Retro Games: Modul Kontakte reinigen, so wirds gemacht

Damals wurden Spiele nicht auf DVDs oder BluRays gepresst, sondern auf Platinen gespeichert und in einer Plastik-Hülle mit einem schönen Aufkleber darauf verpackt. Manche werden sagen, dass das altmodisch ist, ich sage es ist wunderschön und ein Stück meiner Kindheit.

Leider hat man aber immer wieder mit Modulen zu kämpfen die nicht so wollen, wie sie sollten. Egal, ob man ein altes Spiel auf dem Dachboden wiedergefunden hat oder einen Neuzugang in seiner Sammlung begrüßt. Schuld daran sind oftmals angelaufene bzw. verschmutzte Kontakte. Dadurch können von der Konsole die Daten auf dem Modul nicht mehr korrekt ausgelesen werden. Bei diesen Modulen kommt es entweder zu Darstellungsfehlern oder das Spiel läuft erst gar nicht mehr.

Dieses Problem betrifft eigentlich alle Konsolen, dessen Spiele auf Modulen ausgeliefert wurden. Eine Auflistung von Konsolen, welche die Modultechnik nutzen, findet ihr am Ende des Beitrages.

Um dieses Problem mit nicht funktionierenden Modulen zu beheben, muss man die Modul Kontakte reinigen. Dabei haben sich aus eigener Erfahrung zwei Varianten als besonders wirkungsvoll herausgestellt. Einmal die Reinigung mit Isopropylalkohol oder einem Radiergummi.

Isopropylalkohol-Variante

Hierfür braucht ihr ein kleines Fläschchen Isopropylalkohol mit 70 bis 100% Isopropanol Wirkstoff und ein herkömmliches Wattestäbchen. Den Isopropylalkohol bekommt man eigentlich in jeder Apotheke.

Das Wattestäbchen ein wenig in dem Isopropylalkohol tränken und mit etwas Druck die Kontakte auf beiden Seiten reinigen. Besser ist es, wenn ihr das Modul öffnen könnt, so dass ihr etwas mehr Druck auf die Platine ausüben könnt. Ihr werdet sehen, dass sich die Watte relativ schnell einfärben wird und wie viel Dreck teilweise auf den Kontakten liegt.

Wenn ihr meint, dass die Kontakte nun sauber sind, probiert aus, ob das Spiel wieder funktioniert. Wenn nicht, dann noch mal von vorne.

Radiergummi-Variante

Ich persönlich bevorzuge diese Variante, da meiner Meinung nach die Kontakte nachhaltiger gereinigt werden. Dazu braucht ihr ein mittelhartes Radiergummi. Ich kann hier das „Läufer Plast-Combi 0740“ empfehlen, wovon ich immer die blaue und härtere Seite nutze.

Für diese Variante ist es notwendig das Modul zu öffnen, da sonst nicht ausreichend Druck auf die Kontakte ausgeübt werden kann und das Radiergummi schlichtweg zu dick ist, um die Kontakte überhaupt zu erreichen. Die für einige Module zum öffnen nötigen Game Bits sind relativ günstig zu bekommen. Wenn das Modul geöffnet ist, auf beiden Seiten mit etwas Druck über die Kontakte radieren, bis diese wieder blank sind.

Anschließend das Modul wieder zusammen bauen und ausprobieren, ob es wieder funktioniert. Meistens läuft das Spiel mit dieser Variante nach dem ersten Versuch wieder.

Konsolen oder Heimcomputer, welche die Modultechnik nutzten

Nachfolgende Konsolen und Heimcomputer nutzten die Modultechnik und die meisten dafür erhältlichen Module können mit den oben erwähnten Varianten gereinigt werden. Quelle Wikipedia.

  • Fairchild Channel F (Saba Videoplay, 1976)
  • Atari 2600 (1977)
  • Interton VC4000 (1978)
  • Texas Instruments TI-99/4 (1979) und TI-99/4A (1981)
  • VC 20 (Im Ausland zunächst als VIC 20 bekannt, 1981)
  • Commodore C64 (1982)
  • Atari 5200 (1982)
  • ColecoVision (1982)
  • MSX (1982)
  • Sega Master System (SMS, 1984)
  • Atari 7800 (1984)
  • Nintendo Entertainment System (NES, 1985)
  • Sega Mega Drive (1988)
  • Nintendo Game Boy (1989)
  • Atari Lynx (1989)
  • Amstrad GX4000 (1990)
  • PC Engine GT (1990)
  • Super Nintendo Entertainment System (SNES, 1990)
  • Sega Game Gear (1990)
  • Neo-Geo (1991)
  • Atari Jaguar (1993)
  • Nintendo 64 (1996)
  • Neo Geo Pocket, Game Boy Color (1998)
  • Neo Geo Pocket Color (1999)
  • Nintendo Game Boy Advance (2001)