madden NFL 25“ auf dem Draft. Dabei handelt es sich um die jährliche Talente-Ziehung, bei der die vielversprechendsten College-Talente von den NFL-Teams verpflichtet werden. Die Vorarbeit beginnt bereits während der Saison, wenn man die besten Nachwuchsspieler scoutet. Hat der Draft dann begonnen, bietet das Draft-Board einen Überblick, welche Spieler für das eigene Team interessant sind und an welcher Position die jeweiligen Talente verpflichtet werden könnten. Zu jedem Spieler gibt es sehr viele Informationen über die Stärken und Schwächen. Haben wir uns für einen Spieler entschieden, bewertet das Spiel direkt, ob das ein guter Pick gewesen ist oder nicht. Per Videosequenz wird daraufhin gezeigt, wie der Spieler den Anruf vom Team erhält oder wie er von NFL-Commissioner Roger Goodell auf die Bühne geholt wird.

Darüber hinaus beinhaltet „Madden NFL 25“ den Teambuilder, mit dem sich Logos hochladen oder Trikots, Helme, Stadien und Logos anpassen lassen. Für Online-Spieler gibt es den Head-to-Head-Modus und natürlich das NFL Ultimate Team.

Madden ist gut, hat aber nicht die Atmosphäre von "College Football"
„Madden NFL 25“ ist mit dem überarbeiten Gameplay, dem umfangreichen NFL Draft und den Storyelementen im Superstar- und Franchise-Modus das beste Spiel dieser Reihe. „College Football 25“ bietet allerdings noch etwas mehr Atmosphäre. Insgesamt ist Football als Videospiel schwieriger umzusetzen als zum Beispiel Fußball, weil der Einfluss auf die Defensive mit einem Einzelspieler nur sehr gering ist. Das kann schon einmal für Frust sorgen.
Leserwertung0 Bewertungen
0
Pros
Die offizielle NFL-Lizenz
Mehr Storyelemente im Karriere- und Franchise-Modus
Überarbeiteter NFL Draft
Besseres Gameplay
Cons
Belohnungs- und Upgradesystem im Superstar-Modus ist unübersichtlich
Steuerung der Defensive macht weniger Spaß als Offensive
Spiel ist komplett in Englisch
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