So geht’s: Videospiele bestellen bei Amazon Japan

Lange Zeit war der japanische Zweig vom amerikanischen Versandhändler Amazon für ausländische Benutzer nicht zugänglich. Man konnte zwar nach Herzenslust stöbern und sich über die vielen tollen Angebote ergötzen, aber im Gegensatz zu anderen ausländischen Amazon-Shops konnte man sich dort nichts importieren lassen. Wie vor einigen Tagen bekannt wurde, ist dies zumindest teilweise nicht mehr so. Denn bestellen könnt ihr zwar jetzt bei Amazon im Land der aufgehenden Sonne, mit dem globalen Amazon-Account, den ihr zum Beispiel im deutschen Store nutzt, geht das aber zur Zeit noch nicht. Für Amazon Japan muss ein separater Account angelegt werden. Wir haben das ganze einfach mal ausprobiert.

Seite auf englisch umstellen oder Chrome nutzen

img-amazon-japan-sprache-umstellenIhr versteht kein japanisch? Ich auch nicht, ist aber eigentlich auch gar kein Problem. Zum einen bietet Amazon Japan von Haus aus seit kurzem an, die wichtigsten Punkte auf englisch zu übersetzen, alternativ kann man auch den Chrome-Browser von Google nutzen. Denn der schlägt einem vor, die Webseite doch lieber in eine gewünschte Sprache wie zum Beispiel deutsch zu übersetzen. Wie üblich bei diesen Übersetzungstools im Internet kommen da zwar kuriose Sätze bei raus, aber man versteht sie trotzdem ganz gut und nebenbei hat man ab und zu noch etwas zu schmunzeln. Ich bevorzuge das von Amazon angebotene Feature, die Seite auf englisch zu nutzen.

Eingeschränktes Warenangebot

Wer jetzt allerdings denkt, dass er bei Amazon Japan nach Herzenslust shoppen kann und einem das gesamte Sortiment offen steht, der hat sich leider geschnitten. In der Presse war öfters zu lesen, dass für den internationalen Versand Bedingung wäre, dass dieser Artikel von Amazon Japan verkauft und verschickt wird. Ganz richtig ist das aber leider nicht.

Zwar muss das beides zustimmen, aber alle Artikel werden trotzdem nicht weltweit versandt. Das sorgte bei mir zuerst für ein wenig Frust. Wollte ich mir doch den gelben Nintendo 2DS in der Pokemon-Edition bestellen, leider wurde mir dann aber, als ich die Bestellung abschließen wollte, angezeigt, dass dieser nicht an meine angegebene deutsche Adresse versandt werden kann. Das gleiche kam img-amazon-japan-global-eligiblebeim Mega Man Nendoroid oder einer Super Mario Action Figur. Hmm, was nun? Alle für mich interessanten Artikel auf gut Glück in den Warenkorb legen und jedes mal bei der Bestellung merken, dass es doch nicht geht? Spaß macht das eher weniger.

Nach ein paar Versuchen habe ich dann allerdings einen ganz nützlichen Filter entdeckt.  Und zwar wenn man in der linken Spalte den Filter AmazonGlobal Eligible aktiviert (siehe Screenshot) wird es einfacher. Im Prinzip bedeutet das soviel wie, dass nur für den internationalen Versand geeignete Artikel angezeigt werden und der Rest rausgefiltert wird. Zwar ist die Auswahl dann stark eingeschränkt, aber immerhin macht das stöbern um einiges mehr Spaß, da die Artikel tatsächlich bestellbar sind. Manchmal klappt es aber trotzdem nicht auf Anhieb. Dann versteckt sich meistens irgendwo unter den weiteren Angeboten zu dem Artikel eine Möglichkeit diesen zu bestellen, die aber nicht immer die günstigste ist. Für meine Testbestellung fiel die Wahl letztendlich auf die sehr schöne Super Mario Encyclopedia, anlässlich des 30. Geburtstags des italienischen Klempners. Testweise hatte ich noch zahlreiche aktuelle Videospiele für die WiiU, den Nintendo 3DS, PlayStation 4 oder Xbox One in meinen Warenkorb gelegt und auch da wäre ich erfolgreich gewesen. Besonders Freunde von japanischen Videospielen, welche keinen Release ausserhalb Japans bekommen oder es eine ganz bestimmte Collectors Edition sein soll, können sich darüber freuen.

Hat man etwas gefunden, dann geht der Bestellprozess bis auf die Bezahlung genau so wie man es vom deutschen Amazon kennt. Denn während man hier die Möglichkeit das Geld per Lastschrift vom Konto abziehen zu lassen, ist das in Japan logischerweise nicht möglich, da es diese Möglichkeit dort schlichtweg nicht gibt. Möchte man also bei Amazon Japan einkaufen, braucht man zwingend eine Kreditkarte.

Lieferung und der Zoll

Wer schonmal was aus dem Nicht-EU-Ausland bestellt hat, der wird sich schon einmal mit dem Zoll rumgeschlagen haben. Entweder man hat Glück und das Paket wird ganz normal ohne weitere Kosten zugestellt, oder man bekommt einen netten Brief und darf sich dann zu einem meist weit ausserhalb liegenden Zollamt bemühen. Einmal durfte ich sogar die Zollgebühren img-amazon-japan-bezahlendirekt beim Boten bezahlen, war aber tatsächlich die Ausnahme, ohne dass das Paket einen Umweg über das örtliche Zollamt genommen hat.

Ihr dürft aber aufatmen, das habt ihr bei einer Bestellung über Amazon Japan nicht zu befürchten. Denn die Steuern die bei Importen dieser Art fällig werden, bezahlt ihr direkt bei der Bestellung mit und könnt euch sicher sein, dass euer Artikel direkt an die von euch angegeben Adresse geliefert wird. Auch halten sich die Gebühren als auch Versandkosten für den weiten Weg in Grenzen. Wenn man bedenkt, dass wenn unsereins ein Paket versichert nach Österreich schicken will, schon mehr Versandkosten verlangt werden, als bei der Bestellung in Japan inklusive Zoll. Da kann man echt nicht meckern.

Auch die Geschwindigkeit bis die Ware geliefert wird ist beachtlich. Ich habe das Buch an einem Dienstag Abend deutscher Zeit bestellt und bereits am Freitag wurde es geliefert. Das Paket wurde von Anfang bis Ende von DHL abgefertigt, ich denke, dass dies der Geschwindigkeit absolut zuträglich war. Mal schauen wie das bei einer weiteren Bestellung ablaufen wird. Jetzt wünsche ich euch aber erstmal viel Spaß beim Stöbern auf Amazon.co.jp. Ach übrigens, genauso läuft es auch ab, wenn man bei Amazon.com in den USA bestellen will.