Steamworld Dig für die Xbox One

Entwickler Image & Form hat nun, nachdem Steamworld Dig für PC, Nintendo Wii U, Nintendo 3DS, PlayStation Vita und PlayStation 4 erschienen ist, den Plattformer auch in Form des ID@Xbox Programms für die Xbox One herausgebracht und einen tollen Titel auf die Next Gen Konsole aus dem Hause Microsoft gebracht.

Etwas rostig, grün leuchtende Augen und mit aufgesetzten Cowboy Hut stapft Rusty durch den Wilden Westen nach Thumbletown um seinen Onkel zu finden. Angekommen, stürzen wir prompt in eine Höhle wo wir auf die „Leiche“ des Onkels stoßen und sein Erbe antreten. Nicht mit Colt sondern mit Spitzhacke bewaffnet, machen wir uns auf die auf die Suche nach den Spuren die uns der Onkel hinterlassen hat. Das was zunächst beginnt wie ein guter alter Wild West Streifen entpuppt sich als richtig liebevoll gestalteter Plattformer mit gewissen parallelen zu einem alten RARE Titel.

Als Roboter Rusty übernehmen wir die eingestürzte MineSteamWorldDig1 unseres Onkels und graben uns einen Weg durch die Tiefen unter der kleinen Stadt Thumbletown. Anfangs hat die Stadt nur ein paar Einwohner, doch je mehr Geld unsere Buddeleien in die Kassen der Stadt spült, desto mehr neue Einwohner werden angelockt. Bei den Einwohnern können wir uns bessere Ausrüstung und neue Upgrades kaufen. Nach und nach hacken wir uns durch die Untergründe der 3 verschiedenen Abschnitte, die nach und nach immer mehr Fallen bereithalten, ob es nun unzerstörbare Felsen sind, die beim Untergraben auf uns stürzen, Stachelfallen oder das allseits bekannte „rote“ Fass, welches bei leichten Berührungen in die Luft fliegt. Auch die Gegnertypen sind doch recht verschieden. Wo wir im ersten Abschnitt vermehrt auf Gesteinswürmer und Skelettschildkröten treffen, treffen wir später auf verrückt gewordene Menschen die sich ein wenig wie Zombies verhalten. Mit unserer Ausrüstung können wir aber jedem dieser Gegner ordentlich einheizen. Ob wir ihnen nur mit der Spitzhacke an den Kragen gehen oder ihnen eine Dynamitstange entgegenwerfen ist vollkommen dem Spieler überlassen.

Nach links oder nach rechts?

SteamWorldDig3Diese Frage stellen wir uns in dem „Sidescroller“ eher selten, denn eigentlich geht es immer nur in eine Richtung: Nach Unten! Lediglich um den verschiedenen Gesteinstypen oder Gegnertypen auszuweichen gehen wir nach rechts oder links. Ab und an müssen wir aber auch wieder an die Oberfläche um unsere, mit Edelsteinen, prall gefüllten Taschen beim Händler zu leeren. Durch abgegebene Edelmetalle steigen wir im Level auf und schalten neue Ausrüstung zum Kauf frei. Neben unserer Spitzhacke können wir später aber auch mit einem Bohrer arbeiten oder uns den Weg frei sprengen. Um wieder an die Oberfläche zurück zu kommen müssen wir aber nicht zwingend wieder hochklettern sondern in gewissen Abständen sind von unserem Onkel Teleporter platziert worden. Neben unserer Spitzhacke können wir später aber auch mit einem Bohrer arbeiten oder uns den Weg frei sprengen. Mit diesen oder von uns selbst gesetzten Teleportern können wir schnell hin und zurück springen. Neben den Metallen und Edelsteinen gibt es noch die blauen Kugeln mit denen wir uns auch SteamWorldDig4Upgrades kaufen können, aber im Gegensatz zu den Edelsteinen, können wir diese unbegrenzt mit uns führen. Zu Beginn können wir maximal 3 verschiedene Stapel an Edelmetallen gleichzeitig aufsammeln. Im späteren Verlauf dann bis zu 9. Und hier beginnt die Krux, am Anfang ist es äußerst zeitraubend und nervig immer wieder an die Oberfläche zurückkehren zu müssen. Aber nicht nur wegen der Metalle müssen wir Regelmäßig nach oben, unser Körperinterner Kessel, der uns Umgebungslicht spendet erkaltet mit der Zeit. Diesen kann man nur durch die heiße Wüstensonne oder durch Gegner fallengelassene Flammen wieder aufladen. Mithilfe von Wandsprüngen und verschiedenen Gadgets wie Laufstiefel oder dem Wasserdampf Sprung können wir auch Orte in Höhlen die sonst nicht zu finden sind.

Rusty durch die Höhlen zu steuern ist dabei sehr präzise und man hat ein gutes Feedback. Mit geübten Wandsprüngen können wir enge Schächte wieder emporklettern, sollten wir uns aber mal total verbaut haben und nicht mehr hoch kommen, gibt es immer noch die Möglichkeit mit eingepackten Leitern unsere Fehler wieder auszubessern. Sollte dann doch gar nichts mehr gehen, gibt es noch die Möglichkeit sich auf irgendeine erdenkliche Weise umzubringen. Ob wir uns von einem riesigen Felsen erschlagen lassen, oder in die verschiedenen Gegner hineinlaufen. In jedem Fall kommen wir am Ende wieder frisch an die Oberfläche. Allerdings gegen eine geringe Gebühr und dem Verlust all unserer bis dahin getragenen Edelmetalle.

Hey Dude…

wo ist mein Ausgang? Das Interface hält neben Energieanzeige, unserem Inventar und den gerade ausgerüsteten Gegenständen auch eine Minimap parat. Das ist auch dringend nötig, denn nach und nach wird unser selbst gegrabenes Tunnelnetzwerk immer komplexer, um sich nicht zu verirren und im schlechtesten Fall im Dunkeln zu stehen wenn wir zu langsam waren. Auf dieser können wir auch sehen wie dick die Gesteinsformen aktuell sind, denn je tiefer wir vordringen, desto härter wird das Gestein. Das macht es unweigerlich erforderlich, dass wir unsere Spitzhacke regelmäßig Upgraden, um schneller voran zu kommen. Praktisch die Stärkeanzeige in der Minimap passt sich automatisch an. Auch finden wir durch die Karte unsere verschiedenen Missionsziele via Pfeil angezeigt. Während unserer Reise in die Tiefe begleitet uns ein eingängiger aber leider auch recht eintöniger Soundtrack, lediglich die verschiedenen Abschnitte haben eine eigene Thememusik. Hier hätte man sich zu den sonst sehr guten Tracks aber doch ein wenig mehr Abwechslung gewünscht.

Fazit

Steamworld Dig ist für alle Buddelfans ein hervorragender Titel, den ich für 9,99 € lohnend halte. Das Spiel kann mit ca. 3-4 Stunden Spielzeit vielleicht nicht mit Langzeit Spielen mithalten, aber vor allem das Gameplay als auch das Setting und die sehr gut umgesetzte Steuerung machen das Spiel allemal wert. Selbst eine kleine Story kann der Titel mitbringen, die zwar etwas dünn ist, aber doch recht gut eingebracht um den Spieler zu motivieren. Mit der angegeben Spieldauer ist der Titel auch etwas, was man mal an einem oder zwei Abenden ansetzen kann. Alles in allem werde ich Steamworld Dig wohl mehr als einmal durchspielen.

Steamworld Dig
Grafik/Präsentation
80
Gameplay
90
Spielspaß
90
Leserwertung0 Bewertungen
0
87