Ghostbusters im Test – Neue Helden auf der Jagd

Die Ghostbusters sind wieder da. Die Filme aus den 80er Jahren gehören zweifelsohne zu meinen Lieblingen und wenn man den ersten Meinungen glauben darf, dann ist auch die Neuauflage mit weiblichen Geisterjägern gar nicht so schlecht, wie man vorher befürchtet hatte. Logisch, dass passend zum Film auch ein Videospiel auf den Markt kommt. Lizenzspiele genießen ja nicht immer einen guten Ruf und das leider oft auch zu Recht. Activision hat mehrere dieser Gattung in ihrem Programm, mal mit ganz guten Ergebnissen wie das letzte Turtles Spiel, aber auch mit Spielen, die man gerne ignorieren kann wie Snoopys Großes Abenteuer. Ob das neuste Ghostbusters Game was taugt, erfahrt ihr unserem Test.

Neue Helden auf Geisterjagd

screenshot-ghostbusters-03Bei Ghostbusters handelt es sich, im Gegensatz zum 2009 erschienen und legitimen Fortsetzung zum zweiten Kinofilm „Ghostbusters: The Video Game“, nicht um ein Action-Adventure, sondern um einen Twin Stick-Shooter. Mit dem linken Stick bewegt man sich durch das Level, mit dem rechten legt man die Richtung fest in die man seine Waffe abfeuert.

Twin Stick-Shooter können wirklich gut sein, aber um es gleich vorweg zu nehmen, bei diesem Spiel ist das leider nicht so. Die erste Überraschung kommt gleich beim Start. Man übernimmt die Rolle von vier gänzlich unbekannten Nachwuchs-Ghostbustern. Keine Spur von Venkman, Egon, Winston oder Raymond, auch die neuen weiblichen Geisterjäger sind hier nicht im Einsatz, zumindest die zweit genannte Truppe hätte man aufgrund der Nähe zum Kinostart des neuen Films erwarten können. Stattdessen bekommt man es mit vier bisher völlig unbekannten jungen Frauen und Männern zu tun, die einem auch nicht wirklich näher vorgestellt werden.

Langweiliges Leveldesign und Gameplay

screenshot-ghostbusters-12Langweiliges Gameplay? Was soll man bei einem Twin Stick-Shooter schon besonders machen? Das Prinzip ist ja immer gleich und das stimmt auch in diesem Fall, aber in der Regel gibt es bei anderen Spielen zahlreiche verschiedene Waffen. Ein paar Waffen gibt’s hier zwar auch, aber auch nur in Kombination mit einem der vier Geisterjägern. Neben der Protonenkanone, also DIE Waffe der Geisterjäger, hat jeder eine unterschiedliche Hauptwaffe und Granate. Immerhin spielt sich jeder der Charaktere in Kombination mit der Waffe ein wenig anders und bietet dadurch ein bisschen Abwechslung.

Beim Leveldesign sucht man Abwechslung allerdings vergebens. Zwar gibt es verschiedene Szenarien, wo dann doch ein wenig auf den neuen Film Bezug genommen wird, wie zum Beispiel das Aldridge Anwesen, aber mehr als eine grafisch unterschiedliche Umgebung ist dies leider nicht. Egal welches Level man gerade spielt, man bewegt sich als 4er-Team, im screenshot-ghostbusters-06Multi- als auch im Singleplayer, in einer Diablo ähnlichen Sicht durch verschiedene Gänge und Räume. Zwar weisen alle Level unterschiedliche Geister auf, aber leider verhält es sich mit denen genauso wie auch mit der Umgebung. Alles wiederholt sich einfach zu oft und zu schnell. Auch fand ich die Level viel zu lang. Wenn man wirklich alle Räume nach Geistern absucht, dann kann es schon mal sein, dass man eine Stunde in einer sich immer wieder wiederholenden Umgebung rumläuft. Man hatte das Gefühl, dass man das Spiel so ein wenig in die Länge ziehen wollte. Mir hat das nach kurzer Zeit nur noch bedingt Spaß gemacht und bin auf dem schnellsten Weg, den man sich per Tastendruck anzeigen lassen kann, durch die Level gehetzt. Wirklich lange aufgehalten wurde ich durch die auftauchenden Geister nur bedingt selten. Wirklich herausfordernd wird es erst im späteren Spielverlauf beim Endgegner, der am Ende eines jeden Levels auf einen wartet.

Immerhin ist die Steuerung ganz ordentlich umgesetzt, auch wenn ich die Bewegung der Charaktere manchmal als zu träge empfunden habe. Besonders wenn man mal ne 180 Grad Wendung hinlegen will, dauert das doch teilweise etwas lange und die Drehung geht etwas zu langsam vonstatten. Insgesamt ist die Steuerung aber ordentlich und schnell zu verinnerlichen. Aufwändig ist sie bei diesem Genre ja eher selten und neben dem Schießen und Richtung wechseln, kommt hier noch das Waffe wechseln und Granate werfen.

Grafisch ordentlich und Multiplayer mit etwas mehr Spaß

screenshot-ghostbusters-01Zwei kleine Lichtblicke gibt es dann aber doch. Grafisch ist das Spiel recht ansehnlich. Die Comicartige Grafik weiß zu gefallen, auch wenn sie natürlich an der wenigen Abwechslung leidet. Texturen und Lichteffekte sehen aber toll aus und im Gegensatz zum bereits erwähnten Snoopy läuft das Spiel durchgehend flüssig. Auch soundtechnisch ist das Spiel absolut solide. Soundeffekte und Sprüche sind passend, auch wenn sich zweiteres natürlich irgendwann wiederholt, was mir aber im Gegensatz zum Leveldesign nicht besonders negativ aufgefallen ist. Schon alleine der alte Ghostbusters-Theme im Menü entschädigt für einiges.

Etwas mehr Spaß als alleine bietet der lokale Multiplayer. Online kann man es leider nicht im Koop spielen. Da man ohnehin, auch wenn man alleine spielt, permanent zu viert unterwegs ist, war es logisch, dass man an einem Multiplayer nicht vorbei kommt. Ein wenig mehr Spaß kommt hier tatsächlich auf, aber interessanter werden die Level natürlich trotzdem nicht.

Fazit

Leider ist Ghostbusters ein weiterer Kandidat für die Liste der schlechten Lizenzumsetzungen. Das Spiel krankt vor allem am schlechten Leveldesign, welches sich samt auftauchenden Geistern einfach viel zu schnell und oft wiederholt. Immerhin ist es grafisch und vom Sound ordentlich umgesetzt, dem Spielspaß hilft das aber nicht wirklich auf die Sprünge. Insgesamt wird das gebotene den Ghostbustern nicht gerecht, dass es besser geht, haben wir 2009 bei „Ghostbusters: The Video Game“ selbst erleben dürfen.

Ghostbusters
Grafik/Präsentation
60
Story/Atmosphäre
45
Gameplay
53
Multiplayer
48
Spielspaß
40
Leserwertung0 Bewertungen
0
49